Corona-Überblick: Meldungen am Freitag

COVID-19 Massenimpfung von Mitarbeitern des Gesundheitswesens findet im Dodger Stadium statt. Foto: epa/Irfan Khan
COVID-19 Massenimpfung von Mitarbeitern des Gesundheitswesens findet im Dodger Stadium statt. Foto: epa/Irfan Khan

Biden will mehr Tempo bei Corona-Impfaktion in den USA machen

WASHINGTON: Der künftige US-Präsident Joe Biden will das Tempo der Corona-Impfaktion im Land deutlich beschleunigen. Biden kündigte am Freitag in Wilmington im Bundesstaat Delaware ein Bündel an Maßnahmen an, mit dem er bestehende Probleme bei der Impfkampagne in den USA überwinden will. Unter anderem soll die US-Katastrophenschutzbehörde Fema beim Aufbau von Impfzentren helfen. Mobile Impfstationen sollen in entlegene Gebiete geschickt werden. Außerdem sollen Bidens Plänen nach die Apotheken im Land eingespannt werden, um ebenfalls Impfungen gegen das Coronavirus zu verabreichen.

Bidens künftige Regierung will außerdem die Bundesstaaten ermuntern, Impfungen schneller für größere Bevölkerungsgruppen anzubieten. In den USA wurde ähnlich wie in Deutschland eine Prioritätenliste erarbeitet, damit besonders gefährdete Gruppen zuerst geimpft werden. Biden beklagte jedoch, die Umsetzung sei zu streng und unübersichtlich. Er plädierte dafür, nicht nur Mitarbeitern aus dem Gesundheitswesen sowie Bewohnern und Angestellten in Pflegeheimen Vorrang zu geben, sondern Impfungen schon jetzt auch für andere risikobehaftete Berufsgruppen und Bürger ab 65 Jahren anzubieten. «Es gibt zig Millionen Impfstoffdosen, die unbenutzt in Gefrierschränken lagern, während Menschen, die den Impfstoff wollen und brauchen, ihn nicht bekommen können», beklagte er. Das müsse sich dringend ändern.

Der Demokrat kündigte unter anderem auch an, seine Regierung wolle eine große Aufklärungskampagne starten, um in der Bevölkerung Vertrauen in die Impfstoffe zu schaffen. Bislang sind viele Menschen diesbezüglich sehr skeptisch.


CSU-Chef Söder sieht Union vor gewaltigen Herausforderungen

BERLIN: Die Union steht nach Ansicht von CSU-Chef Markus Söder nicht nur wegen der Corona-Krise in diesem Jahr vor besonders großen Herausforderungen. «Es geht um Leitentscheidungen für die nächsten zehn Jahre in unserem Land», sagte der bayerische Ministerpräsident am Freitag in seinem Grußwort auf dem digitalen Bundesparteitag der CDU. Auch wenn derzeit die Corona-Pandemie alle Aufmerksamkeit erfordere, müssten CDU und CSU auch für die Zeit danach Ideen haben.

Söder warnte erneut davor, dass die Union angesichts der aktuellen Umfragewerte zu siegessicher in die Bundestagswahl gehe. So sei es eine völlig neue Herausforderung, ohne Noch-Kanzlerin Angela Merkel als Spitzenkandidatin in den Wahlkampf zu ziehen. Zudem habe sich durch die Pandemie in der Gesellschaft «mehr verändert, als wir denken». Die Union brauche für eine erfolgreiche Wahl ein neues Konzept, welches keine alten Antworten auf neue Fragen gebe.

Mit Blick auf die am Samstag anstehende Neuwahl des CDU-Chefs betonte Söder, dass er und die CSU mit allen drei Kandidaten gut zusammenarbeiten könne. Zur Wahrheit gehöre aber auch, dass die Union auch in Zukunft gut zusammenarbeiten müsse, da die Herausforderungen gewaltig seien. «So lange hat es noch nie einen Wahlkampf in einer Partei gegeben», sagte Söder, der auch der scheidenden CDU-Chefin Annegret Kramp-Karrenbauer für die gute Zusammenarbeit in den vergangenen Jahren dankte.


Merkel: Deutschland wird nach Corona zu neuer Stärke finden

BERLIN: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich trotz der schweren Corona-Zeiten optimistisch für die Zukunft gezeigt. Sie erinnerte am Freitagabend auf dem digitalen CDU-Parteitag in einem Grußwort an Herausforderungen in ihrer bisherigen Amtszeit seit 2005, darunter die globale Finanz- und Wirtschaftskrise, die EU-Schuldenkrise und die Migration. Es seien keine ruhigen Jahre gewesen, sagte Merkel. Nun gebe es das «Jahrhundertereignis» der Corona-Pandemie, die den allermeisten Menschen viel abverlange.

In all diesen bewegten Jahren hätten Deutschland und seine Bürger aber Stärke gezeigt, sagte Merkel. Sie sei überzeugt, das werde auch nach der Pandemie so sein. Deutschland habe immer wieder zu neuer Stärke finden können.


Corona-Mutation könnte im März vorherrschende Variante werden

NEW YORK: Die zuerst in Großbritannien entdeckte und wohl deutlich ansteckendere Corona-Mutation könnte in den Vereinigten Staaten schon bald weiter verbreitet sein als das die ursprüngliche Variante.

«Der vorausgesagte Entwicklungsverlauf dieser Variante in den USA weist Anfang 2021 ein schnelles Wachstum auf und wird im März zur vorherrschenden Variante», teilte die Gesundheitsbehörde CDC am Freitag mit. Dies könne die medizinische Infrastruktur in den Vereinigten Staaten weiter anspannen und strengere öffentliche Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 verlangen. In den USA wurden bislang laut der CDC 76 Fälle der Corona-Variante in zehn Bundesstaaten gemeldet.


Mit Spannung erwarteter CDU-Parteitag läuft - digitales Neuland

BERLIN: Mit leichter Verspätung hat am Freitagabend der CDU-Parteitag begonnen. Bei dem coronabedingt rein digitalen Bundesparteitag mit Vorstandswahlen - eine Premiere in Deutschland - soll am Samstag der Nachfolger von Parteichefin Annegret Kramp-Karrenbauer gewählt werden. Die Lösung der Personalfrage schleppt sich wegen der Corona-Pandemie seit dem Frühjahr hin. Ein ursprünglich für Ende April anvisierter Sonderparteitag sowie ein Parteitag im Dezember waren wegen der Corona-Krise abgesagt worden.

Für den Parteivorsitz kandieren NRW-Ministerpräsident Armin Laschet, Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz und der Außenpolitiker Norbert Röttgen. Der Ausgang der Wahl gilt als offen, auch weil das Verhalten der allein zuhause teilnehmenden und abstimmenden 1001 Delegierten nicht vorherzusehen ist. Mit der Wahl des CDU-Chefs dürfte in der Union rasch die Diskussion über den richtigen Kanzlerkandidaten an Schwung gewinnen.

Für den Auftaktabend sind Reden und Grußworte der scheidenden Vorsitzenden Kramp-Karrenbauer, von Kanzlerin Angela Merkel (CDU), CSU-Chef Markus Söder und der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) geplant. Es wird damit gerechnet, dass bei der Wahl des neuen Vorsitzenden am Samstag keiner der drei Kandidaten schon im ersten Wahlgang die nötige absolute Mehrheit erhält. Im darauffolgenden zweiten Wahlgang reicht die einfache Mehrheit der abgegebenen gültigen Stimmen.

Um die «digitale Vorauswahl» rechtssicher zu machen, schließt sich eine Briefwahl an. Deren Ergebnis soll am 22. Januar verkündet werden. Laschet, Merz und Röttgen haben versichert, dass sie das Ergebnis der Online-Abstimmung akzeptieren werden. Sie wollen bei einer Niederlage nicht zur Briefwahl antreten, was rein rechtlich möglich wäre. CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak hat nach eigener Aussage keine Hinweise darauf, dass beim Parteitag kurzfristig noch jemand für das Vorsitzendenamt kandidieren wird.


US-Forscher: Bereits mehr als zwei Millionen Corona-Tote weltweit

WASHINGTON: Seit Beginn der Pandemie sind weltweit bereits mehr als zwei Millionen Menschen nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben. Das ging am Freitag aus Daten der Universität Johns Hopkins in Baltimore hervor. Weltweit gab es demnach bislang mehr als 93 Millionen bestätigte Infektionen mit dem Virus. Experten gehen von einer noch höheren Dunkelziffer aus.

Die Webseite der Universität wird regelmäßig mit eingehenden Daten aktualisiert und zeigt daher einen höheren Stand als die offiziellen Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO). In manchen Fällen wurden die Zahlen zuletzt aber auch wieder nach unten korrigiert. Der WHO zufolge gab es bis Freitag 1,98 Millionen bestätigte Todesfälle.


Sechs EU-Länder beunruhigt wegen Lieferproblemen bei Pfizer-Impfstoff

HELSINKI: Sechs Länder der Europäischen Union haben sich bei der EU-Kommission besorgt über die gemeldeten Lieferverspätungen des Corona-Impfstoffs von Pfizer und Biontech gezeigt. Dänemark, Finnland, Schweden und die baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen appellierten am Freitag in einem gemeinsamen Schreiben an EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides, die EU-Kommission solle sicherstellen, dass die Impfstoffproduktion von Pfizer und Biontech effektiv sei und die Impfstoffchargen schnell geliefert würden. Das teilte die finnische Regierung am späten Nachmittag mit.

Die Kommission müsse alles daran setzen, dass die Impfstoffproduktion von Biontech/Pfizer gesteigert und die Verteilung der Chargen gemäß dem EU-Kaufvertrag und den Bestellungen der Mitgliedstaaten gewährleistet sei, hieß es von den Finnen. In dem Schreiben bringen Minister der sechs Länder demnach ihre Besorgnis darüber zum Ausdruck, dass Pfizer den EU-Staaten am Donnerstag plötzlich mitgeteilt habe, dass die Länder im Januar und Februar deutlich geringere Impfstoffmengen als versprochen bekommen sollten.

Pfizer hatte am Freitag selbst mitgeteilt, mit einer Einschränkung der Corona-Impfstoff-Lieferungen in Europa in den kommenden Wochen zu rechnen. Maßnahmen zur Erhöhung der Produktion im Werk in Puurs in Belgien würden sich «vorübergehend auf die Lieferungen von Ende Januar bis Anfang Februar auswirken». Das Bundesgesundheitsministerium in Berlin teilte mit, Pfizer könne in den kommenden drei bis vier Wochen die bereits zugesagte Menge an Corona-Impfstoff nicht liefern. Unklar war zunächst, wie groß die Mengen sind, die nun vorerst nicht zur Verfügung stehen.


Von der Leyen: Pfizer garantiert zugesagte Lieferungen bis Ende März

LISSABON: Trotz der Verzögerungen des Pharmakonzerns Pfizer bei der Produktion des Corona-Impfstoffs hält das Unternehmen die Lieferzusagen für die EU nach Angaben von EU-Kommissionschefin im ersten Quartal 2021 ein. Sie habe die Berichte dazu mitbekommen und daraufhin sofort den Pfizer-Chef angerufen, sagte von der Leyen am Freitag bei einem Besuch in Lissabon. Dieser habe erklärt, dass es in den kommenden Wochen eine Produktionsverzögerung gebe. Zugleich habe er jedoch versichert, dass alle garantierten Dosen im ersten Quartal auch geliefert würden. Er werde sich persönlich darum kümmern, die Verzögerung zu reduzieren und so schnell wie möglich aufzuholen.

Pfizer hatte am Freitag selbst mitgeteilt, mit einer Einschränkung der Corona-Impfstoff-Lieferungen in Europa in den kommenden Wochen zu rechnen. Maßnahmen zur Erhöhung der Produktion im Werk in Puurs in Belgien würden sich «vorübergehend auf die Lieferungen von Ende Januar bis Anfang Februar auswirken».

Fragen danach, wie viele Impfstoff-Dosen aufgrund der Probleme zunächst weniger geliefert würden, beantworte von der Leyen nicht. Dies müsse das Unternehmen beantworten. Sie verwies jedoch darauf, wie wichtig es sei, dass die zugesagten Dosen bis Ende März geliefert würden. Weil es innerhalb eines bestimmten Zeitraums zwei Impfungen des Impfstoffs von Pfizer und seines deutschen Partners Biontech brauche, gebe es auch die medizinische Notwendigkeit, dass der Impfstoff rechtzeitig geliefert werde.

Zugleich betonte von der Leyen, dass dies nicht die ersten Verzögerungen «in diesem Prozess» seien. «Wir sollten nicht vergessen, dass es normalerweise etwa zehn Jahre dauert, bis ein Impfstoff entwickelt ist und zur Verfügung steht.» Diese Zeit habe man auf weniger als ein Jahr reduziert. «Und wir erleben deshalb zur Zeit auf einmal alle Probleme, die normalerweise über einen längeren Zeitraum auftreten.» Es werde auch weiterhin Probleme geben. «Aber wir dürfen nicht vergessen, dass dieser Prozess insgesamt ein großer Erfolg war.»


Pfizer: Auswirkungen auf Lieferungen von Ende Januar bis Februar

BERLIN: Der Pharmakonzern Pfizer rechnet mit einer Einschränkung der Corona-Impfstoff-Lieferungen in Europa in den kommenden Wochen. Maßnahmen zur Erhöhung der Produktion im Werk in Puurs in Belgien würden sich «vorübergehend auf die Lieferungen von Ende Januar bis Anfang Februar auswirken», teilte Pfizer am Freitag der Deutschen Presse-Agentur mit. Es könne «in naher Zukunft zu Schwankungen bei Bestellungen und Versandplänen» kommen.

Der Konzern betonte jedoch, dass die Änderungen in der Fabrik zu einer signifikant höheren Anzahl an Impfdosen Ende Februar und im März führen würden. «Unsere Pläne sehen eine gerechte Verteilung im Rahmen der Vereinbarungen mit den Regierungen vor und dass jedes Land seine zugewiesenen Dosen über die Laufzeit des Vertrags erhält, obwohl die geschätzten Mengen in einem bestimmten Quartal möglicherweise angepasst werden müssen.»

Zuvor hatte das Bundesgesundheitsministerium in Berlin mitgeteilt, dass Pfizer die in den kommenden drei bis vier Wochen bereits zugesagte Menge an Corona-Impfstoff nicht liefern könne. Unklar ist noch, wie groß die Mengen an Impfstoff sind, die nun vorerst nicht zur Verfügung stehen.


Misstrauensantrag gegen Regierung Jansa

LJUBLJANA: Die Opposition in Slowenien hat im Parlament einen Misstrauensantrag gegen die Koalitionsregierung des rechten Ministerpräsidenten Janez Jansa eingereicht. Der Vorsitzende der Rentnerpartei Desus, Karl Erjavec, begründete den Schritt am Freitag damit, dass die Regierung bei der Bewältigung der Corona-Pandemie versagen würde. Tatsächlich hat Slowenien eine der höchsten Ansteckungsraten in Europa.

Den Misstrauensantrag unterschrieben 42 der 90 Abgeordneten, berichtete die Nachrichtenagentur STA. Bei einer Abstimmung würde das für die Abwahl der Regierung nicht reichen. In Slowenien gilt das konstruktive Misstrauensvotum. Der Antrag sieht vor, dass Desus-Chef Erjavec das Amt des Ministerpräsidenten übernimmt.

Jansa war im März letzten Jahres Regierungschef geworden, nachdem einige Partner der damaligen Mitte-Links-Koalition, darunter Desus, zu ihm übergelaufen waren. Nachdem der Polit-Veteran und ehemalige Außenminister Karl Erjavec im Dezember des Vorjahrs wieder an die Parteispitze zurückgekehrt war, verließ Desus die Koalition mit Jansa. Da aber nicht alle Desus-Abgeordneten der neuen Parteispitze folgten, verfügt Jansa derzeit immer noch über eine hauchdünne und fragile Mehrheit im Parlament. Seine Gegner werfen ihm vor, das kleine EU-Land «orbanisieren» zu wollen.

Tatsächlich pflegt Jansa ein vertrauliches Verhältnis zum rechtsnationalen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban. Ähnlich wie dieser geht er gegen unabhängige Medien, Justiz und Zivilorganisationen vor. Orban-nahe ungarische Geschäftsleute haben indes bedeutende Summen in private Medienunternehmen investiert, die von Jansa kontrolliert werden.


Umarmungen trotz Corona - Eine Plastikplane hilft

ROM: Umarmungen sind in Corona-Zeiten besonders wertvoll: Gerade Covid-Patienten im Krankenhaus vermissen die Nähe ihrer Familienangehörigen sehr.

In Italien, wo Küsschen und Umarmungen bisher nicht wegzudenken waren, suchen Krankenhäuser und Pflegeheime deshalb oft nach kreativen Lösungen für mehr nahen Kontakt. So auch im «Nuovo Ospedale dei Castelli» in Ariccia südlich von Rom. Dort helfen ein sogenannter Umarmungsraum und eine spezielle Kunststoff-Vorrichtung dabei, sich persönlich in den Arm zu nehmen. Die Plastik-Abtrennung hat schlauchartige Hüllen für die Arme. Damit können Angehörige ihren Lieben, die sich auf dem Weg der Besserung befinden, nahe sein - etwa das Paar Salvatore und Alida, das den 50. Hochzeitstag feierte. Bei der ersten Präsentation der Umarmungsfolie vor einiger Zeit hatten Ärzte gesagt, dass mit mehr Glücksgefühlen vermutlich auch die Heilung beschleunigt werden könne.


Neue Corona-Regeln - Weiter keine Reisen zwischen Regionen

ROM: Italien hält im Kampf gegen die Corona-Pandemie die Zügel weiter straff: Die Regierung hat zahlreiche Beschränkungen für die Bürger und Reiseverbote im gesamten Land verlängert. Zudem bleiben die nächtliche Ausgangssperre und die Maskenpflicht im Alltag bestehen. Der mitten in einer Regierungskrise steckende Ministerpräsident Giuseppe Conte unterschrieb dazu am Freitag ein Dekret. Die Regierung will damit eine dritte Welle und eine Verschärfung der Corona-Lage verhindern.

Demnach ist das Reisen zwischen den Regionen und Autonomen Provinzen ab Samstag bis zum 15. Februar weiter untersagt - es sei denn, es ist etwa wegen der Arbeit oder der Gesundheit nötig. Auch die Skigebiete müssen sich gedulden. Sie dürfen erst ab dem 15. Februar wieder für Freizeit-Wintersportler öffnen.

Schüler der höheren Jahrgangsstufen sollen ab Montag zum Unterricht wieder in die Schule gehen können. Dem Dekret zufolge dürfen die Schulen entscheiden, ob die Hälfte bis maximal drei Viertel von ihnen kommen können. Besuche bei anderen Haushalten sind nur noch einmal am Tag und maximal zu zweit erlaubt, wobei Kinder bis 14 Jahre nicht mitgezählt werden. Auch für den abendlichen Aperitif auf der Straße vor dem Stammlokal ist Schluss: Bars, die auch Alkohol ausschenken, dürfen nach 18 Uhr nichts mehr zum Mitnehmen verkaufen.

Das Farbsystem der Corona-Zonen bleibt weiter erhalten. Ab Sonntag fallen viele Regionen in neue Zonen. Eine entsprechende Anordnung wollte Italiens Gesundheitsminister Roberto Speranza am Freitag unterzeichnen, wie sein Ministerium mitteilte. Demnach könnte in der Lombardei, auf Sizilien und in der autonomen Provinz Bozen die Rote Zone, also ein Lockdown gelten. Insgesamt zwölf Regionen, darunter auch Latium, das die Hauptstadt Rom umgibt, könnten in die mittlere Orange Zone fallen. Die übrigen würden in der Gelben Zone verbleiben, in der zum Beispiel im Restaurant gegessen werden darf.


Orban macht Druck auf Zulassung von chinesischem Corona-Impfstoff

BUDAPEST: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban hat auf die Arzneimittelbehörde seines Landes Druck ausgeübt, möglichst schnell einen chinesischen Corona-Impfstoff zuzulassen. «Es gibt mehrere Millionen chinesische Impfdosen, die wir den Menschen in wenigen Tagen zur Verfügung stellen könnten, nur fehlt dafür noch der Behördenstempel», sagte er am Freitag im staatlichen Rundfunk.

«Insofern fordere ich die Behörde auf, dass sie - mit aller Umsicht - doch so schnell wie möglich vorgeht und entweder A oder B sagt», fügte er hinzu. Er hoffe, dass das zuständige Landesinstitut für Arzneimittel und Lebensmittelgesundheit «in wenigen Tagen eine eindeutige Antwort» erteilen werden. Orban bezog sich auf das Vakzin des Herstellers Sinopharm.

Die ungarische Arzneimittelbehörde folgte bislang den Entscheidungen der EU-Arzneimittelagentur EMA. Diese ließ bisher die beiden Corona-Impfstoffe der Mainzer Firma Biontech und ihres US-Partners Pfizer sowie des amerikanischen Herstellers Moderna zu. EU-Länder wie Ungarn können theoretische auch Vakzinen aus Nicht-EU-Ländern eine Notzulassung erteilen.

Orban hatte in der Vergangenheit mehrfach kritisiert, dass die Zuteilung der zugelassenen Impfstoffe über die EU für sein Land zu langsam verlaufe. Er wolle, dass die Menschen in Ungarn bis zum Sommer «ihr Leben zurückbekommen», sagte der rechtsnationale Politiker am Freitag. Vom «Brüsseler» Impfstoff - wie er die von der EMA zugelassenen westlichen Produkte nannte - gebe es zu wenig, während vom chinesischen Vakzin reichlich da sei, meinte er.


Neujahrsfeuerwerk fällt wegen Corona aus

HONGKONG: Das auch bei Touristen beliebte Feuerwerk zum chinesischen Neujahr in Hongkong wird auch für dieses Jahr abgesagt. Grund sei die Corona-Pandemie, teilte die Regierung der Millionenmetropole am Freitag mit. Das Feuerwerk war für den 12. Februar geplant. Vor einem Jahr war es bereits wegen der politischen Proteste in der einstigen britischen Kronkolonie abgesagt worden.

Das chinesische Neujahr wird in vielen Ländern Asiens begangen. Es richtet sich nach dem traditionellen Mondkalender und läutet am 12. Februar das Jahr des Büffels ein.

In Hongkong erleuchten die Feuerwerkskörper traditionell die von Wolkenkratzern geprägte Skyline und den Hafen Victoria Harbour. Wegen der Pandemie und der Beschränkungen für Einreisen brach der Tourismus allerdings drastisch ein. Bisher gab es dort 9453 bestätigte Corona-Infektionsfälle und 161 Tote im Zusammenhang mit dem Virus.


Island verschärft Corona-Bestimmungen für die Einreise

REYKJAVIK: Island verschärft seine Einreisebestimmungen. Jeder Passagier muss sich ab Freitag verbindlich nach der Ankunft auf der Nordatlantik-Insel auf das Coronavirus testen lassen. Nach fünf bis sechs Tagen Quarantäne muss dann ein zweiter Corona-Test vorgenommen werden, wie die isländische Regierung am Freitag nach einer Kabinettssitzung mitteilte. Die Maßnahme gilt bis zum 1. Mai, die Tests sind kostenlos. Bislang konnten Island-Touristen alternativ auch wählen, freiwillig für 14 Tage in Quarantäne zu gehen - in der Praxis bedeutete das aber, dass manche diese Option zwar wählten, am Ende aber nicht einhielten.

Island hat vor allem wegen seiner abgeschiedenen Lage verhältnismäßig wenige Neuinfektionen zu beklagen. Im Vergleich zu den Ländern der EU und den restlichen Staaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) hatte die Insel in den vergangenen Wochen die insgesamt geringsten Neuinfektionszahlen.


EMA: Hacker manipulierten gestohlene Impfstoff-Dokumente

AMSTERDAM: Hacker haben nach Angaben der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA die bei einer Cyber-Attacke erbeuteten Dokumente zum Corona-Impfstoff manipuliert und dann im Internet veröffentlicht. Dazu gehörten vertrauliche Emails vom November mit Bezug zur Bewertung von Covid-19-Impfstoffen, wie die EMA am Freitag in Amsterdam mitteilte. «Einige der Emails wurden von den Tätern manipuliert, um Vertrauen in die Impfstoffe zu untergraben.»

Unbekannte waren im Dezember in das Computersystem der EMA eingedrungen und hatten auch Einsicht in Dokumente der Impfstoffhersteller Pfizer und Biontech. Es ist nicht bekannt, wo die EMA-Dokumente veröffentlicht worden waren. Bisher ist unklar, wer hinter dem Angriff steckt und welche Motive die Täter hatten. Die Ermittlungen dauern an.

Die EMA bewertet Impfstoffe und Medikamente und gibt Empfehlungen für die Zulassung in der EU ab. Bisher wurden zwei Impfstoffe gegen Covid-19 zugelassen, das Präparat von Pfizer und Biontech sowie das des US-Herstellers Moderna. Die Arbeit der Behörde sei durch die Cyber-Attacke nicht beeinträchtigt gewesen, erklärte die EMA.


Polen beginnt mit Anmeldung von über 80-Jährigen für Corona-Impfung

WARSCHAU: In Polen ist die Anmeldung von Menschen im Alter von über 80 Jahren für die Corona-Impfung angelaufen. Seit dem Start des Anmeldeverfahrens um Mitternacht hätten sich rund 128.000 ältere Bürger für einen Impftermin registriert, sagte der Chef der Regierungskanzlei, Michal Dworczyk, am Freitag in Warschau. Die Anmeldung ist über ein Online-Portal, über ein Impfzentrum sowie über eine Telefon-Hotline möglich.

Ähnlich wie die anderen EU-Länder hatte Polen nach Weihnachten mit den Impfungen begonnen. Bislang seien 410.000 Bürger geimpft worden, sagte Dworczyk. Der Impfplan der Regierung sieht vor, dass zunächst medizinisches Personal und Sanitäter die Impfung erhalten sollen. In der zweiten Phase sind Senioren im Alter über 80 Jahren sowie Polizisten, Soldaten und Feuerwehrleute an der Reihe.

Nach Angaben des Gesundheitsministeriums vom Freitag verzeichnete Polen 7795 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Im gleichen Zeitraum starben 386 Menschen im Zusammenhang mit dem Virus. Polen hat rund 38 Millionen Einwohner. Deutschland hat das Nachbarland als Risikogebiet eingestuft.


Sterbefälle ein Viertel über Durchschnitt

WIESBADEN: Ende des vergangenen Jahres sind in Deutschland deutlich mehr Menschen gestorben als im Durchschnitt der Vorjahre. Laut Statistischem Bundesamt lagen die Sterbefallzahlen in der Woche vor Weihnachten um 24 Prozent über dem Mittel.

Im ostdeutschen Bundesland Sachsen haben sich die Zahlen sogar verdoppelt. Die vorläufigen Zahlen der Sonderauswertung lagen am Freitag bis zur 51. Kalenderwoche vor, das war vom 14. bis 20. Dezember 2020. In dieser Woche starben mindestens 23.550 Menschen - 4568 mehr als im Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019. Bereits in der Woche davor hatten die Sterbefallzahlen 25 Prozent über dem Schnitt gelegen.

«Die Zahl der Todesfälle von Personen, die zuvor laborbestätigt an Covid-19 erkrankt waren, steigt seit Anfang Oktober von Woche zu Woche an», berichteten die Statistiker am Freitag. In der 51. Kalenderwoche gab es insgesamt 4484 beim Robert Koch-Institut (RKI) gemeldete Covid-19-Todesfälle.

«Besonders auffällig ist die Entwicklung der Sterbefallzahlen weiterhin in Sachsen», stellten die Wiesbadener Statistiker fest. «Die Differenz zum Durchschnitt der vier Vorjahre nimmt dort seit Oktober von Woche zu Woche deutlich zu.» In der 41. Kalenderwoche Anfang Oktober hatte die Zahl der Sterbefälle noch unter dem Durchschnitt gelegen. In der 51. Kalenderwoche hat sich die Zahl - bezogen auf den Durchschnittswert der vier Vorjahre für diese Woche - mehr als verdoppelt: um 109 Prozent beziehungsweise 1226 Todesfälle.


Irans Gesundheitsexperten warnen vor Lockerung der Lockdowns

TEHERAN: Im Kampf gegen die Corona-Pandemie warnen Gesundheitsexperten im Iran vor einer Lockerung des Lockdowns im Land. Es gebe mittlerweile zwar niedrigere Fallzahlen, aber eine verfrühte Lockerung könnte zu einer vierten Infektionswelle führen, sagte Massud Mardani, Mitglied des Corona-Krisenstabs, am Freitag. «Das hatten wir im letzten Frühling schon einmal gemacht und die katastrophale Folge waren bis zu 500 Corona-Tote am Tag.»

Jegliche Lockerung könnte außerdem bei den Menschen zu der Annahme führen, dass alles wieder normal sei. «Und das wäre ein sehr gefährlicher Trend», sagte der Epidemiologe laut Nachrichtenagentur Isna. Das Coronavirus sei weiterhin unberechenbar und auch das endgültige Ergebnis zur Wirkung der Impfstoffe noch unklar.

Im Iran sind die Fallzahlen seit dem strengen Lockdown Ende November gesunken. Bis dahin registrierte das Land am Tag fast 500 Corona-Tote und über 14.000 Neuinfektionen, in der Zwischenzeit ist die Zahl der Opfer zweistellig und die der Infizierten weniger als 6500. Daher plant die Regierung, den Lockdown zu lockern und in einigen Städten sogar die Schulen wieder zu eröffnen. Seit dem Pandemie-Ausbruch vor fast einem Jahr wurden im Iran mit einer Bevölkerung von 83 Millionen fast 57.000 Tote und mehr als 1,3 Millionen Infizierte registriert.


Studien: Schutz nach Corona-Infektion könnte monatelang halten

BERLIN: Eine Corona-Infektion könnte neuen Studien zufolge monatelang vor einer Neuansteckung mit dem Virus schützen. Forscher aus den USA etwa konnten auch mehr als ein halbes Jahr nach einer Infektion Antikörper gegen einen wichtigen Virus-Baustein - das sogenannte Spike-Protein - im Blut nachweisen, wie sie im Fachblatt «Science» schreiben. Eine Studie aus England kommt zu dem Schluss, dass eine Covid-Erkrankung mindestens fünf Monate lang einen gewissen Schutz bietet. Allerdings weisen die Forscher darauf hin, dass auch immune Menschen das Virus übertragen könnten.

Studien zur Immunität über längere Zeiträume sind bislang nicht möglich, da es da Virus noch gar nicht so lange gibt.

Die Immunantwort nach einer Corona-Infektion ist eine komplexe Sache. Wie viele Antikörper ein Infizierter entwickle, hänge in der Regel mit der Schwere der Erkrankung zusammen, erklärte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie, Carsten Watzl, der Deutschen Presse-Agentur. Wer beispielsweise keine Symptome zeige, bilde oft wenige bis keine Antikörper. Zudem verliere der Immunschutz mit der Zeit an Wirkung, weil die Zahl der Antikörper sinke. Wie lange einmal Infizierte immun sind, lasse sich derzeit noch nicht sicher sagen, so Watzl. Es gebe zwar einige Fälle, in denen Menschen ein zweites Mal erkrankten. «Das sind aber absolute Ausnahmen.»

Auch das Robert Koch-Institut verweist darauf, dass es zu vielen Fragen noch keine endgültigen Antworten gebe. Bisher vorliegende Studien lieferten eher Hinweise, dass beispielsweise Reinfektionen möglich seien.


China lässt einen der zunächst abgewiesenen WHO-Experten einreisen

PEKING: Einer der zwei zunächst abgewiesenen Experten eines internationalen Teams, das im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nach den Ursprüngen des Coronavirus forschen soll, darf nun doch nach China einreisen. Das teilte ein Sprecher des Pekinger Außenministeriums am Freitag mit.

Zunächst war die Einreise am Donnerstag mit der Begründung verweigert worden, dass bei beiden Wissenschaftlern Covid-19-Antikörper festgestellt worden waren, was auf eine frühere Infektion hindeutete. «Um unsere Unterstützung für die WHO zu demonstrieren, stimmte die chinesische Seite zu, eine zweite Runde des Serumantikörpertests durchzuführen», sagte der Sprecher des Außenministeriums. Dabei sei bei dem britischen Experten ein negatives Ergebnis festgestellt worden, weshalb er nun einreisen dürfe. Der Experte aus Katar sei jedoch erneut positiv getestet worden.

Um die Reise hatte es ein langes Tauziehen gegeben, so dass sich die Ankunft hinausgezögert hatte. Gemeinsam mit chinesischen Forschern wollen die Experten erkunden, ob das Virus zu seiner Quelle zurückverfolgt werden kann. Die anderen am Donnerstag eingereisten 13 Wissenschaftler des Teams müssen in Wuhan zunächst für zwei Wochen in Quarantäne.

Mitglieder des WHO-Teams hatten im Vorfeld der Reise die Erwartungen heruntergeschraubt. Es gehe vor allem darum, im Austausch mit chinesischen Kollegen zu schauen, welche Spuren noch verfolgt werden könnten. Die Suche nach dem Ursprung des Virus gilt als politisch heikel.


Biden ernennt weitere Mitglieder des Corona-Teams im Weißen Haus

WASHINGTON: Der künftige US-Präsident Joe Biden hat weitere Mitglieder seines Teams zur Eindämmung der Corona-Pandemie ernannt. David Kessler, ein früherer Chef der Lebens- und Arzneimittelbehörde (FDA) soll demnach der wissenschaftliche Leiter des Corona-Teams im Weißen Haus werden. Das Nachrichtenportal Politico berichtete, Kessler solle die Leitung der Impfstoff-Initiative der scheidenden US-Regierung übernehmen, der sogenannten Operation Warp Speed. Der Gesundheitsexperte und bekannte Podcaster Andy Slavitt soll ein ranghoher Berater des Corona-Teams im Weißen Haus werden.

«Wir befinden uns in einem Rennen gegen die Zeit und wir brauchen eine umfassende Strategie, dieses Virus schnell einzudämmen», erklärte Biden am Freitag. Die neu ernannten Team-Mitglieder würden «wichtige Rollen bei der Durchführung unseres Rettungsplans und des Impfprogramms spielen», erklärte Biden weiter. Der künftige Präsident hatte zuvor schon Jeff Zients als seinen Corona-Koordinator im Weißen Haus ernannt. Biden wird am 20. Januar die Nachfolge von Donald Trump als US-Präsident antreten.


Erneut mehr als 9000 Corona-Neuinfektionen

TEL AVIV: Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus bleibt in Israel sehr hoch. Wie das Gesundheitsministerium des Landes am Freitag mitteilte, wurden binnen 24 Stunden weitere 9192 Fälle registriert. Es war der vierte Tag in Folge, an dem der Wert von 9000 überstiegen wurde, bislang lag er insgesamt erst fünf Mal darüber.

Der Rekord stammt mit 9710 Neuinfektionen vom vergangenen Montag. Zum Vergleich: Israel hat etwas mehr als neun Millionen Einwohner, Deutschland etwa neunmal so viele. Dort wurden zuletzt 22.368 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden verkündet.

Israel steckt mitten in einer dritten Corona-Welle. Seit einer Woche gilt ein zweiwöchiger harter Lockdown mit Maßnahmen wie der Einschränkung der Bewegungsfreiheit. Man darf das eigene Haus oder die eigene Wohnung nur in einem Umkreis von 1000 Metern verlassen. Israels Corona-Beauftragter Nachman Asch hat bereits eine Lockdown-Verlängerung um eine Woche in Aussicht gestellt.

Experten rechnen mit baldigen Effekten der vor knapp einem Monat angelaufenen Impfkampagne. Bisher erhielten in Israel etwas mehr als zwei Millionen Menschen eine erste Dosis. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums werden ab kommender Woche auch alle Bürger ab 45 Jahren geimpft. Bis Ende März sollen alle Impfwilligen ab 16 Jahren einen Termin erhalten.


Hunderte Covid-19-Patienten in Manaus warten auf ein Krankenhausbett

MANAUS: Das Gesundheitssystem in der Amazonas-Metropole Manaus ist erneut zusammengebrochen. «Wir befinden uns wieder in einer äußerst ernsten Situation», sagte der brasilianische Gesundheitsminister Eduardo Pazuello in einer Übertragung in sozialen Netzwerken zusammen mit Präsident Jair Bolsonaro. «Es gibt einen Kollaps in der Gesundheitsversorgung in Manaus.» Demnach warteten dort 480 Covid-19-Patienten auf ein Krankenhausbett.

Brasilien ist eines der am härtesten von der Corona-Pandemie betroffenen Länder. Bislang haben sich in dem größten Land Lateinamerikas mehr als 8,3 Millionen Menschen nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Mehr als 207.000 Patienten sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Manaus, die Hauptstadt des Bundesstaates Amazonas, registrierte zuletzt die meisten Krankenhausaufenthalte im Zusammenhang mit Covid-19 seit April.

Aufgrund dessen ging der Sauerstoff aus, Patienten müssen in andere Bundesstaaten geschickt werden. Persönlichkeiten wie der Youtuber Felipe Neto oder der Fußballspieler Richarlison forderten in sozialen Netzwerken «OXIGÊNIO PARA MANAUS!» - Sauerstoff für Manaus. Auch die deutschen BUndesliga-Vereine Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg schlossen sich der Aktion an. Der Bürgermeister von Manaus hatte zuletzt bereits angekündigt, mehr als 20.000 neue Gräber bereitzustellen. Der Gouverneur von Amanzonas kündigte eine Ausgangssperre an.

Manaus war auch in der ersten Welle schon eine der ersten brasilianischen Städte gewesen, in denen Gesundheitssystem und Bestattungswesen an ihre Grenzen gerieten und sich dramatische Szenen abspielten.

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