Corona-Überblick: Meldungen am Mittwoch

Macron: Impfungen bald auch für Jugendliche

CAHORS: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie will Frankreich von Monatsmitte an auch Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren impfen. Das kündigte Staatschef Emmanuel Macron am Mittwochabend bei einem Besuch in dem Ort Saint-Cirq-Lapopie im Département Lot an. Paris hatte erst zu Wochenbeginn Impfungen auf alle Erwachsenen ausgedehnt.

Mittlerweile sind in dem Land mit seinen etwa 67 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern rund 26 Millionen Menschen mindestens einmal gegen das Coronavirus geimpft. Regierungssprecher Gabriel Attal sprach in Paris von sehr ermutigenden Zeichen. Indikatoren seien landesweit gesunken, die erste Stufe der Lockerungen sei somit gelungen. Dennoch müssten die Bürger vorsichtig bleiben. In einigen Regionen wie Okzitanien oder Nouvelle-Aquitaine im Südwesten zirkuliere das Coronavirus wieder zunehmend.

«Ferien werden in diesem Sommer möglich sein», sagte Macron in dem malerisch gelegenen Dorf im Südwesten des Landes. Bei seiner Visite ging es unter anderem um den Tourismus, der eine wichtige Einnahmequelle ist und der unter der Corona-Krise erheblich litt. Über 300.000 Unternehmen der Branche bekamen in der Krise Hilfen von zusammen 31 Milliarden Euro, wie der Élyséepalast via Twitter mitteilte.


G7-Gesundheitsminister treffen sich in Oxford

OXFORD: Inmitten einer Debatte um Corona-Lockerungen in Großbritannien empfängt der britische Gesundheitsminister Matt Hancock seine G7-Kollegen zu einem persönlichen Treffen. Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn nimmt teil. In Oxford, rund 80 Kilometer nordwestlich von London, wollen die Ressortchefs unter anderem über die gemeinsame Abwehr künftiger Pandemien sprechen. Der Ort ist symbolisch gewählt: Forscher der Universität Oxford haben gemeinsam mit dem Pharmakonzern Astrazeneca einen Corona-Impfstoff entwickelt.

Die Bundesregierung hatte das Vereinigte Königreich wegen der dortigen Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus, die zuerst in Indien entdeckt worden war, zum Virusvariantengebiet erklärt. Unter den Vorschriften dürfen nur noch deutsche Staatsangehörige sowie Menschen mit Wohnsitz in Deutschland aus Großbritannien einreisen und müssen sich dann für 14 Tage in Quarantäne begeben. Die Zahl der Neuinfektionen war in Großbritannien zuletzt aber nur leicht gestiegen.

EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides drängte darauf, das politische Momentum zu nutzen, um die globale Gesundheitsstrukturen zu stärken. «Wir haben keine Zeit zu verlieren», sagte Kyriakides. Nötig seien bessere Überwachung und stärkere Zusammenarbeit, vor allem beim Austausch von Daten und Krankheitserregern. «Nie war globale Zusammenarbeit wichtiger als jetzt.» Kyriakides forderte die G7-Staaten auf, Impfstoffe mit ärmeren Ländern zu teilen.

Zu der Gruppe der G7 gehören Großbritannien, das dieses Jahr die Ratspräsidentschaft inne hat, sowie Deutschland, die USA, Frankreich, Italien, Kanada und Japan.


Geteiltes Zypern erleichtert Besuche im jeweils anderen Inselteil

ATHEN: Auf Zypern kann man vom 4. Juni an den jeweils anderen Teil der Insel besuchen, ohne wegen Corona in Quarantäne zu müssen. Darauf haben sich die politischen Führer der griechischen und türkischen Zyprer verständigt, wie ein Sprecher der UN-Blauhelmeeinheit (UNFICYP) am Mittwoch bestätigte. Demnach werde für einen Übergang nur ein negativer PCR-Test reichen, der nicht älter als drei Tage ist. Bislang galt eine zusätzliche Quarantänepflicht, die die sonst üblichen Kurzbesuche im jeweils anderen Teil der Insel praktisch unmöglich machte.

Ziel der Erleichterungen sei, dass die Menschen beider Inselteile nach monatelanger Trennung wieder zusammenkommen und die Touristen beide Inselteile sehen können. Zwischen dem Nord- und dem Südteil Zyperns gibt es mehrere Übergangsstellen. Die wichtigste liegt an der Ledrastraße in der zentralen Fußgänger- und Einkaufszone Nikosias, der einzigen noch geteilten Hauptstadt der Welt.

Zypern ist seit einem griechischen Putsch und einer türkischen Militärintervention im Jahr 1974 geteilt - in einen griechisch-zyprischen Teil im Süden und einen kleineren türkisch-zyprischen Teil im Norden. Die ganze Insel ist seit 2004 Mitglied der EU. Das Regelwerk und Recht der EU gilt jedoch - solange eine Lösung ausbleibt - nur im Süden. Zahlreiche Bemühungen der Vereinten Nationen, die Teilung zu überwinden, sind bislang gescheitert.


Norwegen spendet eine Million Impfdosen an ärmere Länder

OSLO: Norwegen hat dem Impfprogramm Covax weitere eine Million Impfdosen gespendet, die ärmeren Ländern zur Verfügung gestellt werden sollen. «In Ländern mit schwächeren Gesundheitssystemen müssen dringend Gesundheitspersonal und gefährdete Gruppen geimpft werden», sagte Entwicklungshilfeminister Dag-Inge Ulstein laut einer Mitteilung am Mittwoch. Das Programm wurde 2020 gegründet, um allen Ländern der Welt zügig Zugang zu Corona-Impfstoffen zu verschaffen.

Bei der Spende handelt es sich um Optionen, die Norwegen im letzten Jahr über Covax gekauft hat. Es handelt sich also nicht um Impfdosen, die im norwegischen Impfprogramm eingeplant sind.

Norwegen hat bereits zuvor Impfstoffoptionen (Astrazeneca und Pfizer) an Covax übertragen. Insgesamt beläuft sich der norwegische Beitrag nun auf 1,7 Millionen Dosen. Ministerpräsidentin Erna Solberg hatte im Mai beim Global Health Summit angekündigt, im Rahmen der internationalen Pandemiereaktion über Covax fünf Millionen Impfdosen weitergeben zu wollen.

Das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mitgegründete Programm hatte letzte Woche an reiche Länder appelliert, mehr Impfstoffe zu spenden. Bis Ende Juni würden 190 Millionen Impfdosen benötigt.


Produktion von Impfstoff Sputnik V kann anlaufen

BUENOS AIRES: Die Herstellung des russischen Corona-Impfstoffs Sputnik V in Argentinien kann im großen Stil anlaufen. Das Gamaleja-Institut in Moskau habe die von einer argentinischen Pharmafirma produzierten Test-Tranchen einer Qualitätskontrolle unterzogen und für gut befunden, sagte Gesundheitsministerin Carla Vizzotti am Mittwoch. Der in Argentinien hergestellte Impfstoff soll später auch in andere lateinamerikanische Länder exportiert werden.

In Argentinien wird auch das Vakzin des Herstellers Astrazeneca produziert, das zur Abfüllung nach Mexiko geschickt wird. In der Impfkampagne in Argentinien kommt aber vor allem Sputnik V zum Einsatz. Bislang haben 21,9 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Dosis erhalten, 6,3 Prozent sind bereits vollständig geimpft.

Zu Beginn des Winters auf der Südhalbkugel hat die zweite Corona-Welle Argentinien hart getroffen. In der vergangenen Woche registrierte das südamerikanische Land 41.080 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden - der höchste Wert seit Beginn der Pandemie vor über einem Jahr. Bislang haben sich rund 3,8 Millionen Menschen in Argentinien nachweislich mit dem Coronavirus infiziert, mehr als 78.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die Auslastung der Intensivstationen liegt bei über 78 Prozent.


Drei Viertel der Erwachsenen geimpft

LONDON: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat Großbritannien einen symbolischen Meilenstein erreicht. Mittlerweile haben drei Viertel (75,2 Prozent) der Erwachsenen eine erste Corona-Impfung erhalten, wie aus am Mittwoch veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Knapp die Hälfte (49,5 Prozent) hat bereits die für den vollen Schutz notwendige zweite Impfung bekommen. Premierminister Boris Johnson sprach von einer «phänomenalen Leistung». Großbritannien hatte die Impfkampagne zuletzt wegen Sorge um eine Ausbreitung der Delta-Variante, die zuerst in Indien entdeckt worden war, noch einmal hochgefahren.

Gesundheitsminister Matt Hancock lobte die positive Haltung der Bevölkerung zu Impfungen in Großbritannien. «Corona-Impfstoffe sind etwas Besonderes, aber es ist normal geworden, sie zu bekommen», sagte Hancock bei einem Online-Impfgipfel. «Dies war entscheidend für die Annahme.» Dazu beigetragen habe auch, dass Prominente keine Ausnahmen erhalten hätten. «Prinz William, unser künftiger König, hat sich genauso für eine Impfung angestellt wie ich - keine bevorzugte Behandlung, kein Vordrängeln», sagte Hancock. Die Menschen spürten, dass die Impfstoffe für sie sind und das Programm fair sei.

Wegen der Ausbreitung der Delta-Variante fordern Wissenschaftler allerdings immer lauter, die Aufhebung aller Corona-Restriktionen nach hinten zu verschieben. Bisher plant die Regierung diesen letzten Schritt für den 21. Juni. Premierminister Johnson sagte am Mittwoch erneut, es gebe keine Daten, die dafür sprächen, die Lockerungen aufzuschieben. Er betonte jedoch, bis zu einer endgültigen Entscheidung werde es «ein bisschen länger» dauern.

Großbritannien hatte die Zahl der Neuinfektion mit einem neuen, monatelangen Lockdown sowie der Impfkampagne deutlich nach unten gedrückt. Mittlerweile melden die Behörden aber wieder regelmäßig mehr als 3000 Neuinfektionen täglich.


Israel will mit Impfung von 12- bis 15-Jährigen beginnen

TEL AVIV: Israel will kommende Woche mit der Impfung von Jugendlichen im Alter von 12 bis 15 Jahren gegen das Coronavirus beginnen. Nach längeren Beratungen teilte das Gesundheitsministerium am Mittwoch mit, die Gefahren einer Erkrankung seien höher als mögliche Nebenwirkungen der Impfung. «Die Fälle von Herzmuskelentzündungen bei 16- bis 19-Jährigen waren selten und sind meist ohne Komplikationen verlaufen», hieß es in der Mitteilung.

Angesichts der äußerst niedrigen Corona-Infektionsrate in Israel empfiehlt das Ministerium vorerst die Impfung von Risikopatienten, Angehörigen von Risikopatienten und Jugendlichen in Familien, die ins Ausland reisen wollen. «Abgesehen von den Risikogruppen kann jeder geimpft werden, der daran interessiert ist», hieß es weiter.

Das Neun-Millionen-Einwohner-Land Israel setzt seit dem 19. Dezember erfolgreich eine Impfkampagne um. Neuinfektionen und schwere Erkrankungen gingen in den vergangenen Monaten stark zurück. Deshalb hob Israel die staatlichen Corona-Beschränkungen am Dienstag nahezu komplett auf. Experten warnen allerdings weiter davor, dass neue Varianten aus dem Ausland eingeschleppt werden könnten.


ILO: Erholung der Arbeitsmärkte beginnt nur langsam

GENF: Millionen Menschen haben weltweit durch die Corona-Krise ihre Arbeit verloren oder mussten Arbeitsstunden reduzieren. Wenn sich die Pandemie nicht weiter verschärft, sollte in der zweiten Jahreshälfte zwar eine Erholung an den Arbeitsmärkten einsetzen, berichtete die Weltarbeitsorganisation (ILO) in einem Ausblick am Mittwoch. Aber selbst die mit einem Konjunkturaufschwung verbundene Rückkehr an alte Arbeitsplätze und die Schaffung neuer Stellen reiche nicht, um im kommenden Jahr den Mangel an bezahlter Arbeit auszugleichen. Zu den Rückkehrern drängten zusätzlich jedes Jahr Millionen junge Leute neu auf den Arbeitsmarkt.

2020 sind nach Angaben der ILO 8,8 Prozent aller Arbeitsstunden weltweit verloren gegangen. Das entspreche der Leistung, die 255 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Vollzeitstellen innerhalb eines Jahres leisten. Der coronabedingte Verlust an Arbeitsplätzen und Arbeitsstunden entspreche 2021 noch 100 Millionen Vollzeitstellen, im kommenden Jahr 26 Millionen.

Damit dürften in diesem Jahr 220 Millionen Menschen weltweit arbeitslos sein, im kommenden Jahr noch 205 Millionen. Vor der Krise, also 2019, waren es nach ILO-Schätzungen 187 Millionen. Die Erholung werde je nach Region sehr unterschiedlich ausfallen, so die ILO. Zum einen, weil nicht überall gleich schnell gegen das Coronavirus geimpft werde und damit Corona-Schutzmaßnahmen aufgehoben werden können, zum anderen, weil ärmere Länder nicht in der Lage seien, große Pakete zur Ankurbelung der Konjunktur zu schnüren.


Neue Corona-Lockerungen auf Mallorca: Innengastronomie auch abends

PALMA: Auf Mallorca normalisiert sich das Leben wegen der guten Entwicklung der Pandemie-Lage immer mehr. Neben anderen Lockerungen der Corona-Regeln werden die Gastronomen der spanischen Urlaubsinsel und der anderen Balearen Ibiza, Menorca und Formentera von Sonntag an wieder auch abends ihre Innenräume öffnen dürfen, wie die Regionalregierung mitteilte. Die Sperrstunde für Gastronomie und Einzelhandel wird zudem von 23.00 auf 24.00 Uhr verlegt. Bei privaten Zusammenkünften dürfen sich ab Sonntag im Freien bis zu 15 Personen treffen, in privaten Innenräumen maximal 10. Bisher waren jeweils höchstens Gruppen von acht sowie von sechs Menschen zugelassen.

Bereits am Montag hatte die Regionalregierung mitgeteilt, dass die nächtliche Ausgangssperre am Sonntag zu Ende gehen wird. Bis dahin dürfen Einheimische und Touristen zwischen Mitternacht und 6.00 Uhr ihr Haus oder Hotel weiter nur mit triftigem Grund verlassen. Der Besuch von Stränden und Parks ist von Sonntag an bis 22.00 Uhr erlaubt (bisher 21.00 Uhr), und bei Sport-, Musik- und anderen Veranstaltungen im Freien sind künftig bis zu 2000 Besucher zugelassen.

Einige strenge Auflagen gelten aber weiterhin wie etwa die Maskenpflicht auch im Freien. In den Innenbereichen von Cafés, Bars und Restaurants dürfen höchstens 50 Prozent der Plätze belegt werden, an einem Tisch dürfen maximal vier Personen sitzen. Draußen können zwar alle Tische aufgestellt werden, an jedem dürfen aber nur maximal acht Gäste Platz nehmen.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Madrid haben sich zuletzt auf den Balearen 17 Menschen je 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen mit dem Coronavirus infiziert. Diese Sieben-Tage-Inzidenz ist derzeit die niedrigste in Spanien und ähnlich niedrig wie die in Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern, die beide einen Wert von 18 aufweisen und in Deutschland im Kampf gegen Corona am besten da stehen.


EU hebt strenge Corona-Beschränkungen für Einreise aus Japan auf

BRÜSSEL: Reisende aus Japan können künftig wieder leichter in die Europäische Union einreisen. Aufgrund der verbesserten Corona-Lage soll für das Land eine Ausnahme von den zu Beginn der Pandemie eingeführten Einreisebeschränkungen gelten, bestätigten Diplomaten am Mittwoch nach Beratungen der ständigen Vertreter der Mitgliedstaaten in Brüssel. Der noch ausstehende formelle Beschluss werde voraussichtlich an diesem Donnerstag gefasst.

Auf der Liste jener Staaten, aus denen die Einreise möglich ist, standen bislang Australien, Neuseeland, Ruanda, Singapur, Südkorea, Israel und Thailand. Für alle anderen Staaten gelten drastische Einschränkungen. Die Liste wird regelmäßig überarbeitet.

Auf die Einreisebeschränkungen hatten sich alle EU-Staaten außer Irland sowie die Nicht-EU-Staaten Schweiz, Norwegen, Liechtenstein und Island bereits zu Beginn der Corona-Pandemie verständigt. Demnach sind alle nicht zwingend notwendigen Reisen in die EU verboten. Rechtlich bindend ist der Einreisestopp allerdings nicht. Zudem gelten Ausnahmen etwa für EU-Bürger und ihre Familien.


Großes Marine-Schiff nach Brand im Golf gesunken

TEHERAN: Ein Schiff der iranischen Marine ist nach einem Brandvorfall im Persischen Golf gesunken.

Das gab die iranische Marine am Mittwoch laut Nachrichtenagentur Isna bekannt. Alle Maßnahmen, um das Schiff «Charg» zu retten, seien in den vergangenen 20 Stunden gescheitert. Die genaue Ursache wird nach Angaben von Isna noch untersucht. Die «Charg» war eines der größten Marine-Schiffe des Landes und seit über 40 Jahren im Einsatz.


Lockdown in Melbourne um eine Woche verlängert

MELBOURNE: Der Corona-Lockdown in der australischen Millionenmetropole Melbourne wird um eine Woche verlängert. Im Rest des Bundesstaates Victoria würden die Beschränkungen hingegen am Freitag gelockert, sagte der Premierminister der Region, James Merlino, am Mittwoch. In Melbourne dürften die Menschen weiterhin nur das Haus verlassen, um zur Arbeit zu gehen, einzukaufen, Sport zu treiben oder sich impfen zu lassen. Zudem ist es verboten, aus anderen Teilen Victorias in die Stadt zu fahren.

Der gesamte Bundesstaat war am 28. Mai nach mehreren Dutzend Corona-Neuinfektionen zunächst für sieben Tage in einen strikten Lockdown gegangen. Derzeit gebe es in der Region noch 60 aktive Fälle, so Merlino. Vergangenes Jahr galt in Melbourne bereits ein monatelanger Lockdown mit strengen Ausgangsbeschränkungen.

Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern hat die Pandemie wegen extrem strikter Regeln bislang gut im Griff. Landesweit wurden insgesamt rund 30.000 Fälle bestätigt. 910 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben. Die Grenzen sind schon seit März 2020 geschlossen. Jedoch gibt es zunehmend Kritik, weil die Impfkampagne nur schleppend vorankommt und die Regierung wahrscheinlich erst 2022 wieder internationale Reisen erlauben will.


Corona-Hilfe: London finanziert Nachhilfestunden und Lehrerkurse

LONDON: Mit Milliardenausgaben will die britische Regierung Schulen, Schülern und Lehrkräften helfen, die Folgen der Corona-Pandemie zu meistern. Das Bildungsministerium in London kündigte am Mittwoch an, 100 Millionen Nachhilfestunden ebenso zu finanzieren wie Ausbildungskurse für 500.000 Lehrerinnen und Lehrer. «Junge Leute haben im vergangenen Jahr so viel geopfert, und während wir uns von der Pandemie erholen, müssen wir sicherstellen, dass kein Kind zurückgelassen wird», sagte Premierminister Boris Johnson. Die Kosten dafür betragen 1,4 Milliarden Pfund (1,62 Mrd Euro).

Johnson sagte, mit den Maßnahmen sollte Eltern das Vertrauen gegeben werden, dass jedes Kind unterstützt werde. Die Regierungsmittel sollen auch helfen, dass einige Schüler ihr Abschlussjahr wiederholen können. Erst am Dienstag hatte die «Times» berichtet, Schultage sollten um rund eine halbe Stunde verlängert werden, um durch die Pandemie entstandene Rückstände aufzuholen und Wissenslücken zu schließen. Diese Maßnahme wurde nun zunächst aufgeschoben.

Gewerkschaften und Experten kritisierten die Investitionen als unzureichend und enttäuschend. Das Ausmaß der Lernrückstände werde offensichtlich falsch eingeschätzt, kritisierte der Chef einer Schulleitergewerkschaft, Geoff Barton, der BBC zufolge. Ein vorheriger interner Plan für das Bildungspaket hatte zunächst Ausgaben von mehr als zehn Milliarden Pfund veranschlagt. Der BBC zufolge soll jedoch das Finanzministerium höhere Ausgaben verhindert haben.


UN-Sicherheitsrat will wieder weitgehend Sitzungen mit Präsenz

NEW YORK: Nach mehr als einem Jahr von größtenteils virtuellen Treffen wegen der Covid-19-Pandemie stellt der UN-Sicherheitsrat künftig wieder weitgehend auf Sitzungen mit persönlicher Präsenz um. «Hoffentlich wird uns nichts von unseren Plänen abhalten, dass wir alle Treffen persönlich im Plenarsaal abhalten (...)», sagte der estnische UN-Botschafter und Ratspräsident im Juni, Sven Jürgenson, am Dienstag in New York.

Ausgenommen seien allerdings besonders hochrangige Treffen mit der Teilnahme von zum Beispiel Außenministern. Diese müssten aus der ganzen Welt anreisen, wofür die Zeit noch nicht reif sei. In New York hatte sich die Corona-Lage in den vergangenen Monaten während der steigenden Zahl an Impfungen deutlich verbessert - Infektionen, Erkrankungen und Todeszahlen gehen kontinuierlich zurück.

Wegen der Krise hat auch das mächtigste UN-Gremium vergangenes Jahr aufs digitale Arbeiten umgestellt und seine Sitzung mit wenigen Ausnahmen via Videochat durchgeführt. Die dadurch fehlenden sozialen Interaktionen und Unterhaltung zwischen den Diplomaten vor und nach Sitzungen hatten nach Einschätzung von Beobachtern einen negativen Einfluss auf die Kompromissfähigkeit des Gremiums.


Zoom mit fast drei Mal mehr Umsatz

SAN JOSE: Der Videokonferenzdienst Zoom profitiert weiterhin massiv vom Wandel der Arbeitswelt in der Corona-Pandemie. Im vergangenen Vierteljahr stieg der Umsatz um 191 Prozent auf 956,2 Millionen Dollar. Der Gewinn sprang von 27 Millionen Dollar ein Jahr zuvor auf 227,4 Millionen Dollar hoch, wie Zoom nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Die Firma übertrag mit den Zahlen für das Ende April abgeschlossene ersten Geschäftsquartal die Erwartungen der Analysten deutlich. Die Aktie legte im nachbörslichen Handel zeitweise um drei Prozent zu.

Zoom stellt sich zugleich auf die Zeit nach der Pandemie ein, in der wieder mehr Arbeit in Büros erledigt wird. Firmenchef Eric Yuan will sich für die Zukunft unter anderem damit rüsten, dass Zoom zusätzlich zu den Videokonferenzen auch die Sprachtelefonie in Unternehmen übernimmt. Dafür hat Zoom nun auch einen eigenen Telefonapparat mit großem Display im Angebot. Zugleich zeigte sich Yuan überzeugt, dass es keine Rückkehr zum Alltag vor Corona geben wird: «Das hybride Arbeitsmodell wird bleiben.»

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