Empörung über Video mit Schüssen auf Bilder von Sánchez

Das Büro des Ministerpräsidenten zeigt das Treffen des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez in einer Videokonferenz in Madrid. Foto: epa/J. M. Cuadrado / Moncloa
Das Büro des Ministerpräsidenten zeigt das Treffen des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sanchez in einer Videokonferenz in Madrid. Foto: epa/J. M. Cuadrado / Moncloa

MADRID: Ein anonymes Video mit Schüssen auf Fotos des Regierungschefs Pedro Sánchez und anderer Mitglieder der linken Regierung hat in Spanien Empörung ausgelöst. Die Polizei habe ein Ermittlungsverfahren gegen Unbekannt eröffnet, meldete die Nachrichtenagentur Europapress am Donnerstag.

In dem Video, das am Donnerstag noch im Internet auffindbar war, sind mehrere Männer zu sehen, die unter höhnischem Gelächter in einem geschlossenen Raum mit einem Gewehr auf Fotos von Sánchez sowie seines Stellvertreters vom linken Koalitionspartner Podemos, Pablo Iglesias, und des Innenministers Fernando Grande-Marlaska sowie weiterer Regierungspolitiker schießen.

Iglesias schrieb auf Twitter, er werde sich durch «Morddrohungen ultrarechter Kreise» nicht von seinem Ziel abbringen lassen, sich für soziale Gerechtigkeit und die Erholung der Wirtschaft von der Corona-Krise einzusetzen. Die Generalsekretärin der Oppositionspartei Ciudadanos, Marina Bravo, verurteilte die «Bedrohungen und den Hass», der aus dem Video spreche. Diese seien «für eine Demokratie absolut unerträglich», twitterte sie.

Bezeichnend für die teils vergiftete innenpolitische Stimmung sind auch angebliche Äußerungen eines Stadtrates der oppositionellen konservativen Partido Popular (PP) der in Aragón gelegenen Gemeinde Novallas. Eloy Valero hatte Medienberichten zufolge in einem inzwischen gelöschten Beitrag im Internet unter anderem geschrieben, Iglesias sollte «vor den Augen seiner Kinder und seiner Frau erschossen» werden. Auch den schwerbehinderten Podemos-Sprecher im Parlament, Pablo Echenique, soll er in extremer Weise beleidigt haben, wie Europapress und andere Medien berichteten. Die PP in Aragón bezeichnete die Äußerungen ihres Kommunalpolitikers als «äußerst unglücklich». Valero habe versprochen, sich öffentlich zu entschuldigen.

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