Countdown zum Naga-Feuerballfest

Foto: The Nation
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NONG KHAI: Tausende von Menschen werden am Sonntag und Montag (29.–30. Oktober 2023) auf der thailändischen Seite des Mekong in Nong Khai erwartet, um das mysteriöse jährliche Phänomen der Naga-Feuerbälle zu beobachten.

Prateep Uicharoen, stellvertretender Gouverneur der nordöstlichen Provinz, bestätigte, dass der Vollmond am Sonntag voraussichtlich eines der seltsamsten Naturschauspiele auslösen wird.

Um das bemerkenswerte Phänomen zu feiern, wird das Naga-Feuerbälle-Festival in sechs Flussbezirken abgehalten: Mueang, Phon Phisai, Si Chiang Mai, Sangkhom, Ratana Wapi und Tha Bo.

In der Nacht des Festes versammeln sich Tausende entlang des Flusses, um zu sehen, wie glühende rote Kugeln bis zur Größe eines Basketballs aus dem Wasser aufsteigen und hoch in die Luft schießen.

Die Feuerbälle sollen das Werk von „Phaya Nak“ sein, einer mythischen Schlange (Naga), die im Mekong leben soll, so der Volksglaube.

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Das Fest findet immer am Ende der buddhistischen Fastenzeit statt.

Das Phänomen stellt Wissenschaftler vor ein Rätsel, deren Erklärungen von brennbaren Gasblasen, die aus dem Flussbett aufsteigen, bis hin zu Plasmakugeln reichen, die durch elektrische Bedingungen entstehen.

Die Gläubigen beharren jedoch darauf, dass die Feuerkugeln vom Naga-König erzeugt werden, um Buddha zu ehren.

Das genaue Datum des Festes ändert sich jedes Jahr, fällt aber in der Regel in den späten Oktober oder frühen November.

Die wichtigsten Orte, an denen Touristen in diesem Jahr die Feuerbälle beobachten können, sind:

  • Wat Thai Lan Naga Berg Fa in Phon Phisai
  • Ban Tha Muang Dorf in Ratana Wapi
  • Ban Nam Pe Dorf in Ratana Wapi
  • Ban Nong Kung Dorf in Phon Phisai
  • Ban Tan Choom Dorf in Ratana Wapi
  • Ban Nong Kaew Dorf in Ratana Wapi
  • Ban Arya Dorf in Ratana Wapi
  • Ban Peng Charn Dorf in Ratna Wapi
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Bernd Wendland 28.10.23 09:20
Flavus oder ructus -- Nur Phaya Nak weiß es
Das Phänomen der Feuerbälle scheint bis dato noch nicht abschließend geklärt. Flavus oder ructus --selbst ob die Naga rülpst oder pupst, ist noch die Frage. Allein vermutet wird, rein wissenschaftlich, folgendes: Die Naga erleichtert sich eines Sumpfgases, vermutlich mit hohem Anteil an Phosphorverbindungen, welches unter Luftabschluss bei Zersetzungsprozessen im Schlamm gebildet wird. Dieses befindet sich auf dem Grunde des Flusses in einem instabilen Gleichgewicht, dass maßgeblich von Druck, Wasserdichte und -temperatur bestimmt wird. Gegen Ende der Regenzeit erreichen diese Parameter Werte, die das Gleichgewicht an die Grenze des Kollabierens bringen. In einer Vollmondnacht erzeugt nun die Position des Mondes ein erhöhtes Gravitationsfeld, welches das instabile Gleichgewicht zusammenbrechen und das Gas nach oben steigen lässt. Beim Kontakt mit Luftsauerstoff entzündet sich das Gasgemisch und der, im Vergleich zum Wasser, geringere Widerstand der Luft sorgt für die hohe Austrittsgeschwindigkeit. Gegen den Einfluß des Mondes spricht, dass auch leichte Erderschütterungen und selbst Boote auf dem Fluß dieses angebliche Gleichgewicht erschüttern könnten, sodass die Blasen nach oben steigen. Immerhin ist dies bisweilen sogar der Fall, wenn sich die gute Phaya Nak auch zu anderen Jahreszeiten ihrer Blähungen entledigt, um Buddha zu ehren. Vielleicht sollten wir dieses auch einmal praktizieren, zu Ehren unseres Chefs oder der Schwiegermutter.