Corona-Überblick: Meldungen am Samstag

Foto: epa/Kostas Tsironis
Foto: epa/Kostas Tsironis

Griechenland lockert Corona-Maßnahmen

ATHEN: In Griechenland gibt es von diesem Samstag an zahlreiche Lockerungen für Geimpfte und Genesene. Bars, Restaurants und Cafés, aber auch andere geschlossene Räumlichkeiten wie Fitness-Studios und Kinos dürfen künftig die Höchstgrenze an Gästen zulassen.

Voraussetzung ist, dass die Besucher geimpft oder nachweislich in den vergangenen sechs Monaten von einer Corona-Infektion genesen sind. Abstandsregeln und Maskenpflicht fallen dann in diesen Bereichen weg. Die Lockerungen sollen zunächst für 15 Tage gelten, dann werde der Schritt neu bewertet, berichteten griechische Medien am Samstag.

Die Polizei kündigte bereits an, die Nachweise von Geimpften und Genesenen streng zu kontrollieren. Manche griechische Wissenschaftler meldeten dennoch Bedenken an. «Ich glaube, dass wir die falsche Botschaft vermitteln», sagte Giorgos Boulbasakos, Direktor einer Athener Lungenklinik, dem Fernsehsender Mega am Samstag. Er forderte unter anderem eine Impfpflicht für Mitarbeiter in der Gastronomie. In Griechenland gibt es bereits eine Impfpflicht für Beschäftigte im Gesundheitssektor.

Die griechische Regierung will mit den Lockerungen vor allem Ungeimpfte dazu bewegen, sich impfen zu lassen. In Griechenland sind rund 6,3 Millionen der rund elf Millionen Einwohner des Landes vollständig geimpft. Die Zahl der Neuinfektionen war zuletzt vor allem in Nordgriechenland stark angestiegen, unter anderem in der Hafenstadt Thessaloniki. Dennoch sollen die Lockerungen auch dort greifen.


Schwere Ausschreitungen bei Corona-Demos in Rom

ROM: Bei Protesten gegen die Corona-Politik der italienischen Regierung ist es in Rom zu schweren Ausschreitungen gekommen. Mehrere Tausend Demonstranten zogen am Samstag durch die Straßen der Hauptstadt und gerieten immer wieder mit der Polizei aneinander.

Es kam es zu heftigen Zusammenstößen, die Ordnungskräfte setzten Schlagstöcke, Pfefferspray und Wasserwerfer ein. Die Demonstranten versuchten, Absperrungen zu durchbrechen und warfen ihrerseits mit Stühlen und Knallbomben, wie auf Videos zu sehen war.

Am frühen Abend stürmten die Protestierenden den Sitz der größten italienischen Gewerkschaft CGIL. Amateuraufnahmen zeigten, wie sie die Wachleute und Polizisten mit Stöcken und Fahnenstangen attackierten und dann durch die Tür in das Gebäude vordrangen.

Die Politik war geschockt. Ministerpräsident Mario Draghi verurteilte die Gewalt auf den Straßen und unterstrich, dass Gewerkschaften Garanten der Demokratie und Rechte der Arbeiter seien und dass jeder Versuch der Einschüchterung hart zu ahnden sei.

CGIL-Generalsekretär Maurizio Landini nannte die Attacke einen «organisierten Akt faschistischer Gewalt, einen Angriff auf die Demokratie und auf die ganze Arbeitswelt, den wir abwehren werden. Niemand darf glauben, unser Land in die Faschistenzeit zurückstoßen zu können.»

In Italien treten in der nächsten Woche weitere Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie in Kraft. Vom 15. Oktober muss jeder Beschäftigte in der Privatwirtschaft oder im öffentlichen Dienst einen sogenannten «Grünen Pass» haben, also einen Nachweis der Impfung, Genesung oder eines - zu bezahlenden - negativen Tests. Die Kritiker dieses Passes und Impfgegner machten zuletzt Stimmung gegen die Maßnahme.

Diese sorgt aber gleichzeitig dafür, dass ab Montag Lockerungen möglich sind: Kinos, Theater und Konzerthallen dürfen wieder zu 100 Prozent ausgelastet werden. Auch Diskotheken können wieder öffnen. Eintritt zu allen Events gibt es nur mit dem «Grünen Pass».


Schwieriger Start in die Herbstferien

Endlich Corona hinter sich lassen und ab in die Ferien. Das denken sich derzeit viele Menschen. Die Folge sind lange Schlangen an Flughäfen. Die Betreiber appellieren: Bitte gut vorbereitet kommen.

Berlin (dpa) - Der Start der Herbstferien in mehreren Bundesländern hat vielen Flugreisenden Geduld und gute Nerven abverlangt - nicht zuletzt wegen Corona.

So gab es am Flughafen Berlin Brandenburg (BER) am Samstagmorgen ungewöhnlich lange Schlangen vor den Schaltern. Videos in den sozialen Medien zeigten wartende Menschen quer durch die Check-in-Hallen. Manche Urlauber sorgten sich demnach, den Abflug zu verpassen. Auch an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt und in Hamburg war viel los.

Ein Flughafensprecher in Berlin bestätigte der Deutschen Presse-Agentur «massiven Andrang bis ungefähr 9.30 Uhr» mit zum Teil stundenlangen Wartezeiten. Es sei nicht auszuschließen, dass einige ihren Flieger nicht erreicht hätten. Die Zeitung «B.Z.» (Online) berichtete zuerst. Am frühen Nachmittag war es nach Angaben eines dpa-Reporters im Flughafengebäude dagegen bereits wieder ruhiger. Schlangen gab es demnach insbesondere noch vor der Sicherheitskontrolle, aber keine chaotischen Zustände.

«Alle arbeiten hart und machen ihren Job, so gut es geht», sagte der Sprecher. Für den Sonntag werde erneut eine hohe Zahl von Fluggästen erwartet. Es mache sich bemerkbar, dass verstärkt viele geimpfte Menschen nun wieder in den Urlaub fliegen möchten. Daher sei weiterhin mit großem Andrang zu rechnen.

Grund für die langen Warteschlangen waren dem Sprecher zufolge Engpässe an den Check-ins. In Corona-Zeiten würden die Abläufe deutlich länger dauern, beispielsweise wegen der Kontrolle von Impfpässen. Der Flughafensprecher appellierte an Reisende: «Seien Sie zwei Stunden eher da.» Beim Check-in sollten Urlauber ihre Papiere und den Impfausweis sofort griffbereit haben, um die Wartezeiten kurz zu halten.

In einige ähnliche Kerbe schlug der Betreiber des Frankfurter Flughafens, Fraport. Er empfahl wegen der vielen Corona-Sonderregelungen eine sorgfältige Reisevorbereitung und alle erforderlichen Dokumente «jederzeit griffbereit zu halten». Auch der Frankfurter Flughafen verzeichnete zum Start der Herbstferien in Hessen einen großen Andrang. Die Terminals seien gut gefüllt, es könne punktuell zu Wartezeiten kommen, sagte ein Sprecher am Samstag.

Am Flughafen Köln/Bonn lief der Start in die Ferien in Nordrhein-Westfalen einem Sprecher zufolge hingegen ohne größere Probleme ab. Vereinzelt gebe es mal ein paar Minuten Wartezeit an den Sicherheitskontrollen, insgesamt sei es aber ein normaler Ferienbetrieb. Zuletzt hatten die beiden größten NRW-Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn wegen der Sonderregelungen in der Corona-Pandemie vor möglichen Verzögerungen in den Ferien gewarnt.

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