Anschlag auf Kirche - Täter waren frisch verheiratet

Polizisten untersuchen den Ort der Bombenexplosion vor der Herz-Jesu-Kathedrale nach einer Explosion in Makassar. Foto: epa/Lawu
Polizisten untersuchen den Ort der Bombenexplosion vor der Herz-Jesu-Kathedrale nach einer Explosion in Makassar. Foto: epa/Lawu

JAKARTA: Die islamistischen Selbstmordattentäter, die am Sonntag einen Bombenanschlag auf eine Kirche in Indonesien mit 20 Verletzten verübten, waren Polizeiangaben zufolge ein jung verheiratetes Paar. Der Mann und die Frau hätten zur örtlichen Extremistengruppe JAD gehört und seien bei dem Anschlag in Makassar auf der Insel Sulawesi getötet worden, sagte ein Polizeisprecher am Montag. Die Jemaat Ansharud Daulah (JAD) ist mit der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verbunden und wird für eine Serie tödlicher Anschläge in den vergangenen Jahren verantwortlich gemacht.

Das Paar sei seit sechs Monaten verheiratet gewesen, sagte ein Polizeisprecher weiter. Die beiden hätten Kontakte zu einem anderen indonesischen Ehepaar gehabt, das ebenfalls der JAD angehört habe und sich im Januar 2019 vor einer Kirche in Jolo auf der gleichnamigen Insel im Süden der Philippinen in die Luft sprengte. Damals wurden 23 Menschen getötet.

Die beiden Attentäter waren am Sonntagmorgen auf einem Motorrad zur Kathedrale in Makassar, der Provinzhauptstadt von Sulawesi Selatan, gefahren. Als Sicherheitskräfte sie stoppten, brachten sie den Sprengstoff zur Explosion. Dieser sei «von hoher Sprengkraft» gewesen, sagte bereits am Sonntag ein Polizeisprecher. Der Gottesdienst war zu dem Zeitpunkt bereits vorbei und Besucher kamen aus der Kirche.

Von den rund 270 Millionen Einwohnern Indonesiens sind knapp 87 Prozent Muslime, etwa zehn Prozent sind Christen.

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