Corona-Überblick: Meldungen am Montag

Foto: Pixabay/Alexandra Koch
Foto: Pixabay/Alexandra Koch

Neugeborene Drillinge positiv auf Coronavirus getestet

SAN LUIS POTOSÍ: In Mexiko sind Drillinge nach offiziellen Angaben vermutlich mit Coronavirus-Infektionen zur Welt gekommen. Sie waren wenige Stunden nach ihrer Geburt am Mittwoch getestet worden, weil es sich um Frühgeburten handelte, wie die Gesundheitsministerin des Bundesstaates San Luis Potosí, Mónica Rangel, am Montag (Ortszeit) mitteilte. Bei allen drei Babys - zwei Jungen und ein Mädchen - fiel das Ergebnis den Angaben nach positiv aus. Eines von ihnen habe Symptome der Lungenkrankheit Covid-19. Die Eltern hätten keine Symptome, seien aber isoliert und getestet worden - die Ergebnisse stünden noch aus.

Es sei unmöglich, dass sich die Kinder nach ihrer Geburt angesteckt hätten, sagte Rangel. Man werde untersuchen, ob sich das Virus über die Plazenta übertrage. Es hatte zuvor vereinzelt Berichte aus anderen Ländern über Neugeborene gegeben, die mit dem Erreger Sars-CoV-2 auf die Welt gekommen waren.

In Mexiko wurden inzwischen mehr als 185.000 Infektionen mit dem Coronavirus und 22.584 Todesfälle infolge einer Covid-19-Erkrankung offiziell registriert. Das nordamerikanische Land gehört derzeit zu den Brennpunkten der globalen Pandemie.


WHO: Corona-Pandemie ausgeweitet - Neuer Tagesrekord bei Infektionen

GENF: Die Verbreitung des Coronavirus schreitet fort. Binnen eines Tages sei mit 183.000 Infektionen ein neuer düsterer Rekord aufgestellt worden, sagte der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, am Montag in Genf. Die Zahl der Fälle weltweit liege nun bei 8,8 Millionen. 465.000 Menschen seien bisher an oder mit Covid-19 gestorben.

Die meisten Infektionen werden in Nord- und Südamerika verzeichnet. Die Situation in Afrika sei unterschiedlich, sagte WHO-Experte Michael Ryan. Einige Länder wie Südafrika hätten deutliche Zuwachsraten. Es gebe aber auch Anzeichen, dass die Sterblichkeit in Afrika geringer sei als anderswo.

Es sei weiterhin die zentrale Aufgabe, dass die Staaten eine Balance fänden zwischen dem Schutz der Bevölkerung und dem Hochfahren der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens, mahnte Tedros. «Es ist nicht die Wahl zwischen Leben und Lebensunterhalt. Länder können beides erreichen», so der WHO-Chef. Er bezeichnete das Medikament Dexamethason erneut als große Hoffnung für die Schwerkranken. Jetzt komme es darauf an, dass es in ausreichender Menge zur Verfügung gestellt werden könne.


Zwei weitere Mitarbeiter von Trumps Wahlkampfteam haben Corona

WASHINGTON: Nach der Kundgebung von US-Präsident Donald Trump im US-Bundesstaat Oklahoma am Wochenende sind zwei weitere Mitarbeiter aus dessen Wahlkampfteam positiv auf das Coronavirus getestet worden. Die beiden hätten an der Wahlkampfveranstaltung in Tulsa am Samstag (Ortszeit) teilgenommen, aber die ganze Zeit über Atemschutzmasken getragen, erklärte der Kommunikationsdirektor Tim Murtaugh am Montag (Ortszeit) auf Anfrage. Die Betroffenen müssten in Quarantäne, außerdem würden ihre Kontakte zurückverfolgt, hieß es. Am Samstag waren bereits sechs Mitarbeiter positiv auf den Erreger Sars-CoV-2 getestet worden. Sie hatten nicht an der Veranstaltung teilgenommen.

Trump hatte Kritik auf sich gezogen, ein Event mit Tausenden Menschen in einer geschlossenen inmitten der anhaltenden Pandemie abzuhalten. Im Vorfeld teilte er mit, dass sich fast eine Million Menschen um Tickets in der Veranstaltung in der rund 19.200 Menschen fassenden Arena beworben hätten. Tatsächlich blieben Tausende Plätze leer.


Anleger hängen Wirtschaftshoffnung über Corona-Skepsis

NEW YORK: Die Anleger an der Wall Street haben sich zu Beginn der neuen Woche ein Stück weit aus der Deckung gewagt. Der Leitindex Dow Jones Industrial drehte nach schwachem Start ins Plus und kehrte über die Marke von 26.000 Punkten zurück. Am Ende notierte er 0,59 Prozent im Plus bei 26.024,96 Punkten. Über die Ziellinie ging er unweit seines Tageshochs.

Anleger schwankten weiter zwischen Hoffnung und Sorge, hieß es. Hoffnung, dass die weltweiten Corona-Lockerungen der Wirtschaft wieder auf die Beine helfen, aber zugleich auch der Sorge, dass eine Erholung über eine zweite Corona-Welle stolpern könnte. «Trotz des Anstiegs neuer Infektionsfälle hält der Risikoappetit an», sagte Marktanalyst Edward Moya vom Broker Oanda.

Der marktbreite S&P 500 schaffte es am Montag mit 0,65 Prozent ins Plus auf 3117,86 Punkte. Besonders gefragt waren Technologiewerte, deren Auswahlindex Nasdaq 100 sogar um 1,22 Prozent auf 10.130,33 Zähler stieg. Er festigte so die Marke von 10.000 Punkten und bleibt anders als der breite Markt auf Tuchfühlung zu neuen Rekorden. Seine bisherige Bestmarke ist mit 10.155 Punkten etwa zwei Wochen alt.


Trump will Vergabe von Arbeitsvisa bis Ende des Jahres aussetzen

WASHINGTON: Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit infolge der Corona-Pandemie will die US-Regierung die Vergabe bestimmter Arbeitsvisa bis Ende des Jahres aussetzen. Betroffen seien unter anderem die H-1B- und L-1-Visa, die befristete Arbeitsgenehmigungen in den USA beinhalten, erklärte ein hoher Regierungsbeamter am Montag in Washington. US-Präsident Donald Trump werde eine entsprechende Verfügung unterzeichnen. H-1B-Visas sind für hoch spezialisierte Fachkräfte wie Ingenieure und Wissenschaftler vorgesehen, die eine begrenzte Zeit in den USA arbeiten. Bei dem Visum L-1 handelt es sich um ein Visum, das für die firmeninterne Versetzung eines Mitarbeiters vorgesehen ist.

Infolge der Corona-Pandemie hatte Trump vor zwei Monaten verfügt, dass die legale Einwanderung in die USA für 60 Tage ausgesetzt wird. Dies betraf im Wesentlichen jene, die sich um einen dauerhaften Aufenthalt mit einer Green Card bemühten. Diese Regelung soll ebenfalls bis zum Ende des Jahres ausgeweitet werden, machte der Regierungsbeamte deutlich.

Die Pandemie hat die US-Wirtschaft und den Arbeitsmarkt in eine schwere Krise gestürzt. Mehr als 40 Millionen Menschen verloren innerhalb kürzester Zeit zumindest zeitweise ihren Job. Die US-Regierung erwartet, dass von den nun angekündigten Maßnahmen mehr als 500.000 amerikanische Arbeitskräfte profitieren können. Im November steht in den USA die nächste Präsidentschaftswahl an. Trump bewirbt sich um eine zweite Amtszeit.


Niedrigste Zahl an neuen Todesfällen seit März

LONDON: Die Zahl der neu gemeldeten Todesfälle durch die Coronavirus-Pandemie in Großbritannien war am Montag so niedrig wie seit Mitte März nicht mehr. Das geht aus einer Mitteilung des britischen Gesundheitsministeriums hervor. Demnach wurden in den 24 Stunden bis Sonntagabend 15 Sterbefälle von mit dem Coronavirus infizierten Menschen verzeichnet. Auch die Zahl der Neuinfizierten lag seit Monaten erstmals unter 1000.

Für Dienstag wurde erwartet, dass Premierminister Boris Johnson weitere Lockerungen der Kontaktbeschränkungen in England ankündigt. Medienberichten zufolge soll der Mindestabstand von zwei Metern reduziert werden. Johnson will sich demnach auch zur möglichen Öffnung von Restaurants und Pubs vom 4. Juli an äußern.

Großbritannien ist das am schwersten von der Coronavirus-Pandemie betroffene Land in Europa. Dort starben mehr als 42.600 Menschen, nachdem sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden. Die Zahl der Todesfälle, bei denen die Lungenkrankheit Covid-19 als Ursache festgestellt wurde, liegt bei mehr als 53.000.


«Wirtschaftsweise» schrauben Konjunkturprognose nach unten

WIESBADEN/BERLIN: Die Corona-Krise zwingt die deutsche Wirtschaft in die Knie. Volkswirte sind sich einig: Europas größte Volkswirtschaft steuert auf die tiefste Rezession seit dem Zweiten Weltkrieg zu. Auch die «Wirtschaftsweisen», die die Bundesregierung beraten, müssen ihre Ende März vorgelegte Prognose nach unten korrigieren. An diesem Dienstag (12.00 Uhr) veröffentlicht der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung seine überarbeiteten Schätzungen für 2020 und 2021.

Der Vorsitzende des fünfköpfigen Gremiums, Lars Feld, hatte jüngst gesagt: «Wir haben in diesem Jahr einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts zu erwarten, der voraussichtlich zwischen minus 6 Prozent und minus 7 Prozent liegen wird.» Ende März hatte der Sachverständigenrat drei Szenarien vorgelegt, wonach die deutsche Wirtschaftsleistung in diesem Jahr im günstigsten Fall um 2,8 Prozent sinken würde und bei einer negativeren Entwicklung um 5,4 Prozent.

Mittlerweile erwarten verschiedene Ökonomen, Institute und Verbände ein Minus zwischen 7 und 10 Prozent in diesem Jahr. In der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise 2009 war das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) der größten Volkswirtschaft Europas um 5,7 Prozent zurückgegangen. Viele Experten gehen davon aus, dass sich die deutsche Wirtschaft bereits im kommenden Jahr wieder erholen wird - auch, weil der Staat milliardenschwere Hilfspakete geschnürt hat.


Schärfere Strafe für Verstoß gegen Maskenpflicht

JERUSALEM: Nach einem starken Anstieg der Corona-Infektionen sollen Verstöße gegen die Maskenpflicht in Israel strenger geahndet werden. Wer es in der Öffentlichkeit versäumt, eine Maske zu tragen, der soll künftig umgerechnet rund 130 Euro zahlen müssen. Dies beschloss das Corona-Kabinett des Landes am Montag, wie das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nach mehrstündigen Beratungen mitteilte. Zuvor betrug die Strafe etwa 50 Euro.

Israel hatte zu Beginn der Corona-Pandemie sehr schnell mit rigorosen Maßnahmen reagiert. Nach einem vergleichsweise glimpflichen Verlauf begann das Land im Mai mit schrittweisen Lockerungen. Seit Ende Mai ist die Anzahl der Neuinfektionen jedoch wieder deutlich gestiegen. Die Regierung mahnt die Bevölkerung immer wieder, Masken zu tragen und Abstandsregeln einzuhalten.


Start des Handels in Afrikas Freihandelszone wegen Corona verschoben

ADDIS ABEBA: Der Start des Handels innerhalb der künftig weltgrößten Freihandelszone in Afrika ist wegen der Corona-Krise um sechs Monate verschoben worden. Ursprünglich hätte der Handel am 1. Juli beginnen sollen, dies sei aber «wegen der Pandemie» auf den 1. Januar 2021 verschoben worden, sagte Patient Atcho, ein Sprecher der Afrikanischen Union (AU), am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Der Handel innerhalb Afrikas ist derzeit durch hohe Einfuhrzölle und Bürokratie-Hürden erschwert, das soll sich aber ändern. Mit allen afrikanischen Staaten wird das panafrikanische Freihandelsabkommen AfCFTA einen Markt von 1,2 Milliarden Menschen umfassen und somit die weltgrößte Freihandelszone sein. Bislang haben fast alle Länder Afrikas unterschrieben, aber lediglich 30 das Abkommen bestätigt. Zudem warnen Experten, dass die Mitglieder die Einigung auch tatsächlich umsetzen müssen, was oftmals bei Abkommen der AU ein Problem ist. Der Startschuss für AfCFTA fiel im Juli vergangenen Jahres.


Zweite Phase von Corona-Lockerungen in New York hat begonnen

NEW YORK: Friseure, Büros und Außenbereiche von Restaurants: Nachdem die Corona-Fallzahlen in den vergangenen Wochen deutlich nach unten gegangen sind, hat in der Millionenmetropole New York am Montag die zweite Phase der Lockerungen begonnen. Damit dürfen unter Einhaltung von Masken-, Abstands- und Hygieneregeln unter anderem Büros, Friseure und Geschäfte wieder öffnen und Restaurants draußen Gäste bewirten. Außerdem dürfen beispielsweise Makler ihren Kunden Wohnungen und Häuser wieder vor Ort zeigen.

Seit dem Beginn der ersten Phase vor zwei Wochen darf bereits auf mehr als 32.000 Baustellen in der Stadt wieder gearbeitet werden. Außerdem konnten Einzelhändler telefonisch und online Bestellungen annehmen und ihren Käufern im Laden übergeben - jetzt ist in der zweiten Phase auch Publikumsverkehr erlaubt. Zwei weitere Phasen stehen noch aus, jede der vier Phasen des Lockerungsprozesses ist auf zwei Wochen angesetzt.

Der Bundesstaat New York mit rund 19 Millionen Einwohnern, in dem die gleichnamige Millionenmetropole liegt, ist von der Coronavirus-Pandemie schwer getroffen worden. Mehr als 390.000 Menschen haben sich bislang mit dem Virus infiziert, rund 30.000 sind nach einer Infektion gestorben. Die Fallzahlen sanken nach strengen Beschränkungen und Hygieneregeln in den vergangenen Wochen deutlich.


Baerbock fordert Bund-Länder-Krisentreffen zur Fleischproduktion

BERLIN: Angesichts der hohen Zahl von Corona-Infektionen rund um den Schlachtbetrieb von Marktführer Tönnies hat Grünen-Chefin Annalena Baerbock ein Krisentreffen von Bund und Ländern gefordert. Das System der Agrar- und Fleischproduktion müsse sich grundlegend ändern, sagte Baerbock am Montag in Berlin. «Für das Billigfleisch zahlen Arbeiter, Bauern und Tiere einer ganzen Region einen extrem hohen Preis.» Schlachthöfe müssten bundesweit sicherer gemacht werden. Agrarministerin Julia Klöckner (CDU) müsse die Agrar-, Gesundheits- und Arbeitsminister von Bund und Ländern einladen, um für gemeinsame Standards für ganz Deutschland zu sorgen.

Die Vorfälle in der Region Gütersloh drohten alles zu gefährden, was man in Deutschland im Kampf gegen das Coronavirus erreicht habe, sagte Baerbock. Es brauche dort nun schnelle Tests für alle Bürger. Sie begrüßte, dass man auch in der Union nun über eine Tierwohlabgabe nachdenke. Es brauche aber auch verbindliche gesetzliche Haltungskennzeichen für alle Tiere. Das staatliche Tierwohllabel gilt bisher nur für Schweine. Auf EU-Ebene müsse Klöckner dafür sorgen, «dass nicht weitere Milliarden in das Billigfleisch-System gepumpt werden», sagte Baerbock.


Frankreich lockert coronabedingte Beschränkungen weiter

PARIS: In Frankreich sind die coronabedingten Einschränkungen weiter gelockert worden. Nach gut drei Monaten der Schließung durften am Montag Kinos wieder öffnen. In den rund 2000 Lichtspielhäusern müssen weiterhin Vorgaben zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie umgesetzt werden. Angestellte und Besucher müssen Schutzmasken tragen und Abstand voneinander halten, wie die Vereinigung der französischen Kinos in ihren Gesundheitsrichtlinien erklärte.

Auch für die französischen Schüler gab es ab Montag Änderungen. Für Grund- und Mittelschüler ist der Unterrichtsbesuch nun wieder verpflichtend. Die Beschränkungen bei der Anzahl der Schüler je Klassenraum und den Abstandsregeln wurden gelockert. Der Unterricht ist zunächst für zwei Wochen angesetzt - dann beginnen in Frankreich die Sommerferien. Weiterführende Schulen sind weiterhin nur teilweise geöffnet.

Frankreich hatte in der vergangenen Woche die coronabedingten Kontrollen an den Grenzen zu Deutschland und anderen Nachbarländern beendet. Seitdem dürfen auch wieder Touristen einreisen. Frankreich war von der Covid-19-Krise hart getroffen worden. Es starben fast 30.000 Menschen im Zusammenhang mit einer Infektion mit dem Virus Sars-CoV-19. Die Regierung hatte von Mitte März bis zum 11. Mai eine strenge Ausgangssperre verhängt.


Seit März erstmals kein Todesfall durch Corona

UTRECHT: Zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Krise in den Niederlanden Anfang März ist kein Todesfall durch Covid-19 gemeldet worden. Das teilte das für Infektionskrankheiten zuständige Institut für Volksgesundheit und Umwelt RIVM am Montag in Bilthoven bei Utrecht mit. Bisher wurden 6090 Todesopfer registriert.

Am 10. März war das erste Todesopfer in den Niederlanden gemeldet worden. Am 31. März wurde mit 175 die bisher höchste Zahl an einem Tag registriert. Insgesamt wurde das Virus bisher bei rund 50.000 Personen nachgewiesen.


Tourismuszahlen in der Türkei im Mai stark eingebrochen

ISTANBUL: Durch die Corona-Pandemie sind die Tourismuszahlen in der Türkei stark eingebrochen. Im Mai kamen rund 30.000 Besucher in das Land und damit 99,26 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum, wie das Tourismusministerium am Montag mitteilte. In den ersten fünf Monaten des Jahres gingen die Besucherzahlen demnach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 66,35 Prozent zurück.

Der Tourismus ist einer der wichtigsten Wirtschaftszweige in der Türkei. Vergangenes Jahr machten nach offiziellen Angaben mehr als fünf Millionen Deutsche Urlaub in der Türkei. Ankara wirbt schon seit einiger Zeit für deutsche Touristen, bei denen vor allem der Urlaubsort Antalya beliebt ist.

Für die Türkei gilt aber zunächst noch bis zum 31. August eine Reisewarnung des Auswärtigen Amtes. Die Bundesregierung hatte die Türkei vergangenen Woche zusammen mit 130 weiteren Ländern zudem als Corona-Risikogebiet eingestuft. Menschen, die aus einem Risikogebiet in Deutschland einreisen, müssen mit einer 14-tägigen Quarantäne rechnen. Allerdings können Urlauber aus der Türkei von der Quarantäneregelung befreit werden, wenn sie bei der Einreise nach Deutschland einen negativen Corona-Test vorweisen können, der nicht älter als 48 Stunden ist.


Maas: Deutsche müssen sich im Urlaub an Corona-Regeln halten

ROM: Sommerurlaub ist trotz Corona wieder möglich - Außenminister Heiko Maas hat die Deutschen aber zur Vorsicht in den Ferien aufgerufen. «Viele Deutschen wollen diesen Sommer wieder nach Italien kommen», sagte der SPD-Politiker am Montag bei einem Besuch in Rom. Die Gesundheit der Besucher müsse dabei genauso wie die der Gastgeber gewährleistet sein. Deshalb sei es wichtig, sich «besonders verantwortungsvoll zu verhalten» und die Anti-Corona-Regeln zu befolgen, damit die Fallzahlen weder später in Deutschland noch im Urlaubsland wieder nach oben gehen.

Italien hat seit Anfang Juni seine Grenzen für EU-Ausländer geöffnet. In Hotels und am Strand gelten weiter Abstandsregeln, in vielen geschlossenen Räumen ist das Tragen von Mundschutz Pflicht. Bei Museen ist zum Beispiel eine Buchung des Besuchs vorab wichtig. Dort dürfen wie bei anderen Sehenswürdigkeiten weniger Menschen als normalerweise gleichzeitig hinein.

Italien gehört in Europa zu den Ländern mit den meisten Toten in der Corona-Krise. Besonders der Norden war betroffen, in Süditalien gab es kaum größeren Ausbrüche.


Maas fordert mehr Einsatz von EU-Ländern für Marinemission «Irini»

ROM: Außenminister Heiko Maas fordert mehr Engagement anderer Länder für die EU-Marinemission «Irini» zum Kampf gegen den Waffenschmuggel nach Libyen. Der Einsatz müsse weiter stabilisiert werden, sagte der SPD-Politiker bei seinem Besuch mit dem italienischen Außenminister Luigi Di Maio des «Irini»-Hauptquartiers am Montag in Rom. «Dazu müssen die Mitgliedstaaten der Europäischen Union auch noch mehr Beiträge liefern, weil die Verstöße gegen das Waffenembargo leider andauern.»

Maas besuchte in Rom auch das staatliche Spallanzani-Institut, das in Italien führend für die Forschung zum Coronavirus und bei der Behandlung von Covid-19-Patienten ist. Bei Gesprächen mit Di Maio wollte Maas auch über das EU-Aufbauprogramm «Recovery Fund» sprechen. «Ich bin mir absolut sicher, dass wir uns innerhalb der Europäischen Union verständigen werden», sagte Maas. Nach seinem Besuch in Italien reist er weiter nach Spanien.


Israels Bahnverkehr rollt trotz Anstieg der Corona-Infektionen wieder

TEL AVIV: Trotz eines Anstiegs der Corona-Infektionen sind Zugfahrten in Israel seit Montag wieder möglich. Eine der ersten Reisenden war Transportministerin Miri Regev. Sie fuhr per Bahn von Tel Aviv nach Jerusalem. Auf einem von ihrem Ministerium verbreiteten Video war zu sehen, wie sie sich vor der Abfahrt an einem Automaten die Hände desinfizierte. Neben Hygieneregeln und Maskenpflicht gelten weitere Auflagen: So müssen Fahrkarten vorab bestellt werden, es dürfen nicht mehr als 500 Passagiere in einem Zug fahren und vor dem Betreten von Bahnhofsgebäuden wird die Körpertemperatur gemessen. Der Bahnverkehr war vor knapp drei Monaten eingestellt worden, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern.

Israel hatte zu Beginn der Corona-Pandemie sehr schnell mit rigorosen Maßnahmen reagiert. Nach einem vergleichsweise glimpflichen Verlauf begann das Land im Mai mit schrittweisen Lockerungen. Seit Ende Mai ist die Zahl der Neuinfektionen jedoch wieder deutlich angestiegen. Die Regierung mahnt die Bevölkerung immer wieder, Masken zu tragen und Abstandsregeln einzuhalten.


Japan sorgt sich um Millionen alleinstehender Senioren

TOKIO: Im rasant alternden Japan wächst angesichts der andauernden Corona-Krise die Sorge über Millionen von alleinstehenden Senioren. Experten rufen zu verstärkter Hilfe für die Betreuung dieser alten Menschen auf. Schätzungen zufolge leben in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt inzwischen rund sieben Millionen Senioren allein. Doch wegen der Pandemie ist es für Betreuer oft nicht möglich, die Senioren zu Hause aufzusuchen und sich in direkten Gesprächen nach ihrem Befinden zu erkundigen. Dies schüre die Sorge, dass mehr alte Menschen einen einsamen Tod sterben, so die Wirtschaftszeitung «Nihon Keizai Shimbun» am Montag.

«Kodokushi» (Einsamer Tod) ist in Japan seit längerem ein ernstes gesellschaftliches Problem. Kein anderes Industrieland altert angesichts niedriger Geburtenraten so schnell wie Japan. Mehr als ein Viertel der Bevölkerung ist inzwischen älter als 65 Jahre. Wegen der zunehmenden Abwanderung junger Menschen in Großstädte wie Tokio sterben ganze Landstriche in dem Inselreich aus. Zurück bleiben oft nur noch die Alten. Millionen von ihnen leben auf sich allein gestellt. Der Staat hat den kommunalen Selbstverwaltungsorganen, die auf diese Menschen aufpassen, kürzlich finanzielle Hilfen zugesagt.

In der Corona-Krise wird jetzt versucht, zumindest telefonisch Kontakt zu den Senioren zu halten und sich nach ihrem Wohlbefinden zu erkundigen. Auch sollten nach Meinung von Experten verstärkt moderne Kommunikationsmittel wie Tablet-Computer und Video-Anrufe zur Betreuung genutzt werden, zumal mehr Alte mit solchen Geräten umgehen könnten. Zugleich ruft der Staat die Betroffenen auf, auch selbst für ihre Gesundheit etwas zu tun, zum Beispiel unter Vermeidung großer Menschenansammlungen spazieren zu gehen und ausgewogen zu essen.


Peking meldet geringste Infektionszahl seit neuem Corona-Ausbruch

PEKING: Nach dem neuen Coronavirus-Ausbruch in Peking hat die chinesische Hauptstadt am Montag neun weitere Infektionen gemeldet. Es ist die geringste Zahl von Infektionen, seit vor zwölf Tagen ein neuer Ausbruch auf einem Großmarkt der Stadt bekannt geworden war. Als Reaktion auf den neuen Ausbruch hatten die Behörden vergangenen Dienstag die zweithöchste Sicherheitsstufe ausgerufen, womit Peking teilweise abgeriegelt wurde. Menschen sollen die Stadt nicht mehr verlassen. Wenn doch Reisen notwendig sind, muss ein negativer Coronatest vorliegen.

Landesweit meldete China am Montag insgesamt 18 neue Infektionen. So gab es zwei weitere lokale Fälle in der an Peking angrenzenden Provinz Hebei. Sieben «importierte» Infektionen wurden bei Menschen auf der Einreise nach China nachgewiesen.


Mehrheit der Japaner will lieber zu Hause arbeiten

TOKIO: Sie gehören zu den beliebten Klischeebildern von Japan: Szenen von Bahnmitarbeitern in Tokio, die an manchen Stationen die Fahrgäste ins knallvolle Abteil schieben. «Tsukin Jigoku», «Pendler-Hölle» nennen die Japaner den alltäglichen Berufsverkehr in den überfüllten Bahnen des größten Ballungsraums der Welt. Genau das ist der Grund, warum sich Viele einer am Montag veröffentlichten Umfrage zufolge jetzt dafür aussprechen, dass auch nach Bewältigung der Corona-Pandemie mehr von zu Hause aus gearbeitet werden sollte.

70 Prozent der Befragten finden demnach, dass das während der Pandemie auch in Japan vermehrt eingesetzte Arbeiten zu Hause ausgeweitet werden sollte, wie aus der Umfrage der japanischen Nachrichtenagentur Jiji unter 2000 Frauen und Männern hervorgeht. Als ein Vorteil des Homeoffice nannten die meisten (68,2 Prozent), dass dadurch «die Quälerei des Pendelns» für sie aufhöre, hieß es.

Weiterer Vorteil sei, dass sie dadurch in weiter entfernten Gegenden leben und dort arbeiten könnten, wo die Miet- und Bodenpreise günstiger seien. Zudem würde so auch Menschen ermöglicht, Geld zu verdienen, die zu Hause Familienangehörige pflegen müssen, hieß es. Japan will als Lehre aus der Corona-Krise die Digitalisierung vorantreiben. So will die Regierung das Arbeiten im Homeoffice fördern. Japan hinkt ungeachtet seines Rufes als Hochtechnologieland in Sachen Digitalisierung deutlich hinter anderen Ländern hinterher.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.