Ehefrau bedankt sich bei Trauernden

Blumen für Nawalny 

Trauerfeier für den russischen Oppositionsführer Alexej Nawalny in Moskau. Foto: epa/Maxim Shipenkov
Trauerfeier für den russischen Oppositionsführer Alexej Nawalny in Moskau. Foto: epa/Maxim Shipenkov

MOSKAU: Zu groß war die Gefahr, verhaftet zu werden. Die Frau von Kremlkritiker Nawalny konnte nicht zur Beerdigung ihres Mannes nach Russland kommen. Nun hat sie sich bei den Trauernden bedankt.

Julia Nawalnaja, die Ehefrau des in Haft ums Leben gekommenen Kremlkritikers Alexej Nawalny, hat sich für die Anteilnahme der Russen bedankt.

Viele fragten sich, warum Alexej niemals aufgegeben habe, schrieb Nawalnaja auf der Plattform X (vormals Twitter): «Euch zuliebe, den wunderbaren, mutigen und ehrlichen Menschen, die nun in endloser Reihe stehen, um sich von ihm zu verabschieden.» Das sei echte Liebe, schrieb sie. Dazu stellte sie ein Video, das die lange Schlange an Trauernden mit Blumen vor dem Friedhof zeigt, auf dem Nawalny beerdigt wurde.

Nawalny ist nach offiziellen Angaben am 16. Februar in einer Strafkolonie nördlich des Polarkreises gestorben. Laut den Behörden ist der schärfste Kritiker von Präsident Wladimir Putin bei einem Rundgang auf dem eisigen Gefängnishof zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche seien erfolglos gewesen. Die Todesursache wurde offiziell nicht benannt. Nawalny war zum Zeitpunkt seines Todes 47 Jahre alt. Seine Ehefrau und auch die Anhänger des Oppositionspolitikers werfen dem Machtapparat Mord vor.

Mehr als eine Woche lang hielten die russischen Behörden den Körper Nawalnys unter Verschluss. Erst nach massivem öffentlichen Druck wurde der Leichnam seiner Mutter übergeben. Zur Beerdigung am Freitag in Moskau kamen Tausende Menschen - sehr zum Ärger der russischen Führung, die die Bedeutung Nawalnys kleinredet. Auch in den Folgetagen standen die Menschen noch Schlange, um sich am Grab von dem Politiker zu verabschieden.

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