Corona-Überblick: Meldungen am Samstag

Foto: Pixabay/Gerd Altmann
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Freundin von Trump-Sohn positiv auf Corona getestet

WASHINGTON: Die Freundin des US-Präsidentensohns Donald Trump Jr., Kimberly Guilfoyle, hat sich Medienberichten zufolge mit dem Coronavirus infiziert. Nach dem positiven Testergebnis sei sie sofort isoliert worden, zitierten US-Medien am Freitag (Ortszeit) Sergio Gor, Finanzausschuss-Stabschef des Wahlkampfteams von Präsident Trump. Guilfoyle sammelt Spenden für Trump, der sich im November um eine Wiederwahl bewirbt. «Es geht ihr gut», hieß es weiter. Da sie keine Symptome zeige, soll sie erneut getestet werden, um sicherzustellen, dass das Ergebnis korrekt gewesen sei.

Ihr Freund, Donald Trump Jr., ist demnach negativ auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden. Beide hätten aber alle anstehenden öffentlichen Veranstaltungen vorerst abgesagt.

Laut US-Medien war Guilfoyle mit Trump Jr. in den Bundesstaat South Dakota gereist, um der Rede des Präsidenten am Freitag am Nationaldenkmal von Mount Rushmore beizuwohnen. Sie habe aber nicht das Gefolge des Präsidenten getroffen und soll bislang die einzige Person in der Gruppe gewesen sein, die positiv getestet wurde.


Corona-Neuinfektionen im Westjordanland klettern auf Rekordwert

RAMALLAH: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus im Westjordanland hat einen neuen Höchstwert erreicht. Wie das Gesundheitsministerium am Samstag mitteilte, wurden 501 Fälle registriert - so viele wie nie zuvor an einem Tag seit Ausbruch der Pandemie. Der Schwerpunkt der Infektionen lag mit mehr als 400 im Gebiet der Stadt Hebron. Nach Angaben des Ministeriums ist der Erreger Sars-CoV-2 damit bisher bei 3763 Menschen im Westjordanland nachgewiesen worden, elf Infizierte sind gestorben.

Die Pandemie in den Palästinensergebieten war zunächst sehr glimpflich verlaufen, nach Lockerungen stiegen die Zahlen im vergangenen Monat jedoch stark an. Seit Freitag gilt im Westjordanland ein fünftägiger Lockdown. Auch in Israel hatte es zuletzt einen Rekordwert an Neuinfektionen gegeben.


Pub-Öffnung in England: Festnahmen wegen unsozialen Verhaltens

LONDON: Nach der Wiedereröffnung der Pubs in der Corona-Pandemie hat die Polizei in England vier Menschen wegen unsozialen Verhaltens festgenommen. Mehrere Kneipen in der mittelenglischen Grafschaft Nottinghamshire hätten sich entschlossen, vorerst wieder zu schließen, teilte die Polizei in der Nacht zum Sonntag mit. Die Polizei selbst habe aber keine Pub-Schließungen veranlasst, hieß es. Die Mehrheit der Feiernden habe sich verantwortungsvoll verhalten.

Nach mehr als drei Monaten Schließung wegen der Corona-Pandemie haben die Pubs in England seit Samstagfrüh wieder geöffnet. Es gelten strenge Auflagen, beispielsweise müssen Pub-Besucher ihre Kontaktdaten hinterlassen. Bestellungen dürfen nur am Tisch oder per App aufgenommen werden. Trotzdem wurde befürchtet, es könne zu Alkoholexzessen und Ausschreitungen kommen.

Die Lockerung gilt vorerst nur in England und Nordirland. In Schottland und Wales müssen sich die Menschen noch etwas länger gedulden, bevor sie wieder in den Pub gehen können. In Großbritannien legt jeder Landesteil seine eigenen Maßnahmen in der Coronavirus-Pandemie fest.


Mehr als 10.000 Tote in Corona-Krise

MOSKAU: In Russland sind in der Corona-Krise insgesamt mehr als 10.000 Menschen im Zusammenhang mit Sars-CoV-2 gestorben. 168 Todesfälle seien zuletzt gemeldet worden, teilten die russischen Behörden am Samstag in Moskau mit. Damit gibt es mehr Tote in Russland als in Deutschland, wo rund 9000 Tote registriert wurden. Die meisten Todesopfer in der Pandemie verzeichnen die USA mit knapp 130.000 Fällen.

In Russland, dem größten Land der Erde, haben sich bislang rund 675.000 Menschen mit dem hochansteckenden Coronavirus infiziert. Jeden Tag kommen landesweit noch immer knapp 7000 neue Fälle hinzu. Für viele Wochen gab es vor allem in der Hauptstadt Moskau strenge Ausgangsbeschränkungen, was die Infektionszahlen etwas drückte. Auch weiterhin wird im öffentlichen Raum das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes vorgeschrieben, was jedoch nicht überall eingehalten wird.

Immer wieder gab es Berichte über geschönte Corona-Statistiken in Russland. Behördenvertreter wiesen dies jedoch vehement zurück. Zuletzt wurde ein Demograf des russischen Statistikamtes entlassen. Der Mann hatte zuvor die offiziellen Zahlen angezweifelt, wie das Portal Meduza berichtete.


Österreichs Kanzler unzufrieden mit Tempo bei Testergebnissen

WIEN: Angesichts einer zuletzt gestiegenen Zahl von Coronainfektionen dringt Österreichs Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auf schnellere Testergebnisse. Bis zum Vorliegen eines Resultats dauere es oft 48 Stunden oder mehr. «Das darf es nicht geben», sagte Kurz am Freitag in Wien. Es zähle jede Stunde. Er verwies auf die 390 Millionen Euro, die seine Regierung für das Corona-Screening in die Hand nehme, um auf einen lokalen oder regionalen Ausbruch umgehend reagieren zu können.

Jüngst war es in Oberösterreich im Umfeld einer Freikirche zu zahlreichen neuen Coronainfektionen gekommen. Rund 1400 Menschen mussten in Quarantäne. Schulen und Kindergärten sind seit Freitag im Raum Linz wieder für eine Woche geschlossen. Grundsätzlich will die Regierung aus ÖVP und Grünen mit einem Krisen- und Katastrophenschutzgesetz die Basis schaffen, um künftig besser auf Notsituationen reagieren zu können.

Unterdessen haben zwei Frauen, die von Oberstdorf nach Meran gewandert waren, in Tirol eine größere Suche nach Kontaktpersonen ausgelöst. Eine der beiden Wanderinnen war nach der Rückkehr nach Deutschland positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die Wanderinnen hatten Ende Juni an fünf aufeinanderfolgenden Tagen in fünf unterschiedlichen Unterkünften in Tirol übernachtet. Eine Gastgeberfamilie einer Privatunterkunft sei mit dem Coronavirus infiziert, teilten die Behörden am Freitag mit.

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