PHUKET: Das Rauchen einer E-Zigarette hat einer französischen Urlauberin eine Verhaftung, eine Gerichtsverhandlung und einen mehrtägigen Aufenthalt in der Abschiebehaft der Immigration in Bangkok eingebracht.
Die 31-Jährige weilte im Januar für einen Familienurlaub in Phuket und wurde am 30. Januar von der Polizei von Karon mit einer E-Zigarette erwischt, als sie mit ihrem Verlobten auf einem Motorrad ihren Eltern und ihrem Bruder folgte. Die Französin behauptet, die Polizisten hätten von ihr 40.000 Baht verlangt. Sie ließ sich nicht darauf ein und wurde zur Polizeiwache Karon gebracht. Dort hätte sie erneut Bestechungsgeld zahlen sollen. Schlussendlich wurde die Frau angeklagt, ihr Reisepass wurde konfisziert und die Gerichtsverhandlung auf den 11. Februar festgesetzt. Am folgenden Tag wollte sie zurück nach Frankreich fliegen.
Das Provinzgericht Phuket verurteilte sie zu einem Bußgeld von 827 Baht. Daraufhin wurde sie zur Immigration geschickt, um ihren Pass abzuholen. Dort erfuhr sie, dass sie zur Abschiebung nach Bangkok gebracht werde. „The Phuket News“ berichten weiter, dass die Französin offenbar vier Tage und drei Nächte in einer Gefängniszelle mit 60 anderen Frauen unter erbärmlichen Bedingungen verbrachte. Sie hätte auf dem schmutzigen, harten Boden ohne Matratze schlafen müssen, bevor sie nach Frankreich zurückkehren konnte. Die Tortur habe sie insgesamt 8.000 Euro gekostet (umgerechnet rund 286.000 Baht).
Karons Polizeichef Oberst Prasarn Hankotha sagte den „Phuket News“, die Ausländerin habe die Kaution von 100.000 Baht zurückbekommen. Dafür gäbe es Quittungen. Der Oberst bestritt, dass seine Beamten ein Bestechungsgeld von 40.000 Baht gefordert haben. Der Leiter der Immigration von Phuket, Oberst Kathathorn Kumthieng, erläuterte das Standardverfahren für alle Ausländer, die zur Abschiebung nach Bangkok gebracht werden. Die Bearbeitung nehme drei bis vier Tage in Anspruch. Die Ausgaben für Reise und Lebensunterhalt müssten die Ausländer voll übernehmen.