Behörden rufen im Osten zu Wachsamkeit auf

Foto: Gerd Altmann Pixabay
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MÜLHAUSEN: Behörden in Ostfrankreich haben angesichts eines leichten Anstiegs der Corona-Infektionen zu mehr Wachsamkeit aufgerufen. Die Abstandsregeln müssten unbedingt eingehalten werden, sagte die Leiterin der regionalen Gesundheitsbehörde ARS von Grand Est, Marie-Ange Desailly-Chanson, am Montag Medienberichten zufolge bei einer Pressekonferenz. Sie riet davon ab, sich zu umarmen oder Küsse auszutauschen. Die Ansteckungsherde hätten sich verändert, ergänzte die Präfektin der an Deutschland grenzenden Region, Josiane Chevalier. Derzeit seien neue Cluster vor allem im beruflichen Umfeld und nach Familienfeiern erkennbar.

In Grand Est seien seit Anfang Juli etwa 30 neue Ansteckungsherde festgestellt worden, erklärte Chevalier. Derzeit müsse deshalb aber nicht Alarm geschlagen werden. Das südelsässische Département Haut-Rhin sowie die Départements Moselle und Vosges stünden unter genauerer Beobachtung. Die Zahl der Neuinfektionen in Grand Est hatte sich demnach in der vergangenen Woche verdoppelt. In den Wochen zuvor habe es durchschnittlich 150 neue Fälle gegeben, in der vergangenen Woche seien es fast 300 gewesen.

Die Region war von der Coronavirus-Pandemie hart getroffen worden. Seit Beginn der Gesundheitskrise wurden dort fast 4000 Todesfälle registriert, in ganz Frankreich sind es bisher knapp mehr als 30.000. Vor dem Krankenhaus im südelsässischen Mülhausen musste zeitweise eine Militärklinik aufgebaut werden, um die Intensivstationen zu entlasten.

Es gebe beunruhigende Zeichen, dass die Pandemie in einigen Gebieten wieder aufflammen könnte, sagte Gesundheitsminister Olivier Véran am Montag im Nachrichtensender «Franceinfo». Es zeige sich eine gewisse «Dynamik» bei der Ausbreitung. Von einer zweiten Welle sprach er jedoch nicht. In mehreren Gemeinden in der westfranzösischen Bretagne und im Département Mayenne war zuletzt wegen steigender Infektionszahlen bereits eine allgemeine Maskenpflicht in geschlossenen öffentlichen Räumen und Geschäften eingeführt worden. Landesweit gilt diese in Frankreich seit Montag. Zuvor galt sie unter anderem in öffentlichen Verkehrsmitteln.

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