Corona-Überblick: Meldungen am Sonntag

Foto: Pixabay/Mohamed Hassan
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Bulgarien stoppt Dutzende Migranten nach illegaler Einreise

SOFIA: Bulgarien warnt vor zunehmender Migration in die Europäische Union über sein Staatsgebiet. Der Migrationsdruck sei gestiegen, hieß es von den zuständigen Behörden in der Hauptstadt Sofia. Genaue Zahlen wurden dabei nicht genannt. Am Sonntag wurden der Polizei zufolge 141 Migranten festgehalten, nachdem sie die Grenze zwischen der Türkei und Bulgarien, eine EU-Außengrenze, illegal überquert hatten. Es war das erste Mal seit Beginn der Corona-Pandemie, dass die Behörden über eine so hohe Zahl an illegalen Grenzübertritten an einem Tag berichteten. Laut bulgarischem Innenministerium soll die Sicherung der Grenze zur Türkei nun verstärkt werden.

Immer wieder versuchen Migranten aus Krisengebieten, illegal über die bulgarisch-türkische Grenze zu kommen, um nicht an den Grenzübergängen in Bulgarien registriert zu werden. Das ärmste EU-Land ist für die meisten Migranten nur ein Transitland auf dem Weg nach Mittel- und Westeuropa.

Die auf dem Festland 259 Kilometer lange bulgarische EU-Außengrenze zur Türkei wird seit 2014 teilweise und seit 2017 komplett durch einen Drahtzaun mit Stacheln geschützt und mit Wärmebildkameras überwacht.


Britische Behörden greifen fast 1000 Migranten am Ärmelkanal auf

DOVER: Erneut haben fast 1000 Migrantinnen und Migranten den Ärmelkanal nach Großbritannien überquert. 915 Menschen in 19 kleinen Booten seien am Samstag nach der Überfahrt aufgegriffen worden, teilte das Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit. Damit haben in diesem Jahr bereits mehr als 25.000 Menschen die gefährliche Fahrt gewagt, allein im August waren es 8747. Damit dürfte schon bald der Rekord aus dem Gesamtjahr 2021 übertroffen werden. Damals kamen insgesamt 28.526 Menschen über den Ärmelkanal, eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt.

Die Überfahrten, die seit Brexit und Corona-Pandemie unter anderem aufgrund strengerer Kontrollen auf den Landwegen zugenommen haben, sind der konservativen Regierung in London ein Dorn im Auge. Die Kontrolle über die eigenen Grenzen zu gewinnen, war eines der zentralen Versprechen der Brexit-Kampagne. Die Briten wollen daher bestimmte Asylsuchende verschiedener Nationalitäten nach Ruanda ausfliegen. Die Vereinten Nationen sehen in dem umstrittenen Pakt mit dem ostafrikanischen Land einen Bruch internationalen Rechts. Im November 2021 kam es im Ärmelkanal zu einem tragischen Unglück: 27 Menschen starben, nachdem ihr Schlauchboot kenterte.

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