Drei Premiers vereint in Chiang Mai

Ein politischer Wirbelwind im Norden

Von links nach rechts: Pita Limcharoenrat, Thaksin Shinawatra und Premierminister Srettha Thavisin vereint in Chiang Mai, ein symbolträchtiges Treffen dreier politischer Generationen Thailands. Foto: Khao Sod English
Von links nach rechts: Pita Limcharoenrat, Thaksin Shinawatra und Premierminister Srettha Thavisin vereint in Chiang Mai, ein symbolträchtiges Treffen dreier politischer Generationen Thailands. Foto: Khao Sod English

CHIANG MAI: Die politische Elite Thailands fand sich letzte Woche in Chiang Mai zusammen. Der aktuelle Premierminister Srettha Thavisin, der frühere Premierminister Thaksin Shinawatra und der Ex-Premierministerkandidat Pita Limcharoenrat besuchten die Stadt. Diese Zusammenkunft sorgte für breite Diskussionen und Spekulationen.

In Chiang Mai stellte sich die Frage, wie viele Premierminister Thailand eigentlich hat. Diese ironische Frage kam auf, als Thailands politische Schwergewichte die Stadt besuchten. Premierminister Srettha machte sich sofort nach seiner Rückkehr aus Deutschland und Frankreich auf den Weg nach Chiang Mai, einer der am stärksten verschmutzten Städte der Welt.

Pitas Besuch in Chiang Mai war laut seinen Kollegen schon länger geplant, doch viele vermuten, er wollte die Popularität der Fortschrittsorientierten Partei (MFP) in der Region sichern. Die MFP hat derzeit sieben von zehn Abgeordneten in Chiang Mai, ein Gebiet, das früher von der Pheu Thai Partei beherrscht wurde.

Thaksin Shinawatra, im Alter von 75 Jahren und als Thailands umstrittenste politische Figur bekannt, wollte lediglich seine Heimatprovinz besuchen, nachdem er mindestens 15 Jahre als Flüchtling im Ausland verbracht hatte. Obwohl sein Besuch persönlicher Natur war, thematisierte er ebenso wie Premierminister Srettha und Herr Pita das Problem der PM2.5-Verschmutzung, die durch die aktuellen Waldbrände verschärft wird.

Leben und leben lassen

Thaksin setzte seine öffentlichen Auftritte fort, er flog am 14. März mit seiner Tochter Paetongtarn Shinawatra, der Führerin der Pheu Thai Partei, und ihrer Familie nach Chiang Mai.

"Bitte versteht und habt Mitgefühl mit dem 75-Jährigen, der seine Heimat so lange verlassen musste. Wer mein Gesicht nicht mag, kann mich gerne ignorieren. Wir können getrennte Wege gehen", sagte er.

Die Bedeutung der Zusammenkunft

Thaksin zollte dem Grab seiner Eltern auf einem Berg westlich des Huai Mae On Stausees in Nong Hoi, Bezirk San Kamphaeng, seinen Respekt. Anwesend waren auch seine Ex-Frau Khunying Potjaman na Pombejara und seine erweiterte Familie.

Am folgenden Tag nahm er zusammen mit Premierminister Srettha Thavisin und dem ehemaligen Premierminister Somchai Wongsawat, seinem Schwager, am Abendessen im Haus von Somchai innerhalb des Summit Green Valley Golfplatzes in Mae Rim teil.

Thailands politische Verflechtungen

Die politische Landschaft Thailands ist geprägt von historischen Verstrickungen und aktuellen Herausforderungen. Der Besuch von drei politischen Größen in Chiang Mai innerhalb einer Woche unterstreicht die Bedeutung der Region und wirft Licht auf die komplexen Beziehungen und Ambitionen innerhalb der thailändischen Politik. Thaksins Rückkehr nach Chiang Mai nach Jahren im Exil, begleitet von aktuellen und ehemaligen Spitzenpolitikern, zeugt von den anhaltenden politischen und sozialen Dynamiken Thailands.

Die PM2.5-Herausforderung

Die Besuche von Srettha, Thaksin und Pita in Chiang Mai bringen nicht nur die politischen, sondern auch die gesellschaftlichen und umweltbezogenen Herausforderungen Thailands ans Licht. Die PM2.5-Verschmutzung dient dabei als Brennpunkt, der die Notwendigkeit einer koordinierten Anstrengung aller politischen Kräfte und der Gesellschaft insgesamt unterstreicht, um nachhaltige Lösungen für die Zukunft Thailands zu finden.

Die PM2.5-Problematik wurde von allen drei politischen Figuren als drängendes Anliegen thematisiert. Thaksin Shinawatra, trotz seines persönlichen Hintergrunds, lenkte die Aufmerksamkeit auf die durch Waldbrände verstärkte PM2.5-Verschmutzung, eine Sorge, die von Premierminister Srettha und Pita Limcharoenrat geteilt wurde. Die Diskussionen um PM2.5 spiegeln die zunehmende Besorgnis um Umwelt- und Gesundheitsfragen in der Region wider.

Einfluss auf die Gesundheit und Wirtschaft

Die Verschmutzung hat nicht nur gesundheitliche, sondern auch wirtschaftliche Auswirkungen. Thaksin wies auf die Notwendigkeit hin, die Wirtschaft anzukurbeln, da ein starker Wirtschaftssektor als Grundlage für das Wohlbefinden der Bevölkerung gesehen wird. Er verglich die aktuellen Herausforderungen mit der asiatischen Finanzkrise von 1997, betonte jedoch, dass die heutigen Probleme komplexer sind und eine enge Zusammenarbeit zwischen politischen Parteien und Behörden erfordern.

Lösungsansätze und Meinungsverschiedenheiten

Während Thaksin und Srettha sich auf wirtschaftliche Belebung und Umweltmanagement konzentrierten, brachte Pita eine andere Perspektive ein. Er hinterfragte die Wirksamkeit der bisherigen Ansätze und schlug vor, neue Wirtschaftsmodelle zu erkunden, um strukturelle Probleme anzugehen. Dieser Austausch von Ideen zeigt die unterschiedlichen Ansichten darüber, wie Thailand sowohl seine wirtschaftlichen als auch umweltpolitischen Herausforderungen bewältigen kann. Pitas Vorschlag, Chiang Mai zum Katastrophengebiet zu erklären, um effektiver gegen die PM2.5-Verschmutzung vorgehen zu können, stieß auf Kritik und rechtliche Bedenken. Die Diskussion beleuchtet die Komplexität der politischen und administrativen Reaktionen auf Umweltkrisen.

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