Das Beste aus dem Jahr 2001

Das Beste aus dem Jahr 2001

In der vorliegenden Ausgabe präsentiert die Redaktion einen Rückblick auf die besten Nachrichten aus dem Jahr 2001. Die Terroranschläge am 11. September 2001 auf das World Trade Center und das Pentagon in den USA, bei denen rund 3.000 Menschen ums Leben kamen, werden heute häufig als historische Zäsur bezeichnet. Sie führten den Krieg in Afghanistan in eine neue Phase und begründeten den zwei Jahre später erklärten Irakkrieg. Über die folgenden Jahre stiegen die Spannungen zwischen der muslimischen und der westlichen Welt. Auch in Thailand ließ sich eine zunehmende Islamphobie beobachten. Freuen Sie sich auf kuriose und unterhaltsame Meldungen aus dem achten Jahr des Magazins DER FARANG.

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Vorsicht beim ToilettengangDie damalige Redaktion warnte ihre Leserschaft vor dem hastigen Betreten von Toiletten in Unterkünften, die sich im Wald, zum Beispiel in einem Nationalpark befinden. Denn Schlangen wagen sich manchmal in diese Räume, um Frösche zu fangen, die es auch dorthin zieht, weil es hier Motten und andere Insekten gibt, die sich vom Licht angezogen fühlen. Ganz egal, wie eilig man etwas loswerden möchte, sollte man sich immer ein paar Sekunden Zeit für einige kritische Blicke nehmen, um sicher zu sein, dass sich hier keine giftige Kreatur befindet.

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Liebesgrüße führten zum Black-outThailands Teenager brachten mit ihren Liebesgrüßen zum Valentinstag das GSM-Netz des Anbieters Advanced Info Service (AIS) zum Erliegen. Damals konnte das AIS-Netz pro Stunde 70.000 Kurznachrichten (SMS) verkraften. Rund 100.000 SMS führten schließlich zum Black-out.

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"Xzyte"-Disco öffnet ihre PfortenIm April öffnete an der Third Road die "Xzyte Pattaya"-Disco, die mit ihren gigantischen Ausmaßen selbst europäische Großraumdiskotheken erblassen ließ (Die "Xzyte" zählte lange Jahre zu den populärsten Discos der Touristenmetropole. 2011 wurde sie abgerissen).

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Weiße Haut heiß begehrtBereits im Jahr 2001 gehörten russische Mädchen zum festen Angebot im Rotlichtmilieu Bangkoks. Denn auch damals galt weiße Haut bei thailändischen Freiern als exotisch. Wohlhabende Geschäftsleute zahlten vorgegebenen Studentinnen aus dem ehemaligen Zarenreich 200 US-Dollar die Nacht.

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Shorttime im German Garden?Die beliebte Bar "Shorttime 2" in der Naklua Road Soi 14 fand einen neuen Pächter und wurde den Ehefrauen zuliebe in "German Garden" umbenannt. Fortan fanden die Gäste hier ausschließlich "brave" Mädchen vor, die ihnen zwar einen guten Service, aber keine Shorttimes mehr offerierten (Das Restaurant German Garden gilt auch heute noch als populärer Treffpunkt deutschsprachiger Urlauber und Residenten in Naklua).

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Angst vor Rinderseuche BSEDas thailändische Gesundheitsministerium verhängte einen Einfuhrstopp für Rindfleisch aus England, Irland, Frankreich, Deutschland, Belgien, Portugal, den Niederlanden und der Schweiz. Den Grund für das Einfuhrverbot stellte die in Europa grassierende Rinderseuche BSE und die für Menschen tödliche Creuzfeldt-Jakob-Krankheit dar, die durch BSE verseuchtes Fleisch übertragen wurde.

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Wolfgang Ullrich ausgeliefertNach zwei Jahren Haft in Thailand wurde der mutmaßliche Millionenbetrüger und in Pattaya stadtbekannte Geschäftsmann Wolfgang Ullrich nach Deutschland ausgeliefert. Dem ehemaligen Vorsitzenden des Deutschen Tierhilfswerks (DTHW) wurde vorgeworfen, von 1994 bis 1998 knapp 70 Millionen D-Mark aus Beitragszahlungen in die eigene Tasche gewirtschaftet zu haben. Nur knapp sieben Prozent der Gelder sollten tatsächlich den Tierschutz erreicht haben. Dem damals 56-Jährigen gelang es somit, ein Tierschutzimperium aufzubauen, das ausschließlich der privaten Bereicherung einer kleinen Clique mit Ullrich als Hauptnutznießer diente (Pattayas ehemaliger Großinvestor Ullrich wurde im April 2003 vom Landgericht München II wegen Untreue in 137 Fällen zu zwölf Jahren Haft verurteilt. Seine beiden Vorstandsmitglieder Baumann und Lischka wurden nach 85 Verhandlungstagen mit achteinhalb beziehungsweise vier Jahren Freiheitsentzug bestraft. Der Prozess um die Veruntreuung von Mitgliedsbeiträgen und Spendengeldern mittels Scheinfirmen in der Schweiz dauerte zwei Jahre).

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DER FARANG präsentierte sich blau!In der August-Ausgabe Nr. 16/2001 zeigte die damalige Redaktion Mut zur Farbe und präsentierte das FARANG-Logo erstmals mit roter Schrift auf blauem Hintergrund. Nur fünf Ausgaben später besann man sich wieder auf das klassische weiß-rote Logo zurück. Doch ab sofort war das Titelblatt vollfarbig.

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Dorfgeschichten von Günther RuffertIm Jahr 2001 feierte der vom ehemaligen Bauingenieur zum Reis- und Zuckerrohrfarmer gewandelte Autor Günther Ruffert sein FARANG-Debüt. 1998 baute er sich in der Provinz Surin ein Haus, wo er mit seiner thailändischen Frau und Tochter lebte. Fortan berichtete der damals 73-Jährige über das Leben im Isaan, den alltäglichen Tagesablauf in dem acht Kilometer von der kambodschanischen Grenze entfernten Dorf und die Jahrhunderte alten Sitten und Gebräuche des thailändischen Nordostens, womit er sich eine große Fangemeinde aufbaute (Am Montag, dem 26. April 2010 verstarb Günther Ruffert im Alter von 82 Jahren. Nur wenige Wochen vor seinem Tod traf sich DER FARANG-Journalist und heutige Redaktionsleiter Björn Jahner mit ihm zu einem Interviewtermin. Zu diesem Zeitpunkt war nicht bewusst, dass dieses Gespräch das letzte Interview des Erfolgsautors sein würde).

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Volker Klinkmüller erhielt AuszeichnungIn einem "Kurz gefragt"-Interview unterhielt sich die damalige Redaktion mit dem freien Korrespondenten Volker Klinkmüller, der kurz zuvor mit dem "Friends of Thailand Award" für internationale Medien ausgezeichnet wurde. Die Berichterstattung über Pattaya kritisierte der damals 39-Jährige als nicht selten tendenziös und unfair: "Die meisten Kollegen pflegen sich hier traditionell fast nur mit Schmuddel-Themen zu befassen, lassen aber alle anderen Aspekte des bekanntesten und größten Seebads Südostasiens völlig außer Acht." In den 1990er Jahren gelang es dem Journalisten, in fast allen großen deutschen Tageszeitungen eher ausgewogene Reportagen über Pattaya zu veröffentlichen, die sich ausführlich mit den Anstrengungen, Fortschritten und Vorzügen des Seebads beschäftigten (Volker Klinkmüller zählt auch heute noch zu den angesehensten deutschen Südostasien-Korrespondenten und als geschätzter Autor der populären Thailand-Reiseführer aus der Stefan-Loose-Edition. Bis heute hielt er dem FARANG als freischaffender Autor die Treue, was die Redaktion mit Stolz erfüllt).

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Der Leopard ist tot, es lebe der Löwe!Die Boon Rawd-Brauerei (Singha) ersetzte ihre "Super Leo"-Biere durch "Super Lion"-Flaschen. Inhalt (6,5 Prozent Alkoholgehalt) und Preis blieben jedoch identisch. Der Löwe sollte fortan mit dem Elefanten ("Chang"-Bier) der Sura Maharaj-Gruppe konkurrieren. Die Brauerei entschied sich zu diesem Schritt, da der Verbraucher nach der Markteinführung des "Leo"-Bieres (6,0 Prozent Alkoholgehalt) zum ähnlichen Preis irritiert reagierte.

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Sauberes Meerwasser durch Klärwerk"Es darf wieder gebadet werden" verkündete DER FARANG nach der Inbetriebnahme des neuen Klärwerks in der Nähe der Soi Siam Country Club. Axel Bolsdorf, Pattaya-Original der ersten Stunde und einer der legendärsten Reiseleiter der geschäftigen TUI Group, berichtete: "Viele meiner Gäste baden wieder im Meer zwischen Siam Bayview und Dusit. Nicht einer bekam einen Hautausschlag oder litt unter anderen Krankheiten. Ich denke, die Natur erholt sich schneller, als der Mensch denkt."

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Sturheit führte auf die "Schwarze Liste"Dass Sturheit in Thailand ins Auge gehen kann, zeigte der Fall eines Deutschen, der wegen einer in seinen Worten "Lappalie" des Landes verwiesen wurde. Wegen eines Verstoßes gegen die Straßenverkehrsordnung forderten Polizisten von ihm ein Bußgeld in Höhe von 200 Baht. "Schnittlauch-Peter", so sein Spitzname, war dazu jedoch partout nicht bereit. So zogen die Beamten die Fahrerlaubnis des Residenten ein, die er gegen Bezahlung der Buße auf der Polizeiwache wieder zurückbekommen hätte. Der Deutsche wartete hingegen einige Monate und beantragte dann beim Straßenverkehrsamt in Banglamung einen neuen Führerschein mit der Begründung, dass er den alten verloren hätte. Kurzerhand wurde er von der Polizei wegen Betruges verhaftet. Sein weiteres stures Verhalten verschärfte die Lage zunehmend und er wurde des Landes verwiesen und auf die "Schwarze Liste" gesetzt.

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Nebenverdienst im Sex-BusinessBangkoks Jugend suchte sich einen einträglichen Nebenverdienst im Sex-Geschäft. Lehrer verschiedener Schulen hatten festgestellt, dass Schülerinnen gefragte Handys und Pager sowie Markenbekleidung durch Prostitution finanzierten. Der Bangkok Post folgend zahlten Männer für ein jungfräuliches Mädchen bis zu 10.000 Baht.

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Wo bitte schön, treibt’s der Thai?Das fragten sich die Besitzer der Stundenhotels. Mit der Wirtschaftskrise stürzte der Umsatz ins Bodenlose. Bis zum Jahr 2001 hatten sich die Motels nicht erholt. Das Management betrieb Ursachenforschung: Sollten es jugendliche Quickie-Fans und Seitensprüngler auf dem Rücksitz ihres Autos treiben? Stellten Freunde und Bekannte ihre Betten bereit? Erlaubten Eltern in diesem der Tradition verpflichteten Land ihren Söhnen und Töchtern gar Sex unter dem eigenen Dach? Oder ging der Thai schnurstracks ins Bordell? Der Grund für die geringe Stundenhotel-Popularität konnte nie geklärt werden. An der Diskretion des Personals kann es auf jeden Fall nicht gelegen haben. Bei einigen Motels fuhren die Kunden direkt bis vor die Zimmertür. Hinter dem Auto schloss sich ein Vorhang (eine bis heute gängige Praxis in den meisten "Love-Hotels").

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Pinke Harmonie in ThailandEine Umfrage, die 2001 vom Time Asia-Magazin in Auftrag gegeben wurde, kam zu dem Ergebnis: Die Thais sind die Gay-freundlichste Bevölkerung in ganz Südostasien. Befragt wurden Menschen in Hong Kong, Thailand, Südkorea, Singapur und den Philippinen. Das Ergebnis: 47 Prozent der Thais haben keine Probleme mit Homosexualität.

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"Ya Ba" gilt an der Ostküste als populärPattayas City Hall gab die Ergebnisse einer Drogenstudie bekannt: An der Ostküste wurden bereits 2001 täglich 100.000 Speed-Pillen, "Ya Ba" genannt, im Wert von rund 10 Millionen Baht verkauft. Pattaya und die Provinzhauptstadt Chonburi galten als Drogenhochburgen. Die Polizei mutmaßte, dass über 25 Prozent der thailändischen Jugendlichen regelmäßig oder zeitweise Drogen konsumieren.

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Höchste Seitenauflage zu WeihnachtenMit der Weihnachtsausgabe DER FARANG Nr. 26/2001 brach die damalige Redaktion alle Rekorde. Das meistgelesene deutschsprachige Magazin präsentierte sich zum ersten Mal auf 64 Seiten (Die Weihnachtsausgabe DER FARANG Nr. 26/2012 wies mit 76 Seiten die bisher höchste Seitenauflage seit dem Bestehen des Magazins auf). bj

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