Das Beste aus dem Jahr 2005

Das Beste aus dem Jahr 2005
Das Beste aus dem Jahr 2005

In der vorliegenden Ausgabe präsentiert die Redaktion einen Rückblick auf die wichtigsten Geschehnisse sowie kuriosesten und besten FARANG-Nachrichten aus dem Jahr 2005. Bei den Parlamentswahlen am 6. Februar errang die regierende Thai-Rak-Thai-Partei von Premierminister Thaksin Shinawatra mit einer Zweidrittelmehrheit einen Erdrutschsieg. Die für thailändische Verhältnisse ungewöhnlich hohe Stabilität der Regierung sollte somit vorerst fortbestehen. Während Kritiker aus den Reihen der Opposition von einer "parlamentarischen Diktatur " des Premierministers sprachen, stellte das Wahlergebnis in den Augen Thaksins ein Anzeichen dafür dar, dass das Volk großes Vertrauen in seine Regierung hatte.

• • •Das Nachbeben der Todesflut

Die schlimmste Katastrophe Südostasiens, der Tsunami am zweiten Weihnachtsfeiertag 2004, kostete alleine in Südthailand Tausenden Touristen und Einheimischen das Leben und bereitete der Bevölkerung noch weit ins neue Jahr hinein große Sorge. So waren nach dem Seebeben im Süden weit über 10.000 Frauen und Männer ohne Job. Die Flutkatastrophe hatte auf der ganzen Welt eine Welle der Hilfsbereitschaft ausgelöst. Die thailändischen und internationalen Hilfswerke sprachen von einer überwältigenden Spendenbereitschaft. Die Welt stellte mehr Geld für die rund fünf Millionen Betroffenen im Indischen Ozean zur Verfügung als für alle anderen Krisen und Konflikte in 2004 zusammen. Allein aus Deutschland kamen über 30 Millionen Euro zusammen. Premierminister Thaksin versprach, ein Frühwarnsystem installieren zu lassen, "was immer das auch kosten mag".

Enttäuschung bei Tukcom-Eröffnung

Die wochenlang mit einer kostspieligen Werbekampagne angekündigte Eröffnung von Pattayas erstem IT-Zentrum im ehemaligen Day & Night-Kaufhaus sorgte bei den Besuchern für Enttäuschung. Außer dem Starbuck-Café mit Außenterrasse, zwei Bankfilialen, einer Buchhandlung und mehreren Bekleidungsgeschäften gab es kaum etwas zu sehen, geschweige denn zu kaufen. Doch nachdem sich die 500 Mieter im Januar 2005 eingerichtet hatten, wurde alles angeboten, was das Herz eines Handy- und Computerfreundes begehrte (In 2013 ist der Baustart zur neuen Tukcom-Mall gefallen. Auf einem Grundstück zwischen dem Foodland-Supermarkt und der Soi Town-in-Town an der Pattaya Klang Road wird fleißig am größten IT-Zentrum der Ostküste gebaut. Eröffnung: Voraussichtlich in 2014).

• Öltanker havarierte vor Pattaya

Vor der Insel Sark lief der in Thailand registrierte Tanker "Dragon One" auf ein Riff. Nach Angabe des Marine-Departments liefen vor der Küste Pattayas 500.000 Liter Öl aus. Zur Bekämpfung der Ölpest wurden mehrere Spezialschiffe eingesetzt und auf dem Meer schwimmende Barrieren errichtet, die das Öl absaugten.

Nachschub für den Rotlichtkiez

Pattayas Barbesitzer hatten seit Beginn des neuen Jahres mit Neueinstellungen keine Probleme. Bei Managern und "Mamasans" standen Thais Schlange. Der Grund: Auf der schwer vom Seebeben betroffenen Insel Phuket liefen die Entertainmentbetriebe schlecht, denn neue Touristen kamen nur zögerlich auf die Ferieninsel. Deshalb wichen Barmädchen in nicht vom Tsunami getroffene Ferienzentren aus, zum Beispiel nach Pattaya.

Nummernschild für 12 Millionen Baht

Dass den Thais "Lucky Numbers" Millionen wert sind, bewies eine Auktion der Straßenverkehrsbehörde, bei der ein Unternehmen namens "MPE Car" ein Nummernschild für sage und schreibe 12 Millionen Baht ersteigerte. Die "9999" sollte dem Fahrzeugbesitzer Glück bringen und ihn vor Unfällen schützen.

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180 Verletzte bei U-Bahn-Unglück

Nur knapp ein halbes Jahr nach Inbetriebnahme der Bangkoker U-Bahn wurden bei einem Zusammenstoß zweier Züge an der Station Thailand Culture Centre 180 Personen schwer verletzt. Es kam zu dem Unglück, als der Fahrer eines leeren Zuges, den er in ein nahegelegenes Depot transportieren sollte, mit einer mit 700 Passagieren besetzten Metro zusammenstieß. Nach Angaben der Betreibergesellschaft BMCL handelte es sich um menschliches Versagen. Der U-Bahn-Betrieb wurde vorübergehend eingestellt.

• • •Ein "Plaloma" für die Beach Road

Mehr als ein halbes Jahr währten die Arbeiten am im Volksmund "Plaloma" genannten Delfin-Springbrunnen an der Beach Road, Einmündung Pattaya Klang Road. Die Fontäne ersetzte die alte "Welcome to Pattaya"-Tafel und kostete die Stadt mehr als drei Millionen Baht (Der "Plaloma" entwickelte sich in den Folgejahren zum beliebtesten Treffpunkt an der Beach Road. Anfang Juni 2013 wurde er im Zuge der Neugestaltung der Strandpromenade abgerissen).

Gesangsverein in der Villa Germania

In Pattaya hatte sich mit dem "MGV Germania" ein Männergesangsverein gegründet. Geprobt wurde jeden Mittwoch um 19 Uhr in der Villa Germania in der Soi Chaiyaphruek (heutzutage ertönt aus der deutschen Enklave am Jomtien, die es durch die RTL2-Serie "Villa Germania – Forever Young" zu großer Bekanntheit schaffte, der Schlagersong "Villa Germania", angelehnt an den Song "Viva Colonia").

Thailand Privilege Card" ein Flop

Die vom damaligen Premierminister Thaksin Shinawatra initiierte "Thailand Privilege Card" erwies sich als Flop. Innerhalb von fünf Jahren sollten eine Million Ausländer jeweils eine Million Baht einzahlen und als Gegenleistung lebenslange Vergünstigungen erhalten. Doch recht schnell machte sich Ernüchterung breit. So betreute das Unternehmen "Thailand Privilege Card" (TPC) im Jahr 2005 gerade mal 760 Mitglieder, darunter – so mutmaßte die damalige Redaktion – sicherlich Hunderte Politiker, Wirtschaftsbosse und Showgrößen, die die Karte geschenkt bekamen. TPC schraubte daraufhin seine Erwartungen deutlich zurück. Bis zum Jahresende wollte das Unternehmen nur noch 2.000 neue Mitglieder werben (Letztlich konnte die "Thailand Elite Card" kaum mehr als 2.500 Mitglieder verzeichnen, und die Schulden des Unternehmens erreichten den astronomischen Betrag von fast 1,3 Milliarden Baht. Trotzdem wurde sie im Juni 2013 neu aufgelegt. Die Mitgliedschaft kostet nun zwei Millionen Baht und einen Jahresbeitrag von 20.000 Baht).

•Viagra macht blind vor Liebe

Blind vor Liebe kann für Konsumenten von Viagra traurige Wirklichkeit werden. Amerikanische Augenärzte berichteten von Patienten, die nach der Einnahme der Potenzpille über dauerhafte Sehstörungen klagten. Die Männer hatten eine Art Schlaganfall im Auge erlitten. Dabei wurde der Blutfluss zum Sehnerv unterbrochen, was im Extremfall zur Erblindung führte. Die Männer litten alle an mindestens einem Risikofaktor für Gefäßverkalkung.

Pädophilie-Skandal bei der CDU

Der Pädophilie-Skandal um den damals unter Kinder-Pornoverdacht stehenden CDU-Politiker Clemens Nieting erreichte den Jomtien. Er wurde verdächtigt, kinderpornografisches Material auf seinem Computer besessen zu haben. Nieting bestritt, unter seiner E-Mail-Adresse eine Bilddatei mit besagtem Inhalt verschickt zu haben. Er gab jedoch zu, Jahre zuvor für eine parlamentarische Initiative in der Bezirksversammlung Hamburg-Nord über Kinderpornographie recherchiert zu haben. Mit seinem engsten politischen Weggefährten Klaus-Peter Hesse hatte er sich eine Eigentumswohnung am Jomtien gekauft. Um die Vorwürfe zu entkräften, hatte er die lokale Presse zu Recherchen in Thailand aufgefordert. Die Verwaltung des "Jomtien Beach Condominium" könnte sicherlich Auskunft "über mein Urlaubsverhalten geben", so der ehemalige Volksvertreter. Hierzu zählte er Strand- und Poolbesuche, Essen und Einkaufen sowie hin und wieder ein Diskothekenbesuch. Nietig: "Das ist es dann aber auch. Andere Unterstellungen wären ebenso falsch wie absurd.

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Leserkommentare

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