Corona-Überblick: Meldungen am Donnerstag

Chinas Abriegelung von Chengdu. Foto: epa/Mark R. Cristino
Chinas Abriegelung von Chengdu. Foto: epa/Mark R. Cristino

China schickt Millionen-Metropole Chengdu in Lockdown

PEKING: Wegen eines Corona-Ausbruchs haben Chinas Behörden erneut eine Ausgangssperre in einer der größten Metropolen des Landes verhängt. Wie chinesische Staatsmedien berichteten, sollen grundsätzlich alle rund 21 Millionen Bewohner der südwestchinesischen Metropole Chengdu ab Donnerstagabend nicht mehr vor die Tür gehen. Innerhalb von vier Tagen soll dann die gesamte Stadt durchgetestet werden.

Die Behörden kündigten die strikten Maßnahmen an, nachdem am Mittwoch 132 Corona-Infektionen in Chengdu entdeckt worden waren. Landesweit meldeten die Behörden 307 neue Infektionen.

Bereits in den vergangenen Tagen war es auch in anderen chinesischen Städten wieder zu Lockdowns gekommen. So wurde etwa in der nordostchinesischen Metropole Dalian für rund die Hälfte der sechs Millionen Einwohner eine Ausgangssperre verhängt. Auch die Städte Chengde und Shijiazhuang in der Nähe von Peking verhängten Ausgeh-Restriktionen für eine nicht genannte Zahl von Menschen. In der ostchinesischen Millionenstadt Tianjin ordneten die Behörden Corona-Tests für die gesamte Bevölkerung an. Auch in der südchinesischen Metropole Shenzhen wurden erneut einige Teile der Stadt abgeriegelt.

Chinas Wirtschaft leidet darunter, dass Peking nicht von seiner strikten «Null-Corona-Politik» abrücken will. Diese hat zum Ziel, jeden Ausbruch der Krankheit im Keim zu ersticken. Zahlreiche Millionenstädte in China hatten in diesem Jahr immer wieder harte Corona-Maßnahmen verhängt, um die Verbreitung der hochansteckenden Omikron-Variante zu verhindern.


EMA gibt grünes Licht für angepasste Corona-Impfstoffe

AMSTERDAM: Angepasste Impfstoffe sollen künftig besser vor einer Infektion mit den aktuellen Subvarianten des Coronavirus schützen. Die Europäische Arzneimittelagentur EMA hat nun grünes Licht für zwei solcher Vakzine gegeben. Die Impfungen damit in Deutschland sollen schnell starten.

Ein Expertenausschuss der Europäischen Arzneimittelagentur EMA hat den Weg für zwei an die Omikron-Variante angepasste Corona-Impfstoffe freigemacht. Das teilte die EMA am Donnerstagnachmittag in Amsterdam mit. Die EU-Kommission muss nun noch formal über die Zulassung entscheiden. Wie ein Sprecher der EU-Kommission der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagmittag sagte, werde die Brüsseler Behörde die Entscheidung der EMA sehr schnell annehmen. Ob dies noch am gleichen Tag geschehe, sei aber offen.

Die EMA-Entscheidung betrifft Anträge von Biontech/Pfizer und des US-Unternehmens Moderna auf Zulassung von sogenannten bivalenten mRNA-Impfstoffen, die vor dem ursprünglichen Sars-CoV-2 und vor der Omikron-Sublinie BA.1 Schutz bieten sollen. In Deutschland spielen diese Viren mittlerweile keine Rolle mehr. Die Hoffnung ist aber, dass dieser Impfstoff auch gegen die aktuell kursierenden Omikron-Sublinien besser wirkt.

Mit der Entscheidung der EMA und der EU-Kommission ist der Weg frei für die Fortsetzung der Impfkampagne in Deutschland. Bei den Corona-Impfungen plant der Bund für Anfang September den Start mit fortentwickelten Impfstoffen auch für neuere Virusvarianten. Vorbehaltlich der erwarteten EU-weiten Zulassung sollen in den beiden Wochen ab 5. September rund 14 Millionen Dosen von Biontech/Pfizer und Moderna kommen, die an die Variante BA.1 angepasst sind. Das geht aus einem Schreiben von Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hervor.


Rechnungshof: EU-Institutionen waren arbeitsfähig trotz Corona-Krise

LUXEMBURG: Wichtige Institutionen der EU haben dem Europäischen Rechnungshof zufolge erstaunlich gut auf die Corona-Pandemie reagiert. Die Organe hätten schnell und flexibel gehandelt und von früheren Investitionen in Digitalisierung profitiert, heißt es in einem am Donnerstag in Luxemburg veröffentlichten Bericht des Rechnungshofs.

Geprüft wurden das Europaparlament, die Vertretung der Mitgliedsstaaten und die EU-Kommission sowie der Gerichtshof der Europäischen Union (EuGH) im Zeitraum zwischen Februar 2020 bis Juli 2021. «Trotz ungleichem Vorbereitungsstand ist es den geprüften EU-Institutionen gelungen, ihr gesamtes Personal innerhalb von sechs Wochen mit Homeoffice-Lösungen auszustatten», teilte der Rechnungshof mit.

Bestehende Notfallpläne für Krisensituationen hätten gegriffen, allerdings seien sie zunächst nicht für eine so lang anhaltende Krise wie die Corona-Pandemie ausgelegt gewesen. Zudem seien einheitliche Reaktionen nicht immer möglich gewesen. Eine weitere Schwachstelle sieht der Bericht darin, dass noch nicht alle Bereiche der Verwaltung vollständig digitalisiert sind. Es werde noch geprüft, wie etwa Homeoffice auch nach der Krise weiter beibehalten werden könne, da dies erhebliches Potenzial für Einsparungen berge, so der Rechnungshof.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.