Alternativen zu Zigaretten auf dem Vormarsch

Foto: epa/Erik S. Lesser
Foto: epa/Erik S. Lesser

GENF (dpa) - Das herkömmliche Rauchen wird immer weiter eingeschränkt. Aber was ist mit Alternativen wie E-Zigaretten? Oder erhitztem, nicht verbranntem Tabak? Die WHO dringt auf bessere Regulierung.

Alternativen zu herkömmlichen Zigaretten wie E-Zigaretten und Tabakerhitzer sind weltweit auf dem Vormarsch. Das geht aus einem Bericht hervor, den die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Auftakt der Anti-Tabak-Konferenz am Montag in Genf veröffentlichte. WHO und die Industrie streiten über den Umgang damit: Während die WHO diese Produkte als gesundheitsschädlich deklariert und eine klare Regulierung durch Gesundheitsbehörden fordert, preist die Industrie sie als gesündere Rauchalternativen an.

In Genf geht es um die 2005 in Kraft getretene Anti-Tabak-Konvention. Fast alle Länder der Welt haben sie ratifiziert, 181 insgesamt, nicht aber etwa die USA, Indonesien, Argentinien und die Schweiz. 137 Regierungen sind bei der Konferenz, und sie wollen neue Strategien im Kampf gegen Kippe und Co. entwickeln. Nach Angaben der WHO sterben jedes Jahr sieben Millionen Menschen durch Tabakkonsum.

Vor zwei Jahren gab es in der Hälfte der Länder elektronische Geräte zum Verdampfen von Nikotin- und anderen Flüssigkeiten, heißt es in dem Bericht, in diesem Jahr bereits in 56 Prozent. Dazu gehören E-Zigaretten. Der Markt für diese Geräte umfasste nach dem Bericht 2016 etwa 8,6 Milliarden Dollar. 2023 dürften es 26,8 Milliarden Dollar sein.

Rauchfreien Tabak gab es vor zwei Jahren in 54 Prozent der Länder, heute in 65. Dazu gehören Schnupf- und Oraltabak, der unter die Lippe geschoben wird. Relativ neu auf dem Markt sind Produkte, bei denen Tabak erhitzt aber nicht verbrannt wird. Dabei entstehen nach Angaben der Tabakindustrie deutlich weniger gesundheitsschädliche Stoffe.

Kaum die Hälfte der Länder hat Vorschriften für die elektronischen Geräte und andere neue Tabakprodukte, so der Bericht. Hier sind die WHO großen Handlungsbedarf.

Bei herkömmlichen Zigaretten sind die Länder auf gutem Weg, hieß es. In 95 Prozent der Flugzeuge ist das Rauchen verboten, in 87 Prozent der öffentlichen Verkehrsmittel und 55 Prozent der Restaurants. Fast drei Viertel der Vertragsstaaten haben Tabakwerbung und -sponsoring weitgehend verboten. In 85 Prozent der Länder ist es untersagt, Zigarettenmarken etwa in Filmen zu platzieren und 73 Prozent verbieten es, Raucher zu zeigen. In 60 Prozent dürfen Zigaretten auch an Verkaufsständen nicht mehr offen gezeigt werden.

Trotzdem: Das erklärte Ziel, die Zahl der Raucher von 2010 bis 2025 um 25 Prozent zu senken, schaffen nach derzeitigem Stand nur zehn Prozent der Länder mit mittleren und hohen Einkommen, bei den ärmeren Ländern höchstens zwei Prozent, heißt es in dem Bericht.

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Jürgen Franke 04.11.18 15:01
Lieber Jack, grundsätzlich ist das
Kindergeschrei auf einer Langstrecke eine Zumutung für alle Reisenden. Insbesondere wenn die Eltern nicht in der Lage sind, dagegen etwas zu unternehmen. Normalerweise haben die Reisebegleiter immer eine Packung Valium griffbereit für einen derartigen Fall
Norbert Kurt Leupi 04.11.18 10:36
Kinder-Geschrei / Herr Mike Dong
Eigentlich hat man ja für einen Flug genug bezahlt um eine ruhige Reise zu geniessen ! (besonders bei einem Nachtflug ) Leider kann man aber kein Recht auf Ruhe einfordern ,darum müssten sich die Eltern bemühen , den Schreihals zu beruhigen , etwa durch Ablenken mit Spielzeugen , Malen , Essen oder Trinken etc. Man könnte natürlich ( wie im Zug ) ein spezielles Abteil im Flieger einrichten , wo die Familie " ihre fröhliche Hölle ausleben und machen können, was immer sie wollen " ! Es gibt ja auch eine Business-und First-Class , warum nicht auch eine " Family-Class für überforderte Eltern mit Kind und Kegel " ?
Mike Dong 03.11.18 20:13
@Hr.Kopp
Ich hätte Ihnen gegönnt, daß die Crew eingeschritten wäre, sie isoliert u in Ihrem Sitz fixiert hätte. Zum Glück hat das Baby ja Ihr "Geschrei" verstanden, so das Sie es nicht auch noch rausschmeissen mussten.
Jörg Thomas Kopp 03.11.18 16:38
@Leupi
was musste ich gerade lachen, wir hatten auf unseren Flug ein etwas faulig riechendes Rasta Paar mit Baby an Board und die liefen abwechselnd mit dem Blag die Gänge hoch und runter und der ganze Flieger war genervt weil das Baby nur geschrien hat ! Aber keiner hat einen Ton gesagt , bis ich auf gestanden bin und ganz laut geschrien habe " halt die Schnauze jetzt " und das hat gesessen die Nervensäge hat´s Maul gehalten ! Bis auf ein paar böse Blicke von ein paar Grünen bekam ich der Blicke nach doch große Zustimmung für mein handeln !
Norbert Kurt Leupi 07.10.18 13:52
Weder Raucher...
noch Smartphonequatscher haben mich am letzten Mittwoch beim 31.Flug von BKK nach ZRH gestört , aus dem einfachen Grund , weil es sie nicht gab im Flugzeug ! Ein Horror aber sind immer wieder die " schreienden, quitschenden und täubelnden " Wurlitzer (Kleinkinder ) , die den Fluggästen das Reisen und somit die Laune vermiesen !
Hermann Hunn 07.10.18 08:11
widerliche überlaute Smartphonquatscher im Flieger
welche Airline erlaubt noch die Benutzung des Smartphones? Im Flieger trifft man seit Jahrzehnten keine Raucher mehr, vielleicht ein nichtrauchender Raucher, dessen Kleidung eine rauchige Note trägt. Es könnte sich aber auch um einen Indianer handeln, der vor kurzem seine traditionelle Friedenspfeife herum gereicht hat.
Jürgen Franke 03.10.18 13:32
Als Nichtraucher sind mir die Raucher
im Flieger bald noch lieber, als die widerlichen überlauten Smartphonquatscher
TheO Swisshai 03.10.18 09:35
Übrigens, gute Frage !
Wie soll man nun zu den alternativen Zigaretten stehen ? Positiv, weil sie eine gesündere Alternative zu den Zigaretten sind und viele Zigarettenraucher umstellen. Davon profitieren würden folglich die Zigarettenraucher und auch die Nichtraucher. Oder Negativ, weil sie auch schädlich sind ? Doch wer hat in diesem Fall etwas davon, denn dann werden ja weiterhin die schädlicheren Zigaretten geraucht ? Nicht mal die Tabakindustrie hat etwas gegen die Alternativen, denn ob die nun mit Zigaretten, oder gesünderen Alternativen ihr Geld verdienen, spielt ja absolut keine Rolle.
TheO Swisshai 03.10.18 09:34
In 5% der Flugzeuge..
.. darf noch geraucht werden ? Das hätte ich jetzt nicht gedacht ! Wo fliegen die ? Wahrscheinlich am selben Ort, wo auch in den öffentlichen Verkehrsmittel noch geraucht werden darf.
Jürgen Franke 02.10.18 10:13
Jeder Mensch ist für sein Handeln
verantwortlich. Verbieten hilf da wenig.