Corona-Überblick: Meldungen am Dienstag

Das Eat Out to Help Out-Programms der britischen Regierung. In den teilnehmenden Cafés und Restaurants können die Kunden unter Einhaltung des Mindestabstandes einen Rabatt von 50 % auf Lebensmittel oder alkoholfreie Geträn... Foto: epa/Neil Halle
Das Eat Out to Help Out-Programms der britischen Regierung. In den teilnehmenden Cafés und Restaurants können die Kunden unter Einhaltung des Mindestabstandes einen Rabatt von 50 % auf Lebensmittel oder alkoholfreie Geträn... Foto: epa/Neil Halle

US-Gesundheitsbehörde empfiehlt Impfstoff von Novavax für Erwachsene

WASHINGTON: Erwachsene in den USA können sich künftig auch mit dem Impfstoff des Hersteller Novavax gegen das Coronavirus impfen lassen. Die zuständige US-Gesundheitsbehörde CDC gab am Dienstag (Ortszeit) eine entsprechende Empfehlung für Menschen ab 18 Jahre bekannt. «Es stehen jetzt vier sichere und wirksame Covid-19-Impfstoffe zur Verfügung, die die Amerikaner vor schweren Erkrankungen, Krankenhausaufenthalten und Todesfällen schützen», teilte das Weiße Haus mit. Zuvor hatte die US-Arzneimittelbehörde FDA dem Impfstoff eine Zulassung erteilt.

Der Impfstoff, von dem zwei Dosen notwendig sind, ist in Deutschland bereits seit Ende Februar verfügbar. Er basiert auf einem klassischeren Verfahren als die mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna, weswegen er als mögliche Alternative für Menschen angesehen wird, die diese skeptisch sehen. Außerdem gibt es noch das Präparat des US-Herstellers Johnson & Johnson, das per Einzeldosis verabreicht wird.


EU sichert sich bis zu 2,25 Millionen Flaschen Remdesivir gegen Covid

BRÜSSEL: Die Europäische Union hat sich weitere bis zu 2,25 Millionen Fläschchen des Corona-Medikaments Remdesivir gesichert. Der Rahmenvertrag sei am Dienstag unterzeichnet worden, teilte die Brüsseler Behörde mit. Demnach beteiligen sich 22 EU-Staaten an der gemeinsamen Anschaffung. Deutschland ist nicht darunter, wie es aus EU-Kreisen hieß.

In der EU wird Remdesivir (Handelsname Veklury) des US-Pharmaunternehmens Gilead zur Behandlung von Corona-Patienten mit Lungenentzündung eingesetzt, die zusätzlich Sauerstoff brauchen. Zudem wird es Erwachsenen gegeben, die keinen zusätzlichen Sauerstoff benötigen und ein erhöhtes Risiko haben, an Covid schwer zu erkranken. Das Mittel wird ambulant und intravenös als Kurzinfusion verabreicht.

Die EU hatte bereits im Juli 2020 einen Vertrag mit dem Hersteller Gilead geschlossen, um 30.000 schwerkranke Covid-19-Patienten zu versorgen. Die Kosten bezifferte die EU-Kommission damals auf 63 Millionen Euro.


Jährliche Putz-Aktion für Wal im New Yorker Naturkundemuseum

NEW YORK: Auch ein Wal muss mal gesäubert werden: Die lebensgroße Nachbildung eines Blauwals, die im American Museum of Natural History (AMNH) in New York von der Decke hängt, hat am Dienstag ihre traditionelle jährliche Reinigung bekommen. Mit einer Drehleiter, Staubsaugern und Besen säuberten Mitarbeiter des Museums am Central Park in Manhattan den fast 30 Meter großen und 9,5 Tonnen schweren Wal von Staub und Schmutz.

Der Blauwal hängt seit 1969 im AMNH und gehört zu den beliebtesten Ausstellungsstücken. Die jährliche Wal-Reinigung war zeitweise so populär, dass das Museum sie sogar per Livestream übertrug. Nun fand die Veranstaltung erstmals seit Beginn der Pandemie wieder öffentlich statt. Zuvor war der Ausstellungssaal direkt unter dem Wal zeitweise in ein Corona-Impfzentrum verwandelt worden.

Das rund 150 Jahre alte American Museum of Natural History (AMNH) gehört zu den größten und renommiertesten Naturkundemuseen der Welt und zu den beliebtesten Kultureinrichtungen der Millionenmetropole. Es beherbergt mehr als 34 Millionen Ausstellungsstücke unter anderem aus den Bereichen Tiere, Pflanzen, Klimawandel, Entstehung der Erde, Umweltschutz und Weltall - und zog vor der Pandemie rund fünf Millionen Besuchern pro Jahr an.


Vorsitzender des Ausschusses zur Kapitol-Attacke hat Corona

WASHINGTON: Kurz vor der vorläufig letzten Anhörung des Untersuchungsausschusses zur Kapitol-Attacke in Washington hat sich der Vorsitzende des Gremiums mit Corona infiziert. Er habe milde Symptome und werde sich isolieren, erklärte der Demokrat Bennie Thompson am Dienstag. Er habe angewiesen, dass die geplante Anhörung am Donnerstagabend (Ortszeit) dennoch stattfinden solle, teilte der Ausschuss mit.

Anhänger des damaligen US-Präsidenten Donald Trump hatten am 6. Januar 2021 mit Gewalt den Parlamentssitz in der Hauptstadt Washington gestürmt. Dort war der Kongress zusammengekommen, um den Sieg seines demokratischem Herausforderers Joe Biden bei der Präsidentenwahl zu zertifizieren. Durch die Krawalle kamen fünf Menschen ums Leben, darunter ein Polizist. Der Ausschuss arbeitet nun die Attacke auf.

Für Donnerstag ist letzte öffentliche Anhörung vor der Sommerpause geplant. Dann soll Berichten nach ein ehemaliger Mitarbeiter des Nationalen Sicherheitsrats und eine weitere ehemalige Mitarbeiterin des Weißen Hauses aussagen. In den bisherigen Anhörungen war Trump von Zeuginnen und Zeugen schwer belastet worden. Es soll voraussichtlich weitere Anhörungen geben, wenn der Ausschuss seinen Abschlussbericht vorstellt.


Zehn Jahre Straflager nach Protest gegen Corona-Lockdown

WLADIKAWKAS: Nach Aufrufen zu Protesten gegen einen Lockdown in der Corona-Pandemie hat ein russisches Gericht einen Opernsänger wegen Extremismus zu zehn Jahren Straflager verurteilt. Der 1981 geborene Wadim Tscheldijew hatte laut dem am Dienstag verkündeten Urteil des Gerichts in Rostow am Don vor mehr als zwei Jahren in der Teilrepublik Nordossetien im Nordkaukasus zu Demonstrationen für eine Rücknahme der «Selbstisolation» in der Corona-Pandemie aufgerufen. Wie der Anwalt Pawel Tschikow in seinem Blog im Nachrichtenkanal Telegram mitteilte, wurden auch zwei «Mitorganisatoren» der Proteste zu acht und zu achteinhalb Jahren Lagerhaft verurteilt.

Bei den Kundgebungen in der nordossetischen Hauptstadt Wladikawkas waren auch Forderungen nach einem Rücktritt der Regierung und nach Neuwahlen laut geworden. Als Uniformierte versuchten, die Proteste aufzulösen, kam es zu Zusammenstößen. Bei der Aktion im April 2020 hatte es mehr als 100 Festnahmen gegeben.

Tscheldijew und die beiden ebenfalls Verurteilten wurden nun als Organisatoren bestraft. Anfängliche Vorwürfe wegen Rowdytums gegen den Sänger waren in eine Anklage wegen extremistischer Tätigkeit und Organisation von Massenunruhen umgewandelt worden.


Kreuzfahrtschiff mit mehr als 100 Corona-Fällen in Sydney angedockt

SYDNEY: Auf einem australischen Kreuzfahrtschiff haben sich mindestens 100 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Das Schiff Pacific Explorer mit 3000 Passagieren und Crew-Mitgliedern an Bord sei am Montag im White Bay Cruise Ship Terminal in Sydney angedockt, berichteten australische Medien am Dienstag. Es war zuvor neun Tage vor der Küste von Queensland unterwegs. Positiv Getestete müssen sich nun weiter in ihren Kabinen isolieren. Die Türen der Betroffenen seien während der Reise rot markiert worden, sagten Passagiere dem Sender 9News. Wer das Schiff verlassen will, muss einen negativen Antigen-Test vorweisen.

Erst vor wenigen Tagen war ein anderes Kreuzfahrtschiff, die Coral Princess, mit ebenfalls mehr als 100 bestätigten Corona-Fällen in Sydney eingetroffen. Die Corona-Zahlen in Australien sind zuletzt wieder gestiegen. In den vergangenen sieben Tagen gab es den Statistiken zufolge durchschnittlich mehr als 40.000 Neuinfektionen täglich. Die Regionalregierungschefin von Queensland, Annastacia Palaszczuk, hatte Premierminister Anthony Albanese bereits vor wenigen Tagen aufgefordert, eine Kabinettssitzung einzuberufen, um über die Situation zu beraten.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.