Corona-Überblick: Meldungen am Samstag

Eine Nahaufnahme zeigt die deutsche 'Corona Warn-App' auf einem Smartphone in Köln. Foto: Epa/Sascha Steinbach
Eine Nahaufnahme zeigt die deutsche 'Corona Warn-App' auf einem Smartphone in Köln. Foto: Epa/Sascha Steinbach

Beteiligung an Protesten gegen Frankreichs Corona-Politik sinkt

PARIS: Die Proteste gegen die verschärften Corona-Regeln in Frankreich haben am neunten Wochenende in Folge wieder mehr als hunderttausend Menschen auf die Straßen getrieben. Die Beteiligung an den übers ganze Land verteilten Demonstrationen sank am Samstag aber erneut - wie schon seit mehreren Wochen. Laut Frankreichs Innenministerium protestierten 121.000 Menschen. Das sind 20.000 weniger als in der Vorwoche und rund 50.000 weniger als vor drei Wochen.

Der Unmut richtet sich gegen den von Präsident Emmanuel Macron und der Regierung verlangten Gesundheitspass zum Nachweis von Impfung, Genesung oder negativem Test. Wer ins Café gehen, in den Fernzug steigen oder in manchen großen Einkaufszentren shoppen will, muss den Pass vorlegen. Die Nachweispflicht besteht für fast alle Bereiche des öffentlichen Lebens. Auch die Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, darunter Beschäftigte im Gesundheitswesen, stößt auf Widerstand.


Zehntausende Niederländer protestieren gegen Party-Verbote

AMSTERDAM: Zehntausende Demonstranten haben in den Niederlanden am Samstag gemeinsam mit Djs und Musikern die Aufhebung der Corona-Beschränkungen für die Veranstaltungsbranche gefordert. Unter dem Motto «Unmute Us» (etwa: Schaltet unsere Mikros wieder an) hatten die Organisatoren zu Protestaktionen in zehn Städten aufgerufen, darunter in Amsterdam, Den Haag, Groningen und Maastricht. In mehreren Orten wurden die Umzüge nach Angaben der Nachrichtenagentur ANP von Musikwagen begleitet, Djs legten auf und Demonstranten tanzten auf den Straßen.

Clubs und Discos durften in den Niederlanden zwar Ende Juni wieder öffnen, es gab auch wieder Festivals und Studentenpartys. Doch wenig später stiegen die Corona-Infektionen erneut stark an, woraufhin die Regierung in Den Haag die Notbremse zog. Inzwischen lässt sie ein Beratergremium prüfen, ob die Nachtgastronomie Ende September wieder öffnen könnte. Mitte August war die Schließung bis zum 1. November angeordnet worden.

«Wir müssen uns einsetzen für die Veranstaltungbranche, die schon seit eineinhalb Jahren stillgelegt ist», hieß es auf der «Unmute Us»-Website. «Für alle 101.000 Menschen, die hier arbeiten und die vielen Besucher.» Festivals, große Partys und andere Veranstaltungen würden insbesondere von jungen Erwachsenen vermisst, viele litten wegen der anhaltenden Beschränkungen unter psychischen Problemen. Die Regierung sei nach den ersten «Unmute Us»-Protesten am 21. August mit laut Veranstalterangaben insgesamt rund 70.000 Teilnehmern auffallend still geblieben. Deshalb seien nun erneut Demos organisiert worden.

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