Erdbeben-Jahrestag

Millionen Menschen in Mexiko üben Evakuierung

MEXIKO-STADT (dpa) - Mit einem Tag der Trauer und einer riesigen Evakuierungsübung hat Mexiko den Jahrestag zweier schwerer Erdbeben begangen.

Staatspräsident Andrés Manuel López Obrador setzte am Donnerstag feierlich um 7.19 Uhr (Ortszeit) - der Uhrzeit eines verheerenden Bebens im Jahr 1985 - eine mexikanische Flagge auf halbmast. Damals waren mindestens 6.000 Menschen in Mexiko-Stadt ums Leben gekommen. Eine Stärke von 8,1 wurde registriert. Im Jahr 2017 gab es am selben Datum ein Erdbeben der Stärke 7,1 mit 369 Toten, 228 davon in der Hauptstadt.

Das Beben vor zwei Jahren geschah nur zwei Stunden nach der jährlichen Übung, die nach dem Erdstoß von 1985 eingeführt worden war. Ein Alarm ertönte auch am Donnerstag in Mexiko-Stadt sowie an anderen Orten des Landes. Die Menschen wurden aufgefordert, die Gebäude für einige Minuten zu verlassen. Allein in der Hauptstadt nahmen daran Schätzungen zufolge rund acht Millionen Menschen teil.

«Es macht mich nervös, daran erinnert zu werden, was wir erlebt haben», sagte Verónica Gordoño der Deutschen Presse-Agentur. Sie hatte das Hotel, in dem sie arbeitet, verlassen und stand zusammen mit Hunderten anderen Menschen auf dem Mittelstreifen einer Hauptstraße im Zentrum von Mexiko-Stadt. «Weil es eine Übung ist, nehmen die Leute das nicht so ernst, wie sie sollten - sie sind am Handy und trinken Kaffee», meinte der Bankangestellte Adrián Mendiola. «Wenn es wirklich passiert, rennen die Leute und es breitet sich Panik aus.»

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