Costa Rica hält Stichwahl um Präsidentenamt ab

Der Kandidat Jose Maria Figueres von der Partei der Nationalen Befreiung. Foto: epa/Jeffrey Arguedas
Der Kandidat Jose Maria Figueres von der Partei der Nationalen Befreiung. Foto: epa/Jeffrey Arguedas

SAN JOSÉ: Die Bürger Costa Ricas wählen am Sonntag einen neuen Staatspräsidenten. Der frühere Amtsinhaber José María Figueres von der Zentrumspartei PLN und der Ex-Finanzminister Rodrigo Chaves von der sozialdemokratischen PPSD treten bei der Stichwahl gegeneinander an. Figueres hatte in der ersten Wahlrunde am 6. Februar mit gut 27 Prozent die meisten Stimmen erhalten, Chaves kam auf knapp 17 Prozent. Um die Stichwahl abzuwenden, hätte ein Kandidat mindestens 40 Prozent der Stimmen erreichen müssen.

In der jüngsten Umfrage der Universidad de Costa Rica von Ende März lag Chaves mit 41 zu 38 Prozent vorn. Der Sieger tritt am 8. Mai die vierjährige Nachfolge des Sozialdemokraten Carlos Alvarado als Staats- und Regierungschef an. Die Verfassung des mittelamerikanischen Landes verbietet eine direkte Wiederwahl des Präsidenten.

Vorwürfe von Fehlverhalten gegen beide Kandidaten wurden im Wahlkampf zum Thema. Der 60 Jahre alte Ökonom Chaves war nach Medienberichten vor wenigen Jahren wegen Vorwürfen der sexuellen Belästigung von seinem langjährigen Arbeitgeber, der Weltbank, abgestraft worden. Gegen Figueres war im Jahr 2004 wegen des Verdachts auf Annahme einer Schmiergeldzahlung des französischen Telekommunikationskonzerns Alcatel ermittelt worden, er wurde aber nicht angeklagt.

Der 67-jährige Wirtschaftsingenieur Figueres war von 1994 bis 1998 bereits Präsident Costa Ricas. Sein Vater, José Figueres, hatte das Amt dreimal innegehabt und nach dem Bürgerkrieg 1948 Costa Ricas Zweite Republik sowie auch die Partei PLN gegründet.

Costa Rica, ein beliebtes Urlaubsziel, ist für seine Artenvielfalt bekannt. Der Staat mit rund fünf Millionen Einwohnern setzt auf Naturschutz und ist einer der politisch stabilsten in der Region.

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