Bonhams streicht Schnitzereien aus Rhino-Horn

Vom afrikanischen Zoll beschlagnahmtes Nashorn-Horn. Foto: epa/Str
Vom afrikanischen Zoll beschlagnahmtes Nashorn-Horn. Foto: epa/Str

HONGKONG (dpa) - Das britische Auktionshaus Bonhams hat eine geplante Versteigerung antiker Schnitzereien aus dem Horn von Rhinozerossen in Hongkong nach Protesten von Tierschützern abgesagt. Zudem werde das Haus künftig überhaupt keine Kunstobjekte mehr verkaufen, die «ganz oder teilweise aus Rhinozeros-Horn gefertigt» seien, erklärte Geschäftsführer Matthew Girling am späten Donnerstagabend in einer Mitteilung auf Twitter. Die Auktion sollte am 27. November stattfinden.

Der internationale Handel mit Rhinozeros-Horn ist gemäß dem Washingtoner Artenschutzabkommen (Cites) seit 1977 verboten, das Abkommen betrifft jedoch nicht den nationalen Handel. Hoch ist die Nachfrage vor allem in China und Vietnam, wo sowohl Kunstobjekte aus Horn als auch die angeblich medizinische Wirkung des Materials hoch geschätzt werden. Alle Schnitzereien, die Bonhams versteigern wollte, seien antik, von bekannter Herkunft und mit einem Cites-Zertifikat versehen gewesen, teilte das Auktionshaus mit. Doch man respektiere die weitverbreitete Besorgnis bezüglich des Themas und sage deshalb die Auktion ab, schrieb Girling.

32 Umweltorganisationen hatten Bonhams am Mittwoch in einem Brief geschrieben, die Schnitzereien könnten von neuen Hörnern gewilderter Nashörner stammen. Sie forderten, die Auktion abzusagen. Zudem hatten fast 10.000 Menschen eine Online-Petition gegen den Verkauf der Schnitzereien durch Bonhams unterstützt. In den vergangenen zehn Jahren wurden nach Angaben der Organisation Save the Rhino mehr als 7.000 wilde Nashörner wegen ihres Horns getötet.

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