Corona-Überblick: Meldungen am Mittwoch

Zeigen eines Corona-Tickets vor dem Besuch eines Cafés in Den Haag. Foto: epa/Koen Van Weel
Zeigen eines Corona-Tickets vor dem Besuch eines Cafés in Den Haag. Foto: epa/Koen Van Weel

Niederlande vor neuer Corona-Welle: Lage «Besorgnis erregend»

DEN HAAG: Die Niederlande befürchten eine neue Coronawelle. Die Zahl der Neuinfektionen stieg in den vergangenen sieben Tagen stark und liegt nun um 62 Prozent höher als in der Vorwoche. Das ist der größte Anstieg seit Mitte Juli, wie das Institut für Gesundheit und Umwelt RIVM am Mittwoch mitteilte. Landesweit wurden 3746 neue Infektionen gemeldet, fast doppelt soviel wie am Mittwoch der Vorwoche.

Auch die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern steigt den Angaben zufolge deutlich. In den Krankenhäusern werden zur Zeit 524 Covid-19-Patienten behandelt, davon 137 auf den Intensivstationen. Im ganzen Land wurde die Alarmstufe nun auf «Besorgnis erregend» erhöht.

Die meisten Infektionen wurden den Behörden zufolge in Großstädten registriert, aber auch sehr viele in Regionen mit streng gläubigen Protestanten, dem sogenannten «Biblebelt» (Bibelgürtel). Viele orthodoxe Calvinisten lehnen eine Impfung ab.

Etwa 68 Prozent der rund 17 Millionen Einwohner sind vollständig geimpft, dabei 83 Prozent der Erwachsenen.


Litauen beschließt Einmalzahlung für geimpfte Senioren

VILNIUS: Litauen will Senioren in der Corona-Krise mit einem finanziellen Anreiz zu einer Schutzimpfung motivieren. Das Parlament in Vilnius stimmte am Mittwoch einer von der Regierung beschlossenen Einmalzahlung von 100 Euro für neu geimpfte Menschen über 75 Jahre zu. Begründet wurde das Vorhaben mit der niedrigen Impfrate in dieser Altersgruppe.

Zustehen soll die Zahlung Senioren, die bis zum 1. September keine Impfung erhalten haben und bis zum 1. Dezember vollständig geimpft werden. Auch voll geimpfte Senioren, die sich bis zum 1. April eine weitere Dosis eines zugelassenen Corona-Vakzins zur Auffrischung verabreichen lassen, soll die finanzielle Hilfe gewährt werden.

In Litauen sind die Corona-Zahlen in den vergangenen Wochen deutlich gestiegen. In den vergangenen 14 Tagen wurden nach offiziellen Angaben 998,5 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert. In dem Baltenstaat mit knapp drei Millionen Einwohnern sind 69,7 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen Corona geimpft oder davon genesen.


Neuer Höchststand bei Corona-Neuinfektion

RIGA: In Lettland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen einen neuen Höchststand erreicht. Die Gesundheitsbehörde in Riga vermeldete am Mittwoch 2236 positive Tests binnen eines Tages. Der bisherige Rekordwert in dem baltischen EU-Land von 1861 war am 31. Dezember 2020 erfasst worden. In den letzten 14 Tagen wurden nach offiziellen Angaben 993,4 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner registriert.

Angesichts der erneut starken Ausbreitung des Coronavirus hat die Regierung in Riga den Notstand verhängt. Er gilt seit Montag bis zum 11. Januar. Damit verbunden sind Beschränkungen sowohl für Geimpfte als auch für Nicht-Geimpfte, durch die das öffentliche Leben und die wirtschaftlichen Aktivitäten eingeschränkt werden.

In Lettland ist nur knapp die Hälfte der 1,9 Millionen Einwohner vollständig gegen Corona geimpft. Die Regierung bemüht sich seit Monaten mit nur mäßigem Erfolg, die geringe Impfbereitschaft der Bevölkerung zu erhöhen. Für Beschäftigte des Öffentlichen Dienstes und bestimmte Berufsgruppen wurde eine Corona-Impfpflicht festgelegt. Auch die staatliche Fluggesellschaft Air Baltic kündigte am Mittwoch eine Impfpflicht für alle Mitarbeiter an.


USA wollen Landgrenzen mit Kanada und Mexiko für Geimpfte öffnen

WASHINGTON: Die US-Regierung will Einreisebeschränkungen an den Landgrenzen zu Kanada und Mexiko für Corona-Geimpfte aufheben. Die Lockerungen sollten im November greifen und auch für Fährüberfahrten gelten, teilte das Heimatschutzministerium am späten Dienstagabend (Ortszeit) mit. Wer einen vollständigen Impfschutz gegen das Coronavirus nachweise, könne damit auch zu nicht-notwendigen Zwecken in die USA einreisen, etwa dem Besuch von Freunden und Familie oder für Tourismus.

In einem weiteren Schritt werde die Regelung ab Anfang Januar 2022 auch auf notwendige Reisen ausgedehnt, auch in diesen Fällen ist dann der vollständige Impfschutz eine Bedingung bei der Einreise. Bis dahin hätten betroffene Menschen wie Lastwagenfahrer, Studierende und Mitarbeiter des Gesundheitswesens ausreichend Zeit, sich impfen zu lassen.

Die USA hatten im vergangenen Monat bereits angekündigt, im November die monatelangen Einreisebeschränkungen im internationalen Flugverkehr unter anderem für Geimpfte aus der EU und Großbritannien sowie weiteren Ländern aufzuheben. Der weitgehende Einreisestopp war Anfang 2020 zu Beginn der Pandemie vom damaligen US-Präsidenten Donald Trump verhängt worden.

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