Calypso Cabaret schließt nach 33 Jahren

Foto: Calypso Bangkok
Foto: Calypso Bangkok

BANGKOK: Mit dem legendären Calypso Cabaret hat Corona ein weiteres Opfer gefordert. Aufgrund mangelnder Besucherzahlen im Zuge der geschlossenen thailändischen Grenzen für ausländische Besucher wurde die weltbekannte Cabaret-Show 33 Jahre nach ihrer Gründung bis auf Weiteres geschlossen.

In einer Pressemitteilung erklärte die Geschäftsleitung, sich bemüht zu haben, die Krisensituation zu bewältigen, sich nun jedoch zur Schließung entschieden habe, da niemand weiß, wann sich die Situation in Thailand wieder bessern wird. Solange der Showbetrieb ausgesetzt wird, kann die Lokalität im Nachtmarkt Asiatique The Riverfront in der Charoenkrung Road für die Ausrichtung von Veranstaltungen gemietet werden. Das 1.425 Quadratmeter große Cabaret-Theater umfasst 540 Sitzplätze und ein 1.096 Quadratmeter großes Restaurant mit einer Bühne für bis zu 200 Personen. Mehr unter www.calypsotheater.com.

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Rolf Koch 09.11.20 22:39
Gechichte des Calypso
Nachdem der Kauf abgesichert war, machte er Norbert den Vorschlag, das Calypso in seinem Asiatique anzusiedeln. Ich glaube, dass es nicht nur ein Vorschlag, sondern eher eine Forderung war. Das neue Investment wurde auf mehere hundert Millionen Baht geschätzt. Es folgten längere unangenehme Meetings, mit dem Resultat, dass alle drei Shareholders für eine eher unterbezahlte Summe ihre Shares an Norbert verkauften.Das war nach meiner Erinnerung um 2006. Ich hatte ein Resort im Khao Yai (damals Khao Yai Farmhouse, heute Eco Valley Lodge), dass ich 1993 eröffnete. Der Kontakt zu Norbert und meinem "Baby" Calypso brach mehr oder weniger ab und ich hatte mehr Zeit, mich um das Resort und meinen Sohn Panawat zu kümmern. Ein Lob geht noch an unseren Choreographen Hans Hoenicke,
bekannt aus Michael Pfleghards crazy Show "KlimBim), der die Show professionell betreute. Und was meinen Freund Norbert anbelangt RIP.
Rolf Koch 09.11.20 22:38
Histoty of Calypso
weiter geht es: was zur Folge hatte, dass sie Security leute (ich glaub es gab 10 davon) schon vor 22.00 Uhr tief und fest geschlafen haben. Einer unserer Teilhaber hatte einen sehr guten Draht zum Militär und hat es geschafft, dass in dieser Nacht um 02.00 am vier Laster mit 20 Soldaten vorfuhren und innerhalb von knapp zwei Stunden (unser Eigentum) verladen und in ein vorübergehendes Lagerhaus schaffen konnten. Am 01.01. war das Calypso zur Verwunderung aller Mitarbeiter und der Tourguides geschlossen. Innerhalb von 14 Tagen fand dann die Neueröffnung im Ambassador statt und der Erfolg gab uns recht.
Das neue Theater hatte etwa 250 Plätze und da die monatliche Kosten um 50% gefallen reduziert werden konnten, schrieben wir schon im Januar schon schwarze Zahlen. Nach einigen Jahren reichte die Sitzkapazität nicht mehr aus. in diesen Tagen erhielt ich einen Anruf von einem Freund, der seierzeit der Manager des Asia Hotels war, dass dort in der unteren Etage ein Theater mit einer Kapazität von 400 Besuchern pro Show verfügbar war, 1997 erfolgte der Umzug in das Asia Hotel. Es war eine gute Idee und die Renditen sprudelten, Der letzte Umzug in das Asiatique kam zustande, da meine Freund und Partner Norbert (+2019) eine gute geschäftliche und persönliche Beziehung zu Khun Charoen Sirivadhanabhakdi, dem er deutsche Füllmaschinen für seine Fabriken verkaufte, aufgebaut hatte und dieser das riesige Gebiet -70 Rai) am Chaopraya (das Riverpoint Projekt) kaufte und das Asiatique plante
Rolf Koch 09.11.20 06:58
Wenn ich bedenke, dass mir die Idee zur Show in den Siebziger Jahren während eines Besuchs der Romy Haag Show und Ende der Siebziger das kleine Tiffany neben dem Siam Bayshore Hotel (empfohlen vom damaligen Manager des Hotels Al Hasler) einen weiteren Schub dafür gab und es dann noch bis 1988 dauerte, die Partner für dieses Projekt „Calypso“ zu finden (mein Namensvorschlag war „Bangkok Cabaret“, wurde aber überstimmt). 1988 ging es neben dem Chokchai Building, seinerzeit das höchste Gebäude in Bangkok, los. Wir hatten fast 600 Plätze und zwei Vorstellungen. Zu große Erwartungen, am Jahresende kam immer nur eine schwarze Null heraus. Kein Wunder bei einer Auslastung von 40% und 200 Mitarbeitern. So kam mir eine weitere Idee, die wir Anfang der Neunziger in die Tat umsetzten. Alles halbieren: Personal, Sitzplätze, Miete. Fündig wurden wir im Ambassador Hotel in der Sukhumvit Soi 11. Der Umzug war eine logistische Meisterleistung, denn die Vermieter (ethnische Inder), die die Laemthong Bank besaßen, hätten uns nicht gestattet, die wertvolle Ausstattung (Kostüme, die teuren Straußenfeder und elektrisches Equipment) mitzunehmen. Der Umzug wurde im engsten Kreis besprochen und beschlossen. Das Problem waren die Wachleute, die natürlich für die vorgelagerte Bank ihren Job machten. Ich hatte die Idee: wann wollte auch in Thailand jeder feiern? Am 31.12., das war unser Tag. Die Wachleute erhielten mehrere Kisten „Red Label“ von uns, was zur Folge hatte, dass... maximale Kommentarlänge
Thomas Thoenes 08.11.20 17:07
Wenn solche Urgesteine schließen
zeigt uns das was wirklich zwischen den Zeilen über Corona zu lesen ist. Traurig aber wahr.
Ole Bayern 08.11.20 16:43
Ganz schlimm...
.... ich war in der vergangenen Zeit einige Male dort , um mir die Show´s anzusehen . Es war immer ein Highlight des Besuches in Bangkok. Ganz bitter , daß das Theater nun schließen muß. Vielleicht wird es ein " Morgen " auch hier geben , dies bleibt zu hoffen. Aber hier zeigt es sich wieder einmal ganz deutlich, was schon so oft geschrieben wurde im Forum..... die mittelbaren Verlierer der Abschottung Thailands werden nun auch die großen Adressen wie das Calypso Cabaret. Und da hilft der zu fördernde Inlandstourismus nun mal herzlich wenig. Wie sagte schon Heinrich Böll richtigerweise ...." Wo die Kultur stribt , beginnt die Barbarei " ... und das gilt für alle Länder , nicht nur für Thailand . Man muß aufpassen , daß hier nicht alles kulturell untergeht . das wäre ja ein wirkliches Fiasko . VG Ole
Ingo Kerp 08.11.20 14:07
Es geht alles vorüber, es geht alles vorbei..... so sang Lale Andersen einstens. Auch die C-Krise wird einmal vorbei sein und dann wird sich zeigen, was, (leider) alles darunter gelitten hat und wovon man sich evtl. verabschieden mußte. Es wird woh alles nicht mehr nahtlos an die alte Zeit anschließen.