Corona-Überblick: Meldungen am Sonntag

Foto: Freepik
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Nordkorea meldet nach Corona-Ausbruch 15 neue Todesfälle

SEOUL: Vor dem Hintergrund des eingestandenen Corona-Ausbruchs hat Nordkorea 15 neue Todesfälle und fast 300.000 weitere Fieberpatienten gemeldet. Ohne die Krankheit direkt beim Namen zu nennen, sprach Nordkorea am Sonntag zunächst weiter von einer Ausbreitung der Epidemie. Die Zahl der Toten sei auf 42 gestiegen, berichteten die staatlich kontrollierten Medien. Mehr als die Hälfte der bisher 820.000 fieberbedingten Krankheitsfälle im ganzen Land sei genesen.

Um sich gegen die Epidemie zu stemmen, mobilisierte Nordkorea den Berichten zufolge bislang fast 1,45 Millionen Menschen. Sie sollen etwa Hygieneinformationen weitergeben und Menschen untersuchen. Sie müssten dafür sorgen, dass alle Personen mit Fieber und anderen «ungewöhnlichen Symptomen» in Quarantäne kommen und dort behandelt werden. Seit Donnerstagmorgen seien «alle Provinzen, Städte und Kreise des Landes gemäß der Notfallmaßnahmen der Partei und Regierung vollständig abgeriegelt», hieß es.

Wie viele der Fieber-Fälle tatsächlich auf eine Corona-Erkrankung zurückzuführen sind, blieb weiter unklar. Experten vermuten, dass Nordkorea nicht über die Kapazitäten verfügt, um Massentests durchzuführen. Das weithin isolierte und autoritär geführte Land hatte am Donnerstag zum ersten Mal seit Ausbruch der Corona-Pandemie offiziell Infektionen mit dem Krankheitserreger bestätigt.

Nordkorea hatte am Donnerstag zunächst von einer unbestimmten Zahl von Bewohnern der Hauptstadt Pjöngjang gesprochen, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hätten. Einen Tag später hieß es, das Virus habe sich im ganzen Land verbreitet. Sechs Menschen mit Fieber seien gestorben und bei einem Opfer sei die Omikron-Subvariante BA.2 nachgewiesen worden. Nordkorea hatte lange behauptet, coronafrei zu sein. Die Angaben wurden im Ausland angezweifelt.


Welthungerhilfe: Krieg in der Ukraine kann zu Hungersnöten führen

BERLIN: Der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Mathias Mogge, sieht die Gefahr, dass der Krieg in der Ukraine weltweit zu Hungersnöten führt. «Länder wie Ägypten, Kenia, der Südsudan, der Libanon und viele andere Staaten waren bislang direkt oder indirekt stark von russischen und ukrainischen Exporten abhängig», sagte Mogge am Wochenende dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). «Diese Länder erhalten jetzt nicht die bestellten Mengen oder müssen dafür sehr viel mehr bezahlen.» Zudem seien die Lebensmittelpreise bereits vor dem Krieg durch Klimawandel, Konflikte, Corona-Pandemie und Spekulationen auf den Weltmärkten auf ein Allzeithoch gestiegen.

Leidtragende seien besonders arme Menschen, die einen hohen Anteil ihres verfügbaren Einkommens für Lebensmittel ausgeben müssten, betonte der deutsche Agraringenieur. Aber auch für Hilfsorganisationen wie die Welthungerhilfe seien die gestiegen Preise ein riesiges Problem. «Als das Welternährungsprogramm der UN (WFP) 2015 in den Flüchtlingslagern für syrische Flüchtlinge Rationen streichen musste, war dies einer der Auslöser für die großen Flüchtlingsbewegungen nach Europa. Das sollten wir nicht vergessen.»

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