BERN (dpa) - Die Schweizer Bundesanwaltschaft hat im Zusammenhang mit Flugzeuggeschäften des Herstellers Pilatus in Saudi-Arabien ein Strafverfahren eröffnet. Das Verfahren richte sich «gegen Unbekannt», sagte eine Sprecherin am Freitag.
Vorausgegangen war eine Anzeige des Außenministeriums, das dem Flugzeughersteller vorwirft, im Rahmen von Aktivitäten in Saudi-Arabien gegen eine Meldepflicht verstoßen zu haben. Das Ministerium hatte Ende Juni verfügt, dass Pilatus seine Kunden in Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) nicht mehr weiter logistisch unterstützen darf. Über die Eröffnung des Verfahrens hatte das Schweizer Radion SRF zuerst berichtet.
Pilatus hat unter anderem einmotorige Schulungsflugzeuge des Typs PC-21 in die Länder geliefert. Das Unternehmen hat Personal vor Ort, das die Flugzeuge unter anderem wartet und bei Bedarf repariert. Das Außenministerium sieht dies als «eine logistische Unterstützung von Streitkräften» an. Im Fall dieser beiden Länder sei dies mit den außenpolitischen Zielen der Schweiz nicht vereinbar, urteilte das Außenministerium. Pilatus hatte dagegen protestiert und angekündigt, es wolle deshalb vor das Bundesverwaltungsgericht ziehen.
Die Emirate sind an einer von Saudi-Arabien geführten Militärkoalition beteiligt, die seit 2015 in Saudi-Arabiens Nachbarland Jemen gegen Huthi-Rebellen kämpft.