Corona-Überblick: Meldungen am Sonntag

In Brasilien wird ein neuer Weg im Rennen um den Impfstoff gegen das Coronavirus eingeschlagen. Foto: epa/Sebastiao Moreira
In Brasilien wird ein neuer Weg im Rennen um den Impfstoff gegen das Coronavirus eingeschlagen. Foto: epa/Sebastiao Moreira

Notfallzulassung für Impfstoffe - erste Brasilianerin geimpft

BRASÍLIA: Nach der Notfallzulassung der Corona-Impfstoffe von Sinovac und AstraZeneca durch die Nationale Behörde für Gesundheitsüberwachung in Brasilien, Anvisa, ist die erste Brasilianerin geimpft worden. Dies ging aus einer Mitteilung der Regierung des Bundesstaates São Paulo am Sonntag hervor. Demnach bekam die Krankenschwester Mônica Calazans, 54, in dem Hospital das Clínicas in São Paulo den Impfstoff Coronavac des chinesischen Unternehmens Sinovac gespritzt, mit dem der Bundesstaat São Paulo ein Abkommen hat.

Fünf Direktoren der Anvisa hatten zuvor in einer live übertragenen, fünf Stunden dauernden Sitzung am Sonntag geschlossen für die Notfallzulassungen gestimmt. Von dem Impfstoff von Sinovac sind sechs Millionen Dosen verfügbar. Ein Versuch der brasilianischen Regierung, zwei Millionen Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca aus Indien zu holen, war am Freitag zunächst gescheitert. Der Gouverneur des Bundesstaates São Paulo, João Doria, kündigte in einer Pressekonferenz am Sonntag an, der Regierung mehr als 4,5 Millionen Dosen Coronavac zu liefern.

Brasilien, ein Staat mit 210 Millionen Einwohnern, ist eines der am härtesten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas rund 8,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 209.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Wegen der enormen Zunahme von Krankenhausaufenthalten im Zusammenhang mit Covid-19 brach zuletzt das Gesundheitssystem in der Amazonas-Metropole Manaus zusammen.

Nachdem Staatspräsident Jair Bolsonaro das Coronavirus zuerst verharmlost hatte, zieht er mittlerweile zwar auch eine Impfung in Zweifel. So hat er sich mehrmals abfällig über den chinesischen Impfstoff geäußert. Aber er stand mit São Paulos Gouverneur Doria dennoch in Konkurrenz um das erste Foto einer Impfung in Brasilien.


Brasilien erteilt Sinovac und AstraZeneca Notfallzulassung

BRASÍLIA: Die Nationale Behörde für Gesundheitsüberwachung in Brasilien, Anvisa, hat den Corona-Impfstoffen von Sinovac und AstraZeneca jeweils eine Notfallzulassung erteilt. Fünf Direktoren stimmten in einer live übertragenen, fünf Stunden dauernden Sitzung am Sonntag geschlossen dafür.

Von dem Impfstoff Coronavac des chinesischen Unternehmens Sinovac, mit dem die Regierung des Bundesstaates São Paulo ein Abkommen hat, sind sechs Millionen Dosen verfügbar. Ein Versuch der brasilianischen Regierung, zwei Millionen Dosen des Impfstoffs von AstraZeneca aus Indien zu holen, war am Freitag zunächst gescheitert.

Brasilien, ein Staat mit 210 Millionen Einwohnern, ist eines der am härtesten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas rund 8,5 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 209.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Wegen der enormen Zunahme von Krankenhausaufenthalten im Zusammenhang mit Covid-19 brach zuletzt das Gesundheitssystem in der Amazonas-Metropole Manaus zusammen.

Nachdem Staatspräsident Jair Bolsonaro das Coronavirus zuerst verharmlost hatte, zieht er mittlerweile zwar auch eine Impfung in Zweifel. So hat er sich mehrmals abfällig über den chinesischen Impfstoff geäußert. Aber er steht mit dem Gouverneur des Bundesstaates São Paulo, João Doria, dennoch in Konkurrenz um das erste Foto einer Impfung in Brasilien.


Italiens Regierungschef muss sich erster Hürde im Parlament stellen

ROM: Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte muss in der andauernden Regierungskrise mit einer Vertrauensabstimmung im Parlament am Montag eine erste wichtige Hürde überwinden. In der größeren der beiden Kammern will sich der parteilose Jurist um die Mittagszeit zuvor zur Krise erklären.

Contes Mitte-Links-Bündnis war am Mittwoch mit dem Austritt der Kleinpartei Italia Viva von Ex-Ministerpräsident Matteo Renzi auseinander gebrochen. Zwei Ministerinnen der Partei waren im seit Wochen währenden Streit um die Verwendung von milliardenschweren EU-Hilfsgeldern für den Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie zurückgetreten.

Verliert Conte die Abstimmung am Montag, könnte sein Rücktritt wahrscheinlicher werden. Wann ein Ergebnis feststehen wird, ist schwer zu sagen, da die Politiker bei der Abstimmung einzeln aufgerufen werden. Die Kammer hat 630 Sitze. Italienische Medien hielten es am Sonntag für wahrscheinlich, dass Conte die Mehrheit erreichen kann.

Spannender wird es am Dienstag im Senat, der kleineren Kammer, wo sich Conte ebenfalls erklären will und eine Vertrauensabstimmung im Raum steht. Im Senat ist die Mehrheit bedeutend knapper. Conte muss auf Überläufer aus anderen Lagern hoffen. Der 56-Jährige ist seit 2018 Regierungschef in Italien.


Verschärfte Corona-Maßnahmen auf Gran Canaria und Lanzarote

LAS PALMAS: Auf den bei Deutschen Urlaubern gerade im Winter beliebten Kanareninseln Gran Canaria und Lanzarote gelten ab Montag verschärfte Corona-Maßnahmen. So wird der Beginn der nächtlichen Ausgangssperre ab Montag um eine Stunde auf 22.00 Uhr vorgezogen, Zusammenkünfte mit Menschen aus anderen Haushalten sind untersagt, Gaststätten dürfen nur noch im Freien servieren und Sport ist nur noch unter freiem Himmel ohne Kontakt zu anderen erlaubt, wie der TV-Sender Canarias7 und die Zeitung «El País» am Sonntag berichteten.

Die Maßnahmen auf den beiden zu Spanien gehörenden Inseln vor der Westküste Afrikas gelten zunächst für 14 Tage. Auf der Kanareninsel Teneriffa hingegen sei die Zahl der Corona-Infektionen rückläufig, weshalb die dortige Ausgangssperre nun erst eine Stunde später ab 23.00 Uhr gelte.

Die Zahl der Neuinfektionen mit Corona war in den vergangenen Tagen auf Gran Canaria und Lanzarote angestiegen. Allerdings weisen die Kanaren mit rund 95 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen immer noch eine der niedrigsten Werte ganz Westeuropas auf. Zum Vergleich: In Deutschland lag dieser Wert am Sonntag bei 136, für ganz Spanien sogar bei 338.

Urlauber aus dem Schengenraum, zu dem auch Deutschland gehört, und einer Reihe anderer Länder können unter Vorlage eines negativen Corona-Tests, der nicht älter als 72 Stunden sein darf, zu den Inseln reisen, wo jetzt mildes Wetter mit Tagestemperaturen um die 20 Grad herrscht. Das Robert Koch-Institut stufte die Inselgruppe jedoch schon am 18. Dezember als Corona-Risikogebiet ein und das Auswärtige Amt warnt vor touristischen Reisen dorthin. Die Zahl der Urlauber auf den Kanaren brach im Corona-Jahr 2020 um mindestens 80 Prozent ein.


Coronaausbruch mit mutierter Variante

BRÜSSELS: In einem Altenheim Belgien sind zahlreiche Bewohner mit dem zuerst in England entdeckten mutierten Coronavirus infiziert worden. In dem Heim «De Groene Verte» in Merkem im Westen Flanderns seien 75 Menschen - zwei Drittel aller Bewohner - positiv auf den neuen Virustyp getestet worden, meldete die Nachrichtenagentur Belga am Sonntag.

Alle gesellschaftlichen Aktivitäten in der Gemeinde seien nun untersagt. Nur Schulen, Kitas und medizinische Dienste blieben geöffnet. Im übrigen Gebiet der Gemeinde stieg die Zahl der Fälle auf 53 an. «Der Ursprung des Ausbruchs ist noch unbekannt, aber wir sind jetzt bei der Kontaktnachverfolgung», sagte Bürgermeister Joris Hindryckx nach Angaben von Belga.

Nach wochenlangem Rückgang sind die täglichen Corona-Fallzahlen in Belgien zuletzt wieder deutlich gestiegen.


Beatmung unterbrochen: Corona-Patient gestorben

TEL AVIV: Ein 47-jähriger Corona-Intensivpatient ist in Israel gestorben, nachdem die Verbindung mit seinem Beatmungsgerät unterbrochen wurde, ohne dass das medizinische Personal dies bemerkte. Das Ichilov-Krankenhaus in Tel Aviv begründete dies am Sonntag mit sehr hoher Arbeitsbelastung. «Der Beatmungsschlauch hatte sich abgetrennt», sagte ein Sprecher. «Angesichts einer großen Menge gleichzeitiger Alarme auf der Intensivstation war das Team mit der Behandlung anderer Fälle beschäftigt und hat dies erst nach einigen Minuten bemerkt».

Der Mann hatte fünf Kinder. Die Klinik will nun die Zahl der Betten auf der Corona-Station verringern und mehr Personal einsetzen. Israel hat gegenwärtig mit der heftigsten Erkrankungswelle seit Beginn der Pandemie zu kämpfen. Die Zahl der Neuinfektionen lag zuletzt bei mehr als 8000 bis 9000 am Tag. Insgesamt wurden bisher nach Angaben des Gesundheitsministeriums bei mehr als 546.000 Menschen eine Corona-Infektion nachgewiesen. 3979 starben. Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.