Konkrete Schritte von Schweden und Finnland gefordert

Foto: epa/Stephanie Lecocq
Foto: epa/Stephanie Lecocq

ANKARA: Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan beharrt weiter auf den Bedenken seines Landes gegen einen möglichen Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands. Die beiden Länder müssten zunächst «konkrete und ernst gemeinte» Schritte etwa gegen die kurdischen Organisationen PKK und YPG unternehmen, machte Erdogan nach Angaben seines Präsidialamtes am Samstag in einem erneuten Telefonat mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg deutlich.

Schweden und Finnland hatten Mitte Mai die Aufnahme in die Verteidigungsallianz beantragt. Die Türkei blockiert bislang aber den Aufnahmeprozess und begründet seine Haltung mit der angeblichen Unterstützung Finnlands und Schwedens von «Terrororganisationen» wie der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und der syrischen Kurdenmiliz YPG. Schweden und Finnland weisen das zurück.

Die beiden Länder müssten mit Blick auf die PKK «ihre Haltung ändern», so Erdogan. Zudem sollten die zwei Staaten garantieren, ein Waffenembargo aufzuheben, und versprechen, in Zukunft nicht auf ähnliche Taktiken zurückzugreifen.

In einem weiteren Telefonat mit der schwedischen Ministerpräsidentin Magdalena Andersson habe Erdogan seine Forderung wiederholt, bestimmte Personen auszuliefern oder abzuschieben, hieß es von türkischer Seite.

Ab Mittwoch kommender Woche treffen sich die Staats- und Regierungschefs der 30 Bündnisstaaten zu einem zweitägigen Nato-Gipfel in Madrid.

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Michael Krispin 26.06.22 21:40
verstehe diese Aufregung nicht
Finnland und Schweden sind vollwertige EU Mitglieder.
Es existiert eine Beistandsklausel unter den EU Mitgliedern im Falle eines Angriffs auf EU Gebiet dass die anderen Mitglieder alles in ihrer Macht stehende unternehmen um das angegriffene Land zu verteidigen.
Darüber hinaus haben auch die USA un das UK bilateral ihre Unterstützung zugesagt.
Anders herum sollte man dem Möchtegernsultan mal stecken dass auch ein EU Beitritt einstimmig zu erfolgen hat.
Da schafft er sich gerade keine Freunde.
Wenn Erdogan allerdings selber den EU Beitritt schon beiseite gelegt hat kann man die ganzen Verhandlungen mit der Türkei auch gleich ganz knicken.
Brauchen tut man die Türkei mit einem Erdogan an der Spitze nun nicht auch wirklich in der EU.
Da sind schon genug verhaltensauffällige Länderfürsten Mitglied
Hansruedi Bütler 26.06.22 20:00
Zielt nicht genau dies auf Putins
Einsatz hin?
Die NATO ist ein nichtsnutziger Haufen, der zerschlagen gehört!
Ich erinnere an den damaligen "Jugoslawienkrieg"!!!
Guenter Scharf 26.06.22 19:20
Rausschmiss aus der NATO
@Erwin Gasser, 26.06.22, 19.00: So einfach ist es rechtlich leider nicht. Rausschmiss ist nicht möglich - nur Austritt aus der NATO seitens der Türkei.
Alternative: Auflösung der NATO und Gründung eines neuen Verteidigungssystems ohne die Türkei.
Erwin Gasser 26.06.22 19:00
Erdowahn
Dieser größenwahnsinnige Despot hat doch gar nix zu fordern ! Aus der Nato rausschmeißen und basta! Soll er sich doch mit dem durchgeknallten Putin zusammen tun !
Bernd Lange Berlin 26.06.22 15:00
Einstimmigkeit-Schwachsinn ersten Ranges
Damit ist die Einsatzfähigkeit der Nato in Fragegestellt--Das gilt auch für die EU!
Ingo Kerp 26.06.22 14:00
Entweder beugt man sich dem Despoten Erdowahn, oder das wird nix mit dem NATO Beitritt von Schweden und Finnland. Wenn das passiert ist, darf man weitere Forderungen von ihm oder von Orban oder den Polen erwarten und gnädigst erfüllen, damit es weitergeht.