Drei Tote durch Taifun «Lingling»

SEOUL (dpa) - Die koreanische Halbinsel wird zum 13. Mal in diesem Jahr von einem Taifun heimgesucht. In Südkorea gibt es Tote. Auch in Nordkorea werden Schäden befürchtet.

Taifun «Linglin» hat in Südkorea drei Menschen in den Tod gerissen. Zudem seien am Samstag mindestens 13 Menschen verletzt worden, teilte das Innenministerium für Inneres und Sicherheit am Sonntag mit. Laut dem Rundfunksender KBS wurden aus dem ganzen Land 26 Verletzte gemeldet. Auch im abgeschotteten Nachbarland Nordkorea wütete der tropische Wirbelsturm. Die dortigen staatlichen Medien berichteten über Gebäudeschäden und Überschwemmungen, doch gab es zunächst keine Angaben über Opfer.

In Südkorea waren den offiziellen Angaben zufolge knapp mehr als 161 000 Haushalte zeitweise ohne Strom. Die Versorgung war am Sonntag zum größten Teil wiederhergestellt. Zudem verursachte der Sturm an zahlreichen Gebäuden Schäden und überflutete Äcker.

Ganz Südkorea stand am Samstag unter dem Einfluss des Taifuns, der in Richtung Norden über die koreanische Halbinsel hinwegzog. Besonders stark betroffen war die Westküste des Landes. Die Winde waren so stark, dass Bäume einknickten. In Seoul flogen vereinzelt von starken Böen losgelöste Gebäudeteile und andere Gegenstände auf die Straßen der Hauptstadt.

Eine Frau starb nach Behördenangaben in Boryeong südwestlich von Seoul, als sie von starken Winden erfasst wurde. In der westlichen Küstenstadt Incheon wurde ein Mann von einer einstürzenden Mauer auf dem Parkplatz eines Krankenhauses erschlagen. Im nördlichen Paju wurde ein 61-Jähriger auf einem Golfübungsplatz von einem losgelösten Dachteil tödlich getroffen.

Bis zum Sonntagmorgen wurden mehr als 230 Flüge gestrichen, darunter auch Flüge, die vom internationalen Flughafen Incheon an der Westküste starten oder landen sollten, hieß es.

«Lingling» war der 13. Taifun in diesem Jahr, der auf die Halbinsel traf. Nordkoreanische Medien berichteten, dass Machthaber Kim Jong Un bereits am Freitag ein Krisentreffen einberufen habe, um Präventionsmaßnahmen zu besprechen. Die Welthungerhilfe hatte am Samstag ihren Landesdirektor für Nordkorea, Lars Düerkop, auf Twitter mit der Warnung zitiert: «Mit Sorge beobachten wir die Entwicklung von «Lingling» und rechnen in unseren Projektgebieten mit großen Regenmengen, Überschwemmungen und möglicherweise Erdrutschen.»

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