Anwältin mit Western-Flair

21. März: Neue ZDF-Serie

Der «Gleisgeher» (Jörn Hentschel, r.) hat gerade Mai (Julia Hartmann, l.) und Johann (Christoph Schechinger, M.) aus seinem Haus hinausgeworfen. Foto: Steffen Junghans/Zdf/dpa
Der «Gleisgeher» (Jörn Hentschel, r.) hat gerade Mai (Julia Hartmann, l.) und Johann (Christoph Schechinger, M.) aus seinem Haus hinausgeworfen. Foto: Steffen Junghans/Zdf/dpa

PLAUEN: Das ZDF schickt eine neue, sechsteilige Serie ins Rennen um die Zuschauergunst. Auf dem Primetime-Sendeplatz am Donnerstag um 20.15 Uhr ist von 21. März an «Mandat für Mai» zu sehen. Los geht es mit einer Doppelfolge.

«Wir wollten anders sein, besonders, auffallen, relevant, aber gleichzeitig das breite Publikum nicht aus den Augen verlieren, also unterhaltsam, humorvoll, mit interessanten Geschichten und Figuren», schreibt die ZDF-Redaktion über das Projekt. Als Hauptdarsteller sind Julia Hartmann und Kai Schumann an Bord. Angesiedelt ist die Serie im Vogtland in Sachsen.

Die ersten drei Folgen haben Regisseur Sven Fehrensen und Autor Marc Terjung in Szene gesetzt. Sie zeigen, wie die Anwältin Maria Gardner, Spitzname «Mai», auf dem Land ankommt - und zwar im doppelten Wortsinne. Sie reist für ein Mandat ins Vogtland, beschließt spontan, länger zu bleiben und versucht dann auch innerlich anzukommen.

Mai findet eine vorübergehende Bleibe, holt ihren 15-jährigen Sohn Kaleb zu sich und geht auf die Menschen im Dorf zu - die sind erst gar nicht begeistert von der Großstädterin, die ihre Gewohnheiten durcheinander bringt.

Gardner wird zu einer Art Mediatorin im Dorf. Die Fälle sind emotional und dramatisch, oft steckt eine schwierige Familiensituation dahinter. Die Charaktere sind teils sehr klischeehaft gezeichnet und die Geschichten etwas plakativ erzählt, was wohl auch der Kürze der Zeit geschuldet ist. In 45 Minuten je Folge lassen sich Problem und Lösung nicht wirklich vertieft darstellen.

Da ist zum Beispiel eine Frau, die die Anwältin wegen Vergewaltigung in der Ehe um Hilfe bittet. Gardner und ihre Mandantin sprechen den Ehemann an - vor versammelter Dorfgemeinschaft im Wirtshaus.

Privat trägt die Anwältin ihr eigenes Päckchen mit sich herum. Sie ist auf der Flucht vor ihrem gewalttätigen Lebensgefährten. In der Abgeschiedenheit des Dorfes - so glaubt sie - kann sie Ruhe und Abstand finden. Ihr Ex-Freund setzt aber alles daran, herauszufinden, wo sie ist. Und vor ihrem inneren Auge taucht er ohnehin immer wieder auf.

Wie sieht Hauptdarstellerin Julia Hartmann ihre Figur? «Es geht viel um Gemeinschaft und Zusammenhalt. Es fühlt sich für Mai verbindlicher an als in Berlin, wo alles anonymer wirkt und viel schneller abläuft», sagt sie im ZDF-Interview. «Mai genießt die Ruhe und die Zuverlässigkeit der Menschen im Dorf. Manchmal denkt sie, dass die Zeit hier stehen geblieben ist. Das hat die Vorteile der Entschleunigung und des direkten Austauschs und den Nachteil der teilweise ziemlich veralteten Ansichten.»

Mit ihrer entschlossenen, offenen Art will die Anwältin die Menschen jedenfalls für sich gewinnen. Dass sie bei ihren Vermittlungsgesprächen unkonventionell mit Cowboy-Stiefeln unterwegs ist und heimlich das Schießen lernen will, verleiht ihr eine Sheriff-Attitüde und der Serie etwas Western-Flair.

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