Aktuelles aus dem Erdbebengebiet am Montag

Das portugiesische Rettungsteam durchsucht eingestürzte Gebäude in Antakya. Foto: EPA-EFE/Joao Relvas
Das portugiesische Rettungsteam durchsucht eingestürzte Gebäude in Antakya. Foto: EPA-EFE/Joao Relvas

Erdogans Regierungspartei beginnt Wahlkampf für Abstimmung im Mai

ISTANBUL: Die Regierungspartei des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan will am Dienstag offiziell in den Wahlkampf starten. Dazu sollen die Kandidaten, die für Erdogans islamisch-konservative AKP bei der Parlamentswahl im Mai antreten, vorgestellt werden. Die Opposition hat teilweise schon mit ihrem Wahlkampf begonnen. Er läuft wegen der schweren Erdbeben-Katastrophe Anfang Februar über Parteigrenzen hinweg diesmal zurückhaltend ab.

Die Parlaments- und Präsidentenwahlen finden gleichzeitig am 14. Mai statt. Türken im Ausland können bereits ab dem 27. April abstimmen.

Erdogan (69), der erneut für das Präsidentenamt kandidiert, muss nach 20 Jahren an der Macht um seine Wiederwahl fürchten. Nach dem schweren Erdbeben wurde unter anderem Kritik am Krisenmanagement der Regierung laut. Den Türken macht außerdem eine massive Inflation von rund 50 Prozent zu schaffen.

Aussichtsreichster von drei Gegenkandidaten ist der Chef der Mitte-Links Partei CHP, Kemal Kilicdaroglu (74). Er tritt für ein Sechser-Oppositionsbündnisses an. Die prokurdische HDP mit einem Stimmenpotenzial von etwa zehn Prozent hat keinen eigenen Kandidaten aufgestellt und unterstützt Kilicdaroglu damit indirekt. Sollte bei der Präsidentenwahl kein Kandidat mehr als 50 Prozent der Stimmen auf sich vereinen, kommt es am 28. Mai zu einer Stichwahl.


Türkei stellt ersten eigenen Flugzeugträger vor

ISTANBUL: Die Türkei hat wenige Wochen vor den Wahlen einen eigenen Flugzeugträger vorgestellt. Auf dem Kriegsschiff «TCG Anadolu» könnten sowohl Drohnen als auch schwere Helikopter starten und landen, sagte Präsident Recep Tayyip Erdogan am Montag bei einer Zeremonie im Istanbuler Bezirk Tuzla. «Unser Schiff ist so ausgestattet, dass wir bei Bedarf militärische und humanitäre Einsätze in allen Teilen der Welt durchführen können.» Das Schiff ist nach Angaben des Verteidigungsministeriums 230 Meter lang und 32 Meter breit.

Die Türkei befindet sich zurzeit im Wahlkampf. Am 14. Mai finden die Parlaments- und Präsidentenwahlen statt. Erdogan hofft dabei auch auf Stimmen nationalistischer Wähler.

Die Türkei hat in den letzten Jahren unter Erdogan eine teils aggressive Außenpolitik geführt. Sie ist an mehreren Konflikten in der Region beteiligt, unter anderem im Bürgerkriegsland Syrien. Die Beziehungen zum Nachbarn Griechenland sind unter anderem wegen eines Streits um Hoheitsrechte und Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer schwierig. Nach der Erdbeben-Katastrophe im Februar in der Türkei hat sich das Verhältnis zwischen den beiden Nato-Partnern aber etwas entspannt.

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