Borneos Elefanten stark gefährdet

nur noch 1000 in der Wildnis

Elefantenwächter kümmern sich um einen wilden Elefanten im Elefantenausbildungszentrum im Dorf Saree, Aceh Besar. Foto: epa/Hotli Simanjuntak
Elefantenwächter kümmern sich um einen wilden Elefanten im Elefantenausbildungszentrum im Dorf Saree, Aceh Besar. Foto: epa/Hotli Simanjuntak

GLAND: Elefanten, Echsen, Kakteen: Auf der Roten Liste der bedrohten Arten rutschen immer mehr Spezies in Richtung Aussterben.

Der Raubbau des Menschen an der Natur zerstört den Lebensraum der Borneo-Zwergelefanten. Es gebe nur noch 1000 Exemplare in der Wildnis, berichtete die Weltnaturschutzunion (IUCN) am Donnerstag in Gland bei Genf. Sie hat die Borneo-Zwergelefanten (Elephas maximus borneensis) erstmals als eigenständige Unterart des Asiatischen Elefanten untersucht und auf der Roten Liste der bedrohten Arten als stark gefährdet eingestuft. Die Tiere leben im Norden Borneos in Gebieten Malaysias und Indonesiens.

Der Lebensraum der Elefanten wurde erst durch Waldrodungen, dann durch den Bau von Siedlungen sowie das Anlegen von Plantagen und Bergwerken zerstört. Wenn die Tiere auf der Suche nach Nahrung auf Felder oder in Siedlungen liefen, würden sie oft getötet.

Illegaler Handel mit Kakteen

Der illegale Handel mit Kakteen und der Klimawandel bedrohe viele Kakteengewächse aus der Gruppe der Copiapoa, berichtete die IUCN auch. 82 Prozent der Arten seien inzwischen vom Aussterben bedroht. 2013 seien es noch 55 Prozent gewesen. Copiapoa-Spezies sind für dichte Polster aus hunderten Einzelpflanzen bekannt und kommen in Chile vor.

Schlange bedroht Echsen auf Gran Canaria und Ibiza

Auf Gran Canaria stünden die Gran-Canaria-Rieseneidechse (Gallotia stehlini) und der Gestreifte Kanarenskink (Chalcides sexlineatus) unter Druck, hieß es auch. Bedroht würden sie von der Kalifornischen Kettennatter (Lampropeltis californiae), die vor rund 25 Jahren auf der Insel eingeschleppt wurde. Die Bestände der beiden heimischen Echsenarten seien seit 2014 um mehr als die Hälfte geschrumpft.

Auf Ibiza wiederum bedroht die invasive Hufeisennatter (Hemorrhois hippocrepis) das Überleben der Pityusen-Eidechse (Podarcis pityusensis), die jetzt als stark gefährdet eingestuft ist. Ihre Zahl hat sich der IUCN zufolge seit 2010 halbiert.

Die Weltnaturschutzunion stuft Arten in sieben Kategorien ein - von «nicht gefährdet» bis «ausgestorben». Insgesamt sind auf der Roten Liste nun gut 163.000 Tier- und Pflanzenarten erfasst. Gut 45.000 sind vom Aussterben bedroht. Die Gran-Canaria-Rieseneidechse ist jetzt auf Stufe 5, der Gestreifte Kanarenskink auf Stufe 4.

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