Armee: Zwei Raketen aus Libanon eingeschlagen

Soldaten der libanesischen Armee patrouillieren im Gebiet Al Odaisseh gegenüber der israelischen Siedlung Al-Mutaleh an der libanesischen Grenze zu Israel. Foto: epa/Nabil Mounzer
Soldaten der libanesischen Armee patrouillieren im Gebiet Al Odaisseh gegenüber der israelischen Siedlung Al-Mutaleh an der libanesischen Grenze zu Israel. Foto: epa/Nabil Mounzer

TEL AVIV/BEIRUT: Unbekannte haben nach Angaben der israelischen Armee drei Raketen aus dem Libanon nach Israel abgefeuert. Zwei davon seien in Israel gelandet, eine sei noch im Libanon niedergegangen, hieß es in einer Stellungnahme der Armee am Mittwoch. Die Armee habe mit Artilleriefeuer in Richtung Libanon reagiert. Nach Angaben einer libanesischen Sicherheitsquelle landeten sechs israelische Granaten im Libanon. Es gab zunächst weder in Israel noch im Libanon Berichte zu Verletzten.

Die UN-Friedensmission Unifil forderte alle Beteiligten zur Zurückhaltung auf. Die israelische Armee griff nach eigenen Angaben trotzdem weiter Ziele auf libanesischem Gebiet entlang der Grenze an.

Laut Armee hatte es zuvor in mehreren Orten in Israels Norden Raketenalarm gegeben. Anwohner wurden laut Medienberichten dazu aufgefordert, die Schutzräume aufzusuchen. Nach dem Einschlag eines Geschosses kam es demnach zu einem Feuer.

Israelische Medien berichteten, die Armee gehe davon aus, dass palästinensische Gruppierungen die Geschosse abgefeuert hätten. Ein Armeesprecher wollte sich dazu zunächst nicht äußern.

Erst vor rund zwei Wochen waren zwei Raketen aus dem Libanon auf den Norden Israels abgefeuert worden. Als Reaktion beschoss die Artillerie Ziele im Libanon. Israelische Armeevertreter sagten damals, dass sie nach ersten Erkenntnissen davon ausgehen, dass vermutlich Palästinenser die Raketen aus dem Libanon abgefeuert hätten. Dies sei vor dem Hintergrund der instabilen Lage im Land und des stattfindenden muslimischen Opferfestes Eid al-Adha geschehen. Auch libanesische Sicherheitskreise vermuteten, dass eine militante palästinensische Gruppierung die Raketen abgefeuert hat.

Anfang Juli hatte Israels Verteidigungsminister Benny Gantz dem Nachbarland humanitäre Hilfe angeboten. Gleichzeitig hatte der libanesische Regierungschef Hassan Diab mit einem eindringlichen Hilferuf die internationale Gemeinschaft aufgefordert, das Land in der schweren Wirtschaftskrise vor dem Abgrund zu retten.

Israel und Libanon befinden sich offiziell im Kriegszustand. An der Grenze kommt es immer wieder zu Spannungen. Vor allem die eng mit dem Iran verbündete libanesische Schiitenmiliz Hisbollah sieht in Israel einen Erzfeind.

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