Corona-Überblick: Meldungen am Mittwoch

Foto: Pixabay/Gerd Altmann
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Biden nach Isolation: Nun geht es für mich zurück in das Oval Office

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden hat fünf Tage nach Bekanntwerden seiner Corona-Infektion seine häusliche Isolation beendet. Bei einer Ansprache im Garten des Weißen Hauses sagte Biden am Mittwoch: «Meine Symptome waren mild. Ich habe mich schnell erholt und mir geht es prima.» Während der gesamten Zeit der Isolation habe er arbeiten und seine Aufgaben erledigen könne. «Und nun geht es für mich zurück in das Oval Office», sagte der 79-Jährige mit Blick auf sein offizielles Arbeitszimmer. Während der Isolation hatte er sich in seinen Wohnräumen im Weißen Haus aufgehalten.

Die Corona-Pandemie sei noch nicht vorbei, das Virus sei auch nach zweieinhalb Jahren immer noch da. «Aber der Kampf gegen das Virus ist jetzt ein anderer», sagte Biden. Dafür verantwortlich seien im Wesentlichen drei Maßnahmen: Auffrischungsimpfungen, Selbsttests und das Covid-19-Medikament Paxlovid. Dank dieser sei es gelungen, die Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus in den USA stark zu reduzieren, sagte Biden. Der Präsident rief die Amerikaner wieder auf, sich erneut impfen zu lassen, Selbsttests zu machen und bei einer Erkrankung auf Paxlovid zurückzugreifen.


VW legt Halbjahreszahlen vor - Finanzchef Antlitz vor Zusatzaufgabe

WOLFSBURG: Der VW-Konzern zieht am Donnerstag seine Bilanz zum ersten Halbjahr 2022. Im Auftaktquartal hatten die Wolfsburger trotz Verkaufseinbußen wegen des Chipmangels fast doppelt so viel verdienen können wie Anfang 2021 - im zweiten Jahresviertel belasteten dann jedoch unter anderem neue Corona-Lockdowns in China das Geschäft.

Neben der Erläuterung der jüngsten Zahlen dürfte es im Gespräch mit Journalisten und Analysten auch noch einmal um den bevorstehenden Wechsel an der Vorstandsspitze der größten europäischen Autogruppe gehen. Herbert Diess wird dort zum 1. September vom bisherigen Porsche-Chef Oliver Blume abgelöst. Dieser soll zunächst parallel noch die Stuttgarter Tochter weiterführen, im Tagesgeschäft bei VW aber übergangsweise von Finanzchef Arno Antlitz unterstützt werden.

Ein Grund ist, dass sich Blume und Porsche-Finanzchef Lutz Meschke um den bis zum Jahresende geplanten Börsengang der renditestarken Sport- und Geländewagenmarke kümmern müssen. Ein Teil der Aktien der Porsche AG soll am Finanzmarkt bald frei gehandelt werden können. So will VW seinen Wert insgesamt erhöhen, es ist eines der wichtigsten Projekte.

Zum Jahresbeginn hatte vor allem das gute Geschäft mit den besonders profitablen Oberklasse-Marken den Konzern durch die angeschlagene globale Autokonjunktur getragen. Im Vergleich zum Zeitraum von Januar bis März 2021 konnte die Volkswagen-Gruppe ihr Ergebnis nach Steuern von 3,4 auf 6,7 Milliarden Euro steigern. Die Unsicherheit in der Branche bleibt aber generell beträchtlich: Die Folgen des Krieges in der Ukraine mit abermals unterbrochenen Lieferketten und das Problem fehlender Elektronikzulieferungen sind noch lange nicht ausgestanden.


Präsidentenarzt: Biden beendet Isolation nach Corona-Infektion

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden hat seine Infektion mit dem Coronavirus nach Angaben seines Arztes weitgehend überstanden. Er sei bereits am Dienstagabend und dann erneut am Mittwochmorgen (Ortszeit) negativ auf das Coronavirus getestet worden, hieß es in einem Schreiben von Präsidentenarzt Kevin O'Connor vom Mittwoch, das vom Weißen Haus in Washington veröffentlicht wurde. Er habe kein Fieber mehr und seine Symptome seien fast vollständig abgeklungen. «Angesichts dieser beruhigenden Faktoren wird der Präsident seine strikten Isolierungsmaßnahmen aufgeben», hieß es in dem Schreiben.

Bidens Corona-Infektion war nach Angaben des Weißen Hauses am vergangenen Donnerstag festgestellt worden. Er habe fünf Tage in häuslicher Isolation verbracht und sei in dieser Zeit mit dem Covid-19-Medikament Paxlovid behandelt worden, teilte O'Connor mit. Seine Termine hatte Biden in dieser Zeit per Video- und Telefonschalten im Weißen Haus wahrgenommen. Biden werden weiterhin hin «besonders gewissenhaft» sein, um die Mitarbeiter in seiner Nähe zu schützen. Er werde deshalb in den kommenden zehn Tagen immer eine Maske tragen, wenn er von anderen umgeben sei.


Chipspezialist SK Hynix mit Rekordumsatz im Quartal

SEOUL: Der südkoreanische Chipspezialist SK Hynix hat trotz geopolitischer Spannungen und harter Corona-Maßnahmen in China im zweiten Quartal 2022 einen Rekordumsatz verzeichnet. Der zweitgrößte Hersteller von Speicherchips profitierte dabei wie der Marktführer Samsung, der ebenfalls seinen Hauptsitz in Südkorea hat, von der starken Nachfrage und günstigen Währungseinflüssen. Der Umsatz sei im Jahresvergleich um 34 Prozent auf 13,81 Billionen Won (10,4 Milliarden Euro) gestiegen, teilte SK Hynix am Mittwoch mit. Der Überschuss legte demnach um 45 Prozent auf 2,88 Billionen Won zu.

Zwar fielen den Angaben zufolge die Preise für Dram-Speicherchips in dem Quartal, doch erhöhten sich die Preise für Nand-Flash-Speicher. Herkömmliche Dram-Chips werden vor allem für PC-Arbeitsspeicher und Server, Nand-Speicher etwa für Smartphones und Tablet-Computer verwendet. Der Wertanstieg des Dollar sowie der Umsatz bei der US-Tochter Solidigm hätten sich ebenfalls positiv auf das Ergebnis ausgewirkt. Die Südkoreaner hatten im Dezember die erste Phase der Übernahme der Flash-Speichersparte des Chipriesen Intel aus den USA abgeschlossen.

Das Geschäft sei trotz eines schwierigen Umfelds einschließlich der weltweiten Inflation, des Kriegs zwischen Russland und der Ukraine sowie der Covid-19-Lockdowns in einigen Regionen Chinas äußerst günstig verlaufen, hieß es. SK Hynix erwartet jedoch, dass sich die Speicher-Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte abschwächen wird. Grund dafür sei, dass die Auslieferungen von PCs und Smartphones wahrscheinlich niedriger ausfallen würden als ursprünglich vorausgesagt.


Griechenland führt digitalen Personalausweis und Führerschein ein

ATHEN: Griechische Bürger können ihren Führerschein und ihren Personalausweis von nun an auch digital auf dem Handy dabei haben. Dieser Schritt sei eine Revolution, sagte Verkehrsminister Kostas Karamanlis am Mittwoch dem Sender Skai. «Die Dokumente werden sich auf dem Handy befinden und mit einem Knopfdruck verfügbar sein.» Sie würden dann von allen Behörden des Landes anerkannt. Ab Donnerstag sollen Bürger Zugang zu den digitalen Dokumenten haben.

Mit den digitalen Ausweispapieren setzt Griechenland seine Bemühungen fort, die Bürokratie zu bekämpfen und die Digitalisierung voranzutreiben. Bereits vor zwei Jahren hatte Athen in der Corona-Pandemie als erster EU-Staat den digitalen Impfnachweis eingeführt. Seither sind viele weitere Behördengänge digitalisiert worden, unter anderem der Verkauf und die Ummeldung von Autos, der Immobilienverkauf und sogar Scheidungen. In den kommenden Wochen sollen in Griechenland weitere Dokumente elektronisch verfügbar sein, wie etwa der Versicherungsnachweis von Autos.


«Dagbladet»: Alarm wegen Affenpocken

OSLO: Die norwegische sozialliberale Boulevardzeitung «Dagbladet» (Oslo) kommentiert am Mittwoch die von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausgerufene internationale Notlage wegen der Verbreitung der Affenpocken:

«Nach zwei Jahren mit immer neuen Wellen von Covid-19 ist eine neue Infektionskrankheit das Letzte, was die Welt braucht. Die Leute wollen ihre Ruhe haben. Sie wollen ihr normales Leben zurückhaben, bekommen das aber nicht. Die Pandemie hat Chaos im Handel und in der Wirtschaft erzeugt, und die Unruhe wird verstärkt durch Russlands Krieg gegen die Ukraine. Mittendrin schlägt die WHO den kräftigsten Alarm, den sie hat: Der Ausbruch der Affenpocken ist eine internationale Gesundheitskrise. Die Erklärung soll globale Ressourcen und Aufmerksamkeit mobilisieren, um den Ausbruch zu begrenzen. Wir stehen nicht vor einer neuen Pandemie, wie wir sie in den vergangenen beiden Jahren erlebt haben. Insgesamt ist die klare Botschaft aber: Die Affenpocken müssen schnell und mit großer Entschlossenheit bekämpft werden.»

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