Corona-Überblick: Meldungen am Freitag

Ein Volontär des bayerischen Roten Kreuzes testet einen Reisenden an einer Coronavirus-Teststation in Bayern, Deutschland. Foto: epa/Lukas Barth-tuttas
Ein Volontär des bayerischen Roten Kreuzes testet einen Reisenden an einer Coronavirus-Teststation in Bayern, Deutschland. Foto: epa/Lukas Barth-tuttas

Weißes Haus: Xi wünscht Biden nach Corona-Infektion gute Besserung

WASHINGTON: Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hat US-Präsident Joe Biden nach dessen Coronavirus-Infektion gute Besserung gewünscht. Die Nachricht sei durch die chinesische Botschaft in Washington übermittelt worden, sagte der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrats, John Kirby, am Freitag in Washington. Biden hatte noch am Mittwoch gesagt, er wolle vermutlich innerhalb der nächsten zehn Tage - also bis Ende nächster Woche - mit Xi sprechen. Am Donnerstag war der US-Präsident dann positiv auf das Coronavirus getestet worden. Er führt seine Amtsgeschäfte aber von seinem Wohntrakt im Weißen Haus aus weiter.

Zuletzt hatten Biden und Xi im vergangenen März telefoniert. Der US-Präsident hatte China davor gewarnt Russland im Krieg gegen die Ukraine zu unterstützen. US-Außenminister Antony Blinken hatte im Mai deutlich gemacht, dass die US-Regierung China auf lange Sicht als größte Herausforderung für die internationale Ordnung sieht.


Biden aus Isolation: «Fühle mich viel besser als ich klinge»

WASHINGTON: Mit heiserer Stimme hat sich US-Präsident Joe Biden erstmals nach seiner Corona-Infektion bei einem öffentlichen Termin aus der häuslichen Isolation zu Wort gemeldet. «Ich fühle mich viel besser als ich klinge», sagte Biden zu Beginn eines virtuellen Treffens mit seinem Wirtschaftsteam, bei dem er aus dem Weißen Haus zugeschaltet war, am Freitagnachmittag (Ortszeit). Der 79-Jährige war am Donnerstag positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Seine Sprecherin Karine Jean-Pierre und der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Ashish Jha, versicherten bei einer Pressekonferenz, dass Bidens Symptome nach wie vor mild seien und es ihm besser gehe. 17 Kontaktpersonen seien nach Bekanntwerden der Infektion identifiziert und informiert worden. Biden lasse ausrichten, dass er weiterhin acht Stunden oder länger am Tag arbeite. Er wolle die Amerikaner auch daran erinnern, die Pandemie weiterhin ernst zu nehmen und sich impfen zu lassen.

Zuvor hatte Präsidentenarzt Kevin O'Connor mitgeteilt, die Behandlung des US-Präsidenten verlaufe zufriedenstellend. «Seine Symptome haben sich gebessert», hieß es in einem Schreiben, das das Weiße Haus veröffentlichte. Biden habe am Vorabend leicht erhöhte Temperatur gehabt, die nach Behandlung mit Acetaminophen aber wieder gesunken sei. Biden habe weiterhin eine laufende Nase, fühle sich müde und huste gelegentlich. Seine Werte seien normal. Biden werde weiterhin mit dem Covid-19-Medikament Paxlovid behandelt.


Präsidentenarzt: Bidens Covid-Symptome haben sich gebessert

WASHINGTON: Die Behandlung von US-Präsident Joe Biden wegen seiner Coronavirus-Infektion verläuft nach Angaben seines Arztes zufriedenstellend. «Seine Symptome haben sich gebessert», hieß es in einem Schreiben von Präsidentenarzt Kevin O'Connor vom Freitag, das das Weiße Haus veröffentlichte. Biden habe am Vorabend leicht erhöhte Temperatur gehabt, die nach Behandlung mit Acetaminophen aber wieder gesunken sei. Der 79-Jährige habe weiterhin eine laufende Nase, fühle sich müde und huste gelegentlich. Seine Werte seien normal. Biden werde weiterhin mit dem Covid-19-Medikament Paxlovid behandelt.

Das Weiße Haus hatte am Donnerstag mitgeteilt, dass sich Biden mit dem Coronavirus infiziert habe. Der Corona-Koordinator des Weißen Hauses, Ashish Jha, sagte dem Sender CNN am Freitag, es sei unklar, wo sich der Präsident angesteckt habe. Biden hatte sich am Donnerstag in einem Video zu Wort gemeldet und gesagt: «Es geht mir gut. Ich erledige eine Menge Arbeit und werde sie auch weiterhin erledigen.» Biden verbreitete am Freitag auf Twitter ein Foto, das ihn bei der Unterzeichnung eines Gesetzes zeigte. Er trug dabei eine Maske.


WHO: Neue Corona-Impfstoffe zur Unterbindung von Ansteckungen nötig

GENF: Die Corona-Impfstoffe haben zwar Millionen Leben gerettet, aber sie haben die Ausbreitung des Virus nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nicht entscheidend reduziert. Deshalb rief die Organisation Forschende am Freitag auf, neue Impfstoffe zu entwickeln, die Ansteckungen reduzieren. Sonst besteht demnach das Risiko weiter, dass sich Virusvarianten entwickeln, gegen die die Impfstoffe weniger wirksam sind. Nötig seien auch Impfstoffe, die einfacher zu verabreichen seien als bisher, etwa Nasensprays.

Die WHO aktualisierte auch ihre Impfziele. So sollen nun 100 Prozent des Gesundheitspersonals und 100 Prozent aller über 60-Jährigen und anderer durch Vorerkrankungen besonders gefährdeter Menschen in allen Ländern der Welt zweimal geimpft werden. Ihr bisheriges Ziel, bis Mitte des Jahres 70 Prozent aller Menschen in allen Ländern zu impfen, wurde verfehlt. Das schafften bis Ende Juni nur 58 Länder.

Einer im Juni in der Fachzeitschrift The Lancet veröffentlichten Studie des Imperial College London zufolge sind durch die Corona-Impfungen fast 20 Millionen Menschenleben gerettet worden. In den ärmeren Ländern seien aber dennoch erst 28 Prozent der älteren Menschen und 37 Prozent des Gesundheitspersonals geimpft worden.

«Selbst wenn 70 Prozent einer Bevölkerung geimpft sind, wird es weiterhin Todesfälle geben, Gesundheitssysteme werden unter Druck und die Erholung der Weltwirtschaft in Gefahr bleiben, wenn viele Mitarbeiter des Gesundheitswesens, Ältere und Kranke nicht geimpft sind», sagte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus. Behörden sollten die Bevölkerung stärker ansprechen und Anstrengungen machen, damit auch Vertriebene geimpft werden.


Corona-Infektionen in England steigen

LONDON: Die Zahl der Corona-Infektionen in England ist zuletzt wieder auf hohem Niveau angestiegen. In der Woche, die mit dem 13. Juli endete, waren im größten britischen Land etwa sechs Prozent der Menschen infiziert, wie aus Zahlen des Statistikamtes hervorgeht. In Schottland waren es sogar fast 6,7 Prozent. Obwohl sich die hochansteckenden Omikron-Varianten rasch verbreiten, gibt es keinerlei Schutzmaßnahmen mehr. Auch Masken sieht man nur bei wenigen Britinnen und Briten.

Die wöchentlichen Schätzungen des Statistikamtes, die auf Basis einer regelmäßigen, zufälligen Stichprobe in der Bevölkerung errechnet werden, gelten als zuverlässigstes Bild der Infektionslage im Vereinigten Königreich. Die offiziellen Infektionsdaten auf Basis von positiven Tests sind schon seit langer Zeit lückenhaft, da nur noch wenige Tests gemacht und gemeldet werden.


Frankreichs Nationalversammlung stimmt für Kaufkrafterhöhung

PARIS: Nach teils heftigen Debatten hat Frankreichs Nationalversammlung am Freitag für neue Schritte zur Stärkung der Kaufkraft gestimmt. Es handelt sich dabei um eines der ersten wichtigen Regierungsvorhaben. Angesichts steigender Preise geht es etwa um die Anhebung einer steuerfreien Lohnzulage, höhere Beihilfen sowie eine Mietpreisdeckelung. Die zweite Parlamentskammer, der Senat, muss dem Gesetzentwurf noch zustimmen.

Für das Vorhaben stimmten 341 Abgeordnete, 116 stimmten dagegen und 21 enthielten sich. Für das Mitte-Lager der Regierung und von Präsident Emmanuel Macron war die Abstimmung ein wichtiger Test. Denn seit der Parlamentswahl vor einem Monat hat das Lager keine absolute Mehrheit mehr in der Nationalversammlung. Es ist nun auf Stimmen der Opposition angewiesen, um ihre Vorhaben durch das Parlament zu bringen. Der Gesetzesentwurf zur Stärkung der Kaufkraft galt als einer der ersten wichtigen Texte der Regierung in dieser Legislaturperiode.

Eine Schlappe hatte die Mitte-Regierung vergangene Woche bei der ersten Abstimmung über ein Gesetzesvorhaben in der neuen Legislaturperiode einstecken müssen. Die Abgeordneten stimmten zwar in erster Lesung für den Entwurf zur Corona-Pandemie. Allerdings strich die Opposition einen zentralen Teil des Projekts, sodass das Vorhaben in deutlich abgespeckter Form angenommen wurde.


Hunderte Einsatzkräfte räumen Protestlager

COLOMBO: In Sri Lanka haben mehr als 1000 Soldaten und Polizisten mitten in der Nacht das Hauptprotestlager um das Präsidentenbüro gestürmt und aufgelöst. Dabei seien mindestens acht Menschen festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Nur Stunden zuvor war der bisherige Ministerpräsident Ranil Wickremesinghe als Staatsoberhaupt vereidigt worden. Die Demonstranten hatten auch seinen Rückzug von der Macht verlangt, da sie Wickremesinghe als Verbündeten des bisherigen Präsidenten Gotabaya Rajapaksa betrachten. Rajapaksa hatte sich vergangene Woche angesichts beispielloser Massenproteste per Flugzeug ins Ausland abgesetzt.

Das gewaltsame Vorgehen gegen die Protestierenden könnte Verhandlungen des stark verschuldeten Landes mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) beeinträchtigen. Sri Lanka hat angesichts der schlimmsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten unter anderem dort um Hilfe gebeten. Saliya Pieries von der Anwaltskammer des Landes sagte am Freitag, dass die unnötige Anwendung von roher Gewalt dem internationalen Ruf Sri Lankas nicht zuträglich sei.

Der Inselstaat südlich von Indien mit seinen etwa 22 Millionen Einwohnern galt einst als neues Singapur, als aufstrebendes Land mit einer wachsenden Mittelklasse. Inzwischen müssen die Menschen tagelang bei Tankstellen anstehen, um Benzin oder Diesel zu erhalten. Regelmäßig fällt der Strom aus. Gas zum Kochen und Medikamente fehlen, die Lebensmittelpreise sind stark gestiegen. Dem stark verschuldeten Land fehlt das Geld, um wichtige Güter zu importieren.

Die Gründe für die Krise sind vielfältig: Misswirtschaft und Korruption spielen eine Rolle, aber auch die Folgen der Corona-Pandemie, die vor allem den wichtigen Tourismus-Sektor hart getroffen haben. Wegen der Krise gingen in den vergangenen Wochen Zehntausende Menschen gegen die politische Führung auf die Straße. Viele von ihnen machen auch die Familie des geflohenen Ex-Präsidenten Rajapaksa verantwortlich, die zur Machtelite des Landes gehört.

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