Chiles Ex-Präsident Piñera beigesetzt

Staatsbegräbnis

Das Außenministerium Chiles zeigt den Sarg des ehemaligen chilenischen Präsidenten Sebastian Pinera während seiner Beerdigung im Parque del Recuerdo in Santiago. Foto: epa/Ministerio De Relaciones Exteriores
Das Außenministerium Chiles zeigt den Sarg des ehemaligen chilenischen Präsidenten Sebastian Pinera während seiner Beerdigung im Parque del Recuerdo in Santiago. Foto: epa/Ministerio De Relaciones Exteriores

SANTIAGO DE CHILE: Chiles bei einem Hubschrauberabsturz tödlich verunglückter Ex-Präsident Sebastián Piñera ist bei einem Staatsbegräbnis beigesetzt worden. «Er war ein Mann, der Chile stets an erste Stelle setzte und sich nicht von Fanatismus und Wut leiten ließ», sagte Präsident Gabriel Boric bei der Trauerfeier am Freitag über seinen Vorgänger, mit dem er sich zu Lebzeiten heftige Auseinandersetzungen geliefert hatte. «Wir alle in der Politik sollten uns diese Tugenden zu Herzen nehmen.» Ex-Präsidentin Michelle Bachelet pries Piñera als echten Liberalen, der politische Meinungsverschiedenheiten auszuhalten wusste. Der frühere Präsident Eduardo Frei nannte Piñera einen vorbildlichen Demokraten.

Zuvor waren Tausende Chilenen in dem ehemaligen Kongress in der chilenischen Hauptstadt an dem Sarg des früheren Staatschefs vorbeigezogen und hatten ihm die letzte Ehre erwiesen. Nach einer Messe in der Kathedrale und einer Trauerfeier im Regierungssitz La Moneda wurde Piñera auf einem Friedhof im Norden von Santiago de Chile beigesetzt.

Der 74-Jährige war am Dienstag bei einem Hubschrauberabsturz im Süden des Landes ums Leben gekommen. Er hatte den Helikopter selbst gesteuert und war in einen See gestürzt. Piñera sei ertrunken, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Drei weitere Menschen an Bord überlebten das Unglück.

Der Konservative war von 2010 bis 2014 und von 2018 bis 2022 Präsident des südamerikanischen Landes. In die Amtszeit des ehemaligen Staatschefs fielen dramatische Ereignisse wie das Erdbeben der Stärke 8,8 im Jahr 2010 und ein Grubenunglück, bei dem 33 Bergleute im Bergwerk San José in der Atacama-Wüste verschütten wurden. Bei sozialen Protesten gegen die neoliberale Politik der Regierung Ende 2019 kamen mehr als 30 Menschen bei Auseinandersetzungen mit Einsatzkräften ums Leben.

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