Corona-Überblick: Meldungen am Mittwoch

Foto: Freepik
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US-Expertin: Bei Omikron verhältnismäßig weniger Patienten in Klinik

WASHINGTON: Trotz extrem hoher Corona-Fallzahlen ist die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Patientinnen und Patienten während der Omikron-Welle in den USA nicht im gleichen Maße angestiegen. «Während die Fallzahlen dramatisch zugenommen haben und fünfmal so hoch sind wie während der Deltawelle, haben die Krankenhauseinweisungen nicht im gleichen Maße zugenommen. Und die Sterbefälle sind im Vergleich zu den Fallzahlen nach wie vor gering», sagte die Chefin der US-Gesundheitsbehörde CDC, Rochelle Walensky, am Mittwoch. «Der Schweregrad der Covid-19-Erkrankung scheint bei der Omikron-Variante geringer zu sein als bei früheren Varianten.»

Im Durchschnitt der vergangenen Tage verzeichneten die USA Walensky zufolge rund 692.000 Neuinfektionen pro Tag, was im Vergleich zur Vorwoche einem Rückgang von 6 Prozent entspricht. Die Zahl der Krankenhauseinweisungen sei um etwa 8 Prozent zurückgegangen. Bei den Todesfällen gebe es einen Anstieg von 21 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu sterben, sei mit einer Booster-Impfung 68 Mal geringer als komplett ohne Corona-Impfung, so die CDC-Chefin. «Unsere Krankenhäuser sind voll von Menschen, die nicht geimpft wurden», mahnte Walensky.


Dänemark hebt Anfang Februar fast alle Corona-Beschränkungen auf

KOPENHAGEN: Trotz Rekordwerten an Neuinfektionen will Dänemark in der kommenden Woche beinahe alle Corona-Beschränkungen aufheben. Vom kommenden Dienstag, dem 1. Februar an, müssen die Dänen an den meisten Orten keine Masken mehr tragen oder Impfnachweise zeigen, wie die dänische Ministerpräsidentin Mette Frederiksen am Mittwoch in Kopenhagen sagte. Damit folgt ihre Regierung den Weisungen der zuständigen Kommission, die empfohlen hatte, die Notfallmaßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie - und damit die meisten Beschränkungen - auslaufen zu lassen.

Frederiksen bezeichnete den Schritt als Meilenstein. «Wir sagen «Auf Wiedersehen» zu Einschränkungen und «Hallo» zu dem Leben, das wir vor Corona kannten», sagte die Regierungschefin. Die hohe Impfbereitschaft habe sich als «Superwaffe» herausgestellt, so Frederiksen weiter. In Dänemark sind mehr als 80 Prozent der Gesamtbevölkerung zweifach geimpft. Die Hälfte der Dänen hat bereits eine Auffrischungsimpfung erhalten. Bleiben sollen aber vorerst eine Testpflicht für einige Einreisende sowie nicht verpflichtende Empfehlungen zu Tests und anderen Vorsichtsmaßnahmen.

Mit dem Schritt können ab Februar Clubs wieder normal öffnen und Großveranstaltungen ungehindert über die Bühne gehen. Die Lockerungen werden damit begründet, dass die vorherrschende Omikron-Variante im Durchschnitt weniger schwere Verläufe hervorruft als frühere Varianten. So ist die Zahl der Patienten auf Intensivstationen und an Beatmungsgeräten trotz der angespannten Infektionslage auf relativ niedrigem Niveau.

Seit Tagen stellt Dänemark bei den Neuinfektionen neue Höchstwerte auf. Am Mittwoch wurden 46.747 neue Corona-Fälle gezählt. Das staatliche dänische Serum-Institut teilte mit, dass die Zahl der schweren Verläufe zurückgehe.


Warten auf Bericht zu Lockdown-Partys: Unterhaus beendet Sitzungstag

LONDON: Das Warten auf den internen Bericht zu den mutmaßlichen Lockdown-Partys im britischen Regierungssitz dauert mindestens bis Donnerstag. Nachdem das Unterhaus am Mittwoch seinen Sitzungstag am Abend beendet hatte, wurde nicht mehr mit einer Veröffentlichung am selben Tag gerechnet. Premierminister Boris Johnson hatte zugesagt, sich unmittelbar nach dessen Publikation vor den Abgeordneten zu äußern.

Johnson steht wegen der Berichte über angebliche Verstöße gegen die Corona-Regeln bei Partys im Amtssitz 10 Downing Street massiv unter Druck. Mit Spannung wird dazu ein interner Bericht der Spitzenbeamtin Sue Gray erwartet. Am Dienstag hatte auch die Polizei in London angekündigt, zu den mutmaßlichen Regelbrüchen zu ermitteln.

Von den Ergebnissen des internen Berichts hängt nicht weniger als Johnsons politisches Überleben ab. Sollte sich dabei herausstellen, dass im Amtssitz die damals geltenden staatlichen Kontaktbeschränkungen missachtet wurden, gilt ein Misstrauensvotum der konservativen Fraktion in den Premier als wahrscheinlich. Unklar war jedoch zunächst, ob der Bericht vollständig veröffentlicht wird und wann genau das geschehen soll. Unterdessen kommen immer neue Details durch Medienberichte ans Licht.


Corona-Neuinfektionen steigen sprunghaft auf Höchststand

RIGA: Lettland hat den zweiten Tag in Folge einen Rekord bei den Corona-Neuinfektionen verzeichnet. Die Zahl der registrierten Fälle stieg dabei nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Riga vom Mittwoch sprunghaft an: Binnen 24 Stunden wurden 9143 Fälle erfasst - nach 6097 am Vortag. Dies entspricht einer Steigerung von fast 50 Prozent. Der 14-Tage-Inzidenzwert stieg damit auf 3239 Infektionen pro 100.000 Menschen - der mit Abstand höchste Wert in dem baltischen EU-Land seit Beginn der Pandemie.

Nach Behördenangaben gehen rund 86 Prozent der neuen Fälle auf die besonders ansteckende Omikron-Variante zurück. Regierungschef Krisjanis Karins und Staatspräsident Egils Levits hielten neue Corona-Beschränkungen für vorerst nicht erforderlich. Beide riefen die Bevölkerung nach einem Treffen am Mitwoch dazu auf, sich impfen zu lassen, Masken zu tragen und sich testen zu lassen.


«Partygate»-Affäre: Premierminister Johnson will nicht zurücktreten

LONDON: Der britische Premierminister Boris Johnson will wegen der Affäre über Lockdown-Partys in seinem Amtssitz nicht zurücktreten. Das sagte der konservative Regierungschef am Mittwoch während der Fragestunde im Parlament nach einer entsprechenden Aufforderung von Oppositionschef Keir Starmer von der Labour-Partei. Er könne sich zu der Angelegenheit wegen der laufenden Ermittlungen nicht äußern, sagte Johnson.

Der Premier steht wegen angeblicher Lockdown-Partys im Amtssitz 10 Downing Street massiv unter Druck, bei denen gegen staatliche Corona-Kontaktbeschränkungen verstoßen worden sein soll. Mit Spannung wurde dazu ein interner Bericht der Spitzenbeamtin Sue Gray erwartet. Am Dienstag hatte auch die Polizei in London angekündigt, zu den mutmaßlichen Lockdown-Verstößen zu ermitteln.

Sollte der interne Bericht den Schluss nahelegen, dass im Amtssitz Corona-Regeln gebrochen wurden, gilt ein Misstrauensvotum der konservativen Fraktion in den Premier als wahrscheinlich. Unklar war jedoch zunächst, ob der Bericht vollständig veröffentlicht wird und wann genau das geschehen soll.


Corona-Lage spitzt sich zu: Rekord bei Neuinfektionen

MOSKAU: In Russland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen mit fast 74.700 Fällen pro Tag einen neuen Höchstwert erreicht. Das seien 6800 Neuinfektionen mehr als noch am Vortag, wie aus der Statistik der Regierung in Moskau am Mittwoch hervorgeht. 12.200 Menschen seien innerhalb von 24 Stunden in Krankenhäuser gebracht worden.

Mittlerweile sei die Omikron-Variante des Coronavirus in den meisten Regionen des flächenmäßig größten Landes der Erde nachgewiesen worden, hieß es. Besonders in Europas größter Metropole Moskau spitzt sich die Lage mit fast 20.000 Neuinfektionen pro Tag deutlich zu. Es wird aber von einer hohen Dunkelziffer ausgegangen.

Die Gesundheitsbehörden der Hauptstadt sprachen von einem «beispiellosen Anstieg der Inzidenz bei Kindern». Die Zahl der Krankenhauseinweisungen sei in den vergangenen zwei Wochen stark gestiegen. Planmäßige Aufnahmen in Kinderkliniken würden für zunächst drei Wochen ausgesetzt. Die Behörden riefen die Moskauer auf, geplante Arztbesuche wegen hoher Auslastung zu verschieben.

Schärfere Einschränkungen gibt es in Russland dennoch nicht. In Moskau sind für Besuche etwa in Theatern und Museen QR-Codes notwendig, die eine Impfung, eine überstandene Covid-Erkrankung oder ein negatives Testergebnis belegen. Nach wie vor läuft die Impfkampagne schleppend. Erst 53 Prozent der 146 Millionen Einwohner sind offiziellen Angaben zufolge vollständig geimpft.


Premier unter Druck: Johnson muss sich Fragen im Unterhaus stellen

LONDON: Der britische Premierminister Boris Johnson muss sich an diesem Mittwoch unbequemen Fragen im Unterhaus in London stellen. Der konservative Regierungschef steht wegen angeblicher Lockdown-Partys im Amtssitz 10 Downing Street massiv unter Druck, bei denen Corona-Kontaktbeschränkungen missachtet worden sein sollen. Mit Spannung wird dazu am Nachmittag auch ein interner Bericht der Spitzenbeamtin Sue Gray erwartet. Am Dienstag hatte auch die Polizei in London angekündigt, zu den mutmaßlichen Lockdown-Verstößen zu ermitteln.

Sollte der interne Bericht den Schluss nahelegen, dass im Amtssitz Corona-Regeln gebrochen wurden, gilt ein Misstrauensvotum der konservativen Fraktion über den Verbleib des Premiers im Amt als wahrscheinlich. Unklar war jedoch zunächst, ob der Bericht vollständig veröffentlicht wird und wann genau das geschehen soll.


Omikron-Subtyp BA.2 breitet sich aus - viele Fragen offen

BERLIN: Eine möglicherweise noch leichter übertragbare Omikron-Untervariante breitet sich in einigen Ländern zügig aus - doch noch sind viele Fragen zum Subtyp BA.2 offen. «Weil man in verschiedenen Ländern beobachten kann, dass der Anteil an BA.2 zunimmt, wird vermutet, dass BA.2 einen Vorteil in der Übertragbarkeit gegenüber BA.1 hat», sagte Sandra Ciesek, Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie an der Frankfurter Uniklinik, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. BA.1 ist der Omikron-Subtyp, der derzeit in Deutschland Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge vorherrscht.

Neben einer höheren Übertragbarkeit könne auch eine stärkere Immunflucht dazu führen, dass sich immer mehr Menschen mit BA.2 infizierten, erklärte Ciesek. Immunflucht bedeutet, dass eine durchgemachte Infektion oder eine Impfung weniger gut vor dem Erreger schützen. «Sehr frühe Beobachtungen aus Dänemark legen nahe, dass zwischen BA.1 und BA.2 in der Krankheitsschwere kein großer Unterschied zu sein scheint», sagte Ciesek.

In Dänemark ist BA.2 nach Angaben des staatlichen Gesundheitsinstitutes SSI mittlerweile für rund die Hälfte aller Fälle verantwortlich. In Deutschland wurde BA.1 laut dem aktuellsten Wochenbericht des RKI in der ersten Januarwoche in einer Stichprobe 1568-mal nachgewiesen werden. BA.2 tauchte 38-mal auf.


Rekordhoch bei Neuinfektionen - neue Pandemieregeln

SEOUL: Angesichts der raschen Ausbreitung der Omikron-Variante von Sars-CoV-2 und neuer Höchstwerte bei den Neuinfektionen hat Südkorea die Quarantäne- und Isolationsregeln vereinfacht. Die Zahl der Neuinfektionen binnen 24 Stunden überstieg im Land zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie die Schwelle von 10.000. Wie die Gesundheitsbehörden am Mittwoch mitteilten, wurden am Dienstag 13.012 Infektionen nachgewiesen. Der Tageswert war mehr als doppelt so hoch wie noch eine Woche zuvor. Die Gesamtzahl belief sich auf knapp 763.000.

Im Rahmen der neuen Pandemieregeln wurde die Quarantänezeit für vollständig geimpfte Personen, die sich dennoch infiziert haben, von zehn auf sieben Tage verkürzt. Geimpfte Personen, die in engem Kontakt mit Infizierten gekommen sind, müssen sich nicht mehr in Selbstisolation begeben, sondern unterliegen der passiven Überwachung. Sie müssen die Behörden täglich über ihren Gesundheitszustand informieren.

PCR-Tests in den Testzentren sollen vor allem für Menschen ab 60 Jahren und solche mit Vorerkrankungen verwendet werden. Alle anderen können sich einem Antigen-Schnelltest unterziehen. Die Maßnahmen sollen zunächst in vier Regionen greifen, die besonders schwer von der Ausbreitung der Omikron-Variante betroffen sind, darunter in drei Städten nahe der Hauptstadt Seoul. Südkorea wolle sich darauf konzentrieren, die Zahl der schwererkrankten Infizierten und der Todesfälle zu reduzieren, sagte Premierminister Kim Boo Kyum.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Südkorea mit seinen rund 52 Millionen Einwohnern lag am Mittwoch laut Erhebungen verschiedener Institute bei 111,3. Der Wert gibt an, wie viele Menschen sich in den vergangenen sieben Tagen pro 100.000 Menschen rechnerisch mit dem Virus angesteckt haben. In Deutschland lag die Zahl bei 940,6. Im internationalen Vergleich kam Südkorea bisher gut durch die Pandemie. Die Fallzahlen steigen jedoch schon seit einigen Tagen deutlich.

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