Die Verschönerung des Körpers

​Fakten über Schönheitsbehandlungen und ihre Risiken

Das Prinzip Schneewittchen ist das Schönheitsideal in Thailand; Pixabay.com © Takmeomeo (CC0 1.0)
Das Prinzip Schneewittchen ist das Schönheitsideal in Thailand; Pixabay.com © Takmeomeo (CC0 1.0)

Die plastische Chirurgie erhält seit Jahren immer mehr Zulauf, ob aus medizinischen oder aus anderen Gründen. Dabei bleibt die Brustvergrößerung der Spitzenreiter in Deutschland, gefolgt von Lidstraffungen, Botoxbehandlungen und Fettabsaugen.

Quelle: Statista.com

In einigen Fällen gibt es medizinische Gründe für die Eingriffe und bei den Schönheits-OPs sind es vor allem Frauen, rund 85 Prozent, die sich unter das Messer legen lassen. Dabei ist die Nachfrage je nach Alter unterschiedlich, wie Nasenkorrekturen bei Personen mit 25 Jahren, Brustvergrößerungen zwischen 25 und 35 Jahren und Liftings und Hautstraffungen im Gesicht ab dem 50. Lebensjahr.

In Thailand kommen jährlich Tausende Touristen in das Land, um sich verschönern lassen, denn die Nation besitzt zahlreiche renommierte Kliniken und Schönheitsexperten.

Quelle: http://www.isaps.org/

Über die Risiken von Schönheits-OPs, die nicht zwingend notwendig sind, klären viele Ärzte immer wieder auf. Trotzdem gibt es besondere Risikogruppen und Folgen, die nicht immer sofort einzuschätzen sind. Auf der anderen Seite hat beispielsweise das Nervengift Botox zahlreiche positive Eigenschaften, die allerdings durch die Dominanz der Faltenreduzierung in den Hintergrund geraten sind.

Botox zu spritzen, bedeutet den Körper zu lähmen?

Botulinumtoxin „Botox“ ist ein Nervengift, das aus Botulin, einem Endprodukt des Bakteriums Clostridium botulinum entsteht. Zu finden ist dies in verwesendem Gewebe, vor allem in beschädigten Dosen oder verdorbener Wurst und kann in kleinen Mengen bereits tödlich wirken. Das Robert-Koch-Institut listet es als eines der stärksten Gifte der Welt auf, das sogar als Biowaffe im Einsatz ist.

Tatsächlich sorgt das Spritzen des Giftes dafür, dass kein Signal zwischen Nerv und Muskel übertragen wird, die Muskulatur wird gelähmt und die Muskelspannung, welche Falten an Augen oder Mund verursacht, kann gar nicht erst entstehen. Die Lähmung bleibt bis zu sechs Monate bestehen, bei mehreren Wiederholungen kann sie sogar zwei Jahre vorhanden sein. Botox kann auch zu medizinisch notwendigen Behandlungen zum Einsatz kommen, gegen Migräne, bei schwitzenden Achseln, Lidkrämpfen, Blasenfunktionsstörungen oder Stimm- und Schluckstörungen.

https://www.youtube.com/watch?v=vZpEjJtAxbQ

Was sind die Nebenwirkungen von Botox im Gesicht?

Immer mehr Männer nutzen Botox-Behandlungen; Pixabay.com © Pezibear (CC0 1.0)
Immer mehr Männer nutzen Botox-Behandlungen; Pixabay.com © Pezibear (CC0 1.0)

Blutergüsse, Kopfschmerzen und Hautreizungen können vorkommen, allergische Reaktionen oder Hautausschläge sind seltener. Abschreckend wirken Beispiele von missglückten Behandlungen, in denen Augenbraue oder Oberlid herunterhängen oder Sehstörungen auftreten. Allerdings sind auch diese Nebenerscheinungen oft nur temporär. Ein Problem kann jedoch ein Suchtverhalten sein, das besonders nach Abklingen des Effektes auftritt, denn die Hautalterung und das Erschlaffen der Muskeln gehen trotz Botoxbehandlung seinen natürlichen Gang. Patienten sollten sich außerdem in medizinische Hände geben und keine billigen Behandlungen „unterwegs“ oder im Urlaub vornehmen lassen, denn die Gefahr von Infektionen oder unsachgemäßer Verwendung können schwere Folgen nach sich ziehen. Ärzte raten von Botoxparties ab, in denen mehrere Personen sich treffen und von Ärzten, Heilpraktikern und anderen zu günstigen Preisen mit Botox behandelt werden. Oft fehlen eine gute Aufklärung, schlechte Präparate sind vorhanden und Hygiene nicht ausreichend beachtet. Botox ist rezeptpflichtig und sollte nur von approbierten Ärzten oder Heilpraktikern verwendet werden. In Thailand genießen die Kliniken im Gegensatz zu anderen Ländern der Region einen guten Ruf.

Halten Zahnimplantate ein Leben lang?

Die dritten Zähne sind bereits bei über 15 Millionen Deutschen Realität, ob Prothese oder Zahnimplantate; die Kosten belaufen sich laut Barmer GEK auf über 12 Milliarden Euro pro Jahr.

Gesunde Zähne sind nicht nur gut für das eigene Wohlbefinden, sie gelten darüber hinaus als attraktiv und als Visitenkarte im Geschäftsleben. Einige Zahnärzte erläutern, dass Zahnprothesen mit der richtigen Pflege und Verwendung bei idealen Bedingungen bis zu 40 Jahre halten können. Wichtig sind Vorschädigungen, Passform des Ersatzes, Befestigungsart, Materialien und Mundhygiene. Zahnimplantate sind eine Art künstliche Zahnwurzel, die direkt im Kieferknochen verankert werden können. Implantate aus Titan oder Zirkonium können prinzipiell ein Leben lang bestehen bleiben, doch vor allem die Einheilung der Implantate im Mundraum ist von vielen Faktoren bestimmt. Abgeraten wird eine Operation schwangeren Personen, schwer kranken Personen, die beispielsweise an Herz- und Kreislauferkrankungen, Zuckerkrankheit, Nierenerkrankungen oder Krebspatienten sowie starken Rauchern. Raucher setzen sich einem erhöhten Infektionsrisiko aus, denn der Nikotinkonsum verstärkt den Knochenabbau, schwächt das Immunsystem, macht den Körper anfälliger für Erkrankungen und verhindert so eine Einheilung der Implantate, wie Ergo Direkt in diesem Link über Raucher berichtet.

Ist Bleichen für die Zähne gefährlich?

Weiße Zähne sind das Schönheitssymbol schlechthin. Strahlendes Weiß wird mit Reinheit und guter Pflege in Verbindung gebracht, obwohl Verfärbungen nicht immer auf geschädigte Zähne hinweisen müssen, sondern im Laufe der Jahre als natürlicher Alterungsprozess zunehmen oder Folgen von Tee, Kaffee, Tabak oder Rotwein sind. Als Bleichmittel wird beim Zahnarzt mit Carbamid-Peroxid gearbeitet, das beispielsweise auch beim Blondieren der Haare zum Einsatz kommt. Im Handel gibt es Selbstbleich-Sets und Gels, die jedoch nur zehn Prozent Carbamid-Peroxid enthalten dürfen; der Zahnarzt kann Mittel mit bis zu 35 Prozent verwenden. Ist die Dosierung falsch gewählt, kann das Mittel den Zahnschmelz angreifen, er wird spröde und anfällig für Karies. Außerdem können Füllungen und Einsätze darunter leiden. Mehr als zwei Mal im Jahr sollten die intensiven Behandlungen nicht stattfinden.

Wer hat das Silikon erfunden?

Das erste „richtige“ Brustimplantat wurde in den 60er Jahren in den USA entwickelt, von den plastischen Chirurgen Frank Gerow und Thomas Cronin. Sie verwendeten ein Silikonimplantat, eine Mischung aus Silizium, Sauer- und Kohlenstoff in einem weichen Kissen. Die Ärzte verkauften ihr Produkt an die Firma Dow Corning. Das Silikongel war gering vernetzt und die Silikonhülle dünn und glatt und da es keine umfangreichen Langzeitstudien gab, kam das Produkt in den 60ern ohne Hinweise auf Komplikationen und Probleme auf den Markt, bis in den 80er Jahren Sammelklagen gegen Dow Corning auftraten. Doch nach Jahrzehnte langen Verfahren ist der führende Silikonlieferant weltweit immer noch dick im Geschäft.

Sind Brustimplantate aus dem Ausland gefährlich?

Zu den Problemen fehlerhafter Silikonimplantate gehören:

• Kapselfibrose ( Einkapseln des Implantates durch das Narbengewebe)

• Schmerzen in der Brust

• Müdigkeit

• Knoten in der Brust

• Veränderung der Brust

• Infektionen

• Gefühlsstörungen

Wie in vielen Fällen sind die Behandlungen ohne medizinische Notwendigkeit oft sehr teuer, erfordern längere Wartezeiten und eine gute Auswahl der Ärzte. Wer sich im Ausland unter das Messer legt, sollte auf Mindeststandards achten und nicht sofort bei Billigangebote zugreifen. In Thailand gibt es einige Kliniken, die intensive Beratungen vornehmen und hohe Standards erfüllen und weltweit gehört das Land zu den Ländern mit den meisten Geschlechtsumwandlungen. Hier sind also zahlreiche Experten für schwierige Schönheits-OPs angestellt, die zum Teil sogar in Deutschland ausgebildet wurden.

Doch nach dem Implantat-Skandal in Frankreich, in dem der Hersteller Poly Implant Prothèse (PIP) minderwertige Implantate herstellte und Zehntausende Frauen in den letzten 20-40 Jahren mit zum Teil schweren gesundheitlichen Problemen belastete, sehen viele die Implantate skeptisch. Stiftung Warentest berichtet, dass die Firma insolvent ist, die Probleme jedoch weiter andauern. Wichtig ist also vor jedem Eingriff mit dem Arzt zu sprechen und Informationen über Klinik und Bezugsquellen einzuholen.

Fettabsaugen – nachhaltig oder nur für Faule?

Die Menschen werden weltweit immer dicker und schwerer, das lässt sich anhand zahlreicher Studien nachweisen. Laut dem Bundesinstitut für Risikobewertung sind in Deutschland 45,5 Prozent der Männer und 29,5 Prozent der Frauen übergewichtig.

Durch das Fettabsaugen erhoffen sich viele Patienten, dass die Fettzonen im Körper verkleinert werden und bestimmte Problemzonen straffer und glatter wirken. Allerdings erklären Ärzte, dass das Fettabsaugen keine Methode ist, um das Gewicht zu reduzieren, denn es werden weder das Bauchfett, das sich um die inneren Organe gelegt hat, noch der Fettanteil der Zellen verringert. Nur das Unterhautfett kann so gezielt entfernt werden. Die Kosten für die Operation aus Schönheitsgründen übernimmt meist keine Krankenkasse, deshalb kann das Fettabsaugen nur bedingt dazu führen, langfristig einen schlanken Körper zu erhalten.

Quellw: http://www.thailand-business-news.com/

Risikofaktoren für Patienten sind Dellen, Beulen, Verwachsungen und herunterhängende Haut, die oftmals gestrafft werden muss. Hygiene und Erfahrung der Ärzte sind oberstes Gebot und können bei Nichteinhalten zu Komplikationen führen.

Thailand, Paradies der Schönheits-OPs?

Nicht nur In Bangkok lassen sich zahlreiche Schönheits-Kliniken finden; Pixabay.co © nathantwarne (CC0 1.0)
Nicht nur In Bangkok lassen sich zahlreiche Schönheits-Kliniken finden; Pixabay.co © nathantwarne (CC0 1.0)

Die günstigen Preise für Behandlungen locken nicht nur Touristen ins Land, sondern liefern auch den Thailändern selbst zahlreiche Möglichkeiten, den eigenen Körper zu verschönern. Berichte gibt es über Injektionen mit Olivenöl, Bienenwachs oder Silikon, um das männliche Geschlecht zu vergrößern. Andere Berichte erzählen von missglückten Gelinjektionen, um den Hintern besser zu formen. Schönheit hat in Thailand einen hohen Stellenwert, ob größere Augen, Brüste, Hintern, bleichere Haut oder Goldfäden im Gesicht. Aufmerksamkeit erzielte eine Thailänderin, die mit Schlägen auf die Brüste diese eine BH-Größe größer „zaubern“ konnte. Sixx berichtet über die wundersame Behandlung.

Das Schönheitsideal weiße Haut befüllt zahlreiche Wartesäle in ganz Thailand. Ob aufhellende Cremes oder professionelle Hautaufhellung über VIP-Laser mit hochenergetischem Licht, Cocktails mit Vitamin C – der Erfindungsreichtum und der Boom kennt kaum Grenzen. Die richtiger Hautfarbe, das vornehme Weiß, verspricht größeren Erfolg im Beruf und in der Liebe. Die Behandlungen können sogar die Produktion des Melanin unterdrücken, das jedoch als natürlicher Schutz gegen die UV-Strahlen wirkt und die Behandlung so das Krebsrisiko erhöht.

Schönheits-Operationen und Behandlungen aus medizinischen Gründen gibt es viele, doch die Zahl der Operationen aus rein ästhetischen Gründen nimmt dabei immer weiter zu. In Thailand ist die Qualität der Ärzte und Krankenhäuser im Vergleich zu anderen Ländern der Region relativ hoch, doch wer sich schweren Operationen unterzieht, sollte im Voraus auf zusätzliche Krankenversicherungen und Nachsorgeoptionen achten.

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