Corona-Überblick: Meldungen am Freitag

Foto: Freepik
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Statistikamt: Corona-Infektionen steigen stark

LONDON: Die Zahl der Corona-Infektionen im Vereinigten Königreich ist erneut deutlich gestiegen. Nach Schätzungen des Nationalen Statistikamts ONS vom Freitag waren in der Woche bis 6. Juli insgesamt 3,5 Millionen Menschen infiziert und damit fast 800.000 mehr als in der Vorwoche. Auch die Zahl der Corona-Patienten in Kliniken legte wieder zu. Dies liege vor allem an der Ausbreitung der Omikron-Varianten BA.4 und BA.5.

«Es gibt keine Anzeichen, dass die Infektionen abnehmen, sondern sie nähern sich dem Niveau, das zuletzt im März auf dem Höhepunkt der BA.2-Welle beobachtet wurde», sagte ONS-Expertin Sarah Crofts. Die Infektionen nahmen demnach in allen vier Landesteilen deutlich zu.

Die Schätzungen gelten als verlässlichste Information zur Infektionslage in Großbritannien. In die offiziell von der Regierung herausgegebenen Infektionszahlen fließen nur noch Fälle ein, die trotz geringerer Testkapazitäten noch nachgewiesen und auch gemeldet werden.

Das Gesundheitsministerium kündigte an, dass über 50-Jährige von Herbst an eine vierte Impfung gegen das Virus erhalten können. Er habe eine entsprechende Empfehlung der Impfkommission akzeptiert, sagte Ressortchef Steve Barclay am Freitag. «Viren verbreiten sich in den kälteren Jahreszeiten leichter, wenn sich Menschen in Innenräumen treffen, sodass das Risiko, Covid zu bekommen, höher ist», sagte Barclay. Das Angebot gilt auch für Heimbewohner und Pflegekräfte sowie 5- bis 49-Jährige mit chronischen Erkrankungen.


Verkaufsschwäche im VW-Konzern flaut etwas ab - Mehr Elektromodelle

WOLFSBURG: Der Volkswagen-Konzern scheint sich allmählich aus der Absatzkrise durch fehlende Mikrochips und Corona-Probleme in China herauszuarbeiten. Europas größte Autogruppe meldete am Freitag für den Juni im Vorjahresvergleich ein Minus von 6,3 Prozent bei den weltweiten Auslieferungen. 802.000 Fahrzeuge konnten in dem Monat verkauft werden. Im Mai waren es gut 150.000 Stück weniger - bei einem Rückgang von 23,5 Prozent zum Mai 2021.

Im wichtigsten Einzelmarkt China laufen die Verkäufe nach den weitreichenden Lockdowns wieder hoch. Vor allem in Europa gibt es aber immer noch Schwierigkeiten bei der Beschaffung von Halbleiter-Bauteilen, die überall im Auto stecken. Volkswagen rechnet damit, dass sich die Situation im Laufe des zweiten Jahreshälfte stabilisieren dürfte.

Deutlich zulegen konnte in der ersten Jahreshälfte das Geschäft mit reinen E-Autos. Die Auslieferungen seien um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert auf 217.100 gestiegen, berichtete das Unternehmen. Die Stromer machten einen Verkaufsanteil von 5,6 Prozent aus.


Sri Lankas Präsident ist offiziell zurückgetreten

COLOMBO: Sri Lankas außer Landes geflüchteter Präsident Gotabaya Rajapaksa ist am Freitag offiziell zurückgetreten. Parlamentspräsident Mahinda Yapa Abeywardena verkündete in der Hauptstadt Colombo, er habe das formelle Rücktrittsschreiben per Post erhalten und akzeptiert. Nach Angaben seines Büros hatte Rajapaksa das Schreiben am Donnerstagabend bereits per E-Mail geschickt.

Infolge der beispiellosen Massenproteste gegen die Staatsführung in Sri Lanka hatte sich Rajapaksa am Mittwoch gemeinsam mit seiner Frau in einer Militärmaschine auf die nahe gelegenen Malediven abgesetzt. Demonstranten hatten zuvor den Präsidentenpalast sowie andere Regierungsgebäude gestürmt und Rajapaksas Rücktritt gefordert. Am Donnerstag flog der faktisch bereits entmachtete Staatschef nach Singapur weiter.

Nun soll der während Rajapaksas Abwesenheit geschäftsführende Präsident und Premierminister Ranil Wickremesinghe nochmals als Interimspräsident vereidigt werden. Am Samstag soll sich das Parlament treffen, um ein Datum für die Wahl eines neuen Präsidenten zu bestimmen.

Der Inselstaat südlich von Indien mit seinen etwa 22 Millionen Einwohnern durchlebt die schlimmste Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten. Es mangelt an Treibstoff, Gas zum Kochen, Medikamenten und Lebensmitteln. Die Gründe dafür sind vielfältig: Zu nennen sind vor allem wirtschaftliches Missmanagement sowie fehlende Einnahmen aus dem Tourismus besonders infolge der Corona-Pandemie. Dem stark verschuldeten Land fehlt das Geld, um wichtige Güter zu importieren. Als Folge der Verknappung wichtiger Güter und stark gestiegener Preise protestierten Zehntausende Menschen gegen die politische Führung.

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