Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Mittwoch

Abgestellte Lufthansa-Passagierflugzeuge auf der Nordbahn des Frankfurter Flughafens in Frankfurt. Foto: epa/Mauritz Antin
Abgestellte Lufthansa-Passagierflugzeuge auf der Nordbahn des Frankfurter Flughafens in Frankfurt. Foto: epa/Mauritz Antin

Lufthansa streicht weitere 2000 Flüge bis Ende August

FRANKFURT/MAIN: Wegen der aktuellen Abfertigungsprobleme streicht die Lufthansa weitere Flüge. Betroffen seien rund 2000 Verbindungen an den Drehkreuzen Frankfurt und München bis Ende August, sagte ein Unternehmenssprecher am Mittwoch in Frankfurt. Man habe in der vergangenen Woche gesehen, dass man mit gezielten Streichungen den verbleibenden Flugplan stabilisieren könne. Dies habe man nun für die nächsten Wochen analysiert und umgesetzt.

Es handelt sich bereits um dritte Welle von Flugabsagen der Lufthansa in diesem Sommer. Zunächst hatte die Airline gut 3000 Flüge für die Monate Juli und August abgesagt und dann für die Woche bis einschließlich Donnerstag (14. Juli) 770 weitere Verbindungen gestrichen. Nun kommen für einen Zeitraum von sechs Wochen noch einmal 2000 Absagen hinzu.

Vor allem die Verkehrsspitzen am Nachmittag und am Abend sollten entlastet werden, erläuterte der Sprecher. Zu diesen Zeiten sind die Bodenverkehrsdienste an den Drehkreuzen überlastet, so dass Maschinen warten müssen und Gepäck liegen bleibt. Abgesagt würden vor allem kurze Verbindungen zu Zielen innerhalb Deutschlands oder des nahen Auslands, für die es gute Alternativen gebe, erklärte der Sprecher. Flüge in ausgesprochene Ferienziele würden nur in absoluten Ausnahmefällen gestrichen.

Für Frankfurt als größten deutschen Flughafen sind die voraussichtlichen Belastungsspitzen des Sommers noch nicht erreicht. Der Betreiber Fraport, die Bundespolizei sowie der Hauptkunde Lufthansa rechnen für das Wochenende vom 22. bis zum 24. Juli mit einem besonders hohen Andrang, weil dann die Schulferien in Hessen und Rheinland-Pfalz beginnen.


Delta Air Lines verdient wieder Geld - Erwartungen dennoch verfehlt

ATLANTA: Nach einem tiefroten Jahresstart ist die US-Fluggesellschaft Delta im zweiten Quartal in die Gewinnzone zurückgekehrt. Dank einer Erholung der Nachfrage und höherer Ticketpreise stand unter dem Strich ein Gewinn von 735 Millionen US-Dollar (732 Mio Euro), wie das Unternehmen am Mittwoch in Atlanta mitteilte. Das war rund halb so viel wie vor der Pandemie im zweiten Quartal 2019. Sondereffekte herausgerechnet, verdiente Delta zudem weniger als von Analysten im Schnitt erwartet. Für das laufende Jahr peilt Konzernchef Ed Bastian zwar weiter eine «bedeutsame Profitabilität» an. Die Delta-Aktie verlor im vorbörslichen US-Handel aber rund drei Prozent an Wert.

Nach den ersten sechs Monaten steht bei dem Unternehmen immer noch ein Verlust von 205 Millionen Dollar zu Buche. Allein für Kerosin gab Delta in dieser Zeit eine Milliarde Dollar mehr aus als vor der Pandemie - obwohl immer noch deutlich weniger geflogen wurde. Im zweiten Quartal stieg der Umsatz zwar im Vergleich zu 2019 um zehn Prozent auf 13,8 Milliarden Dollar. Das lag allerdings an dem konzerneigenen Raffineriegeschäft, dem auch hohe Mehrkosten gegenüberstanden.

Im Passagiergeschäft ging der Umsatz hingegen um vier Prozent zurück. Während das Flugangebot etwa 18 Prozent niedriger lag als 2019, sprangen die Durchschnittserlöse je geflogener Passagiermeile 18 Prozent in die Höhe. Allerdings musste Delta auch abseits des Kerosins einen deutlichen Anstieg der Kosten verkraften. Im dritten Quartal soll das Flugangebot nach den Planungen des Managements nun noch 15 bis 17 Prozent unter dem Vorkrisenniveau liegen. Der Umsatz soll aber ein bis fünf Prozent höher ausfallen als im dritten Quartal 2019.


Neue Verhandlungsrunde zum SAS-Pilotenstreik

STOCKHOLM: Die Fluggesellschaft SAS und Vertreter ihrer streikenden Piloten haben neue Verhandlungen aufgenommen. Die skandinavischen Pilotenvereinigungen versammelten sich am Mittwoch in Stockholm, ehe die Gespräche im Zuge eines Schlichtungsverfahrens nach einem Bericht der norwegischen Nachrichtenagentur NTB am Vormittag eingeläutet wurden.

Wie lange die Verhandlungsrunde dauern wird, konnte Roger Skogset von der norwegischen Pilotengewerkschaft zunächst nicht sagen. «Das kann dauern. Das kann schnell gehen. Es hängt von SAS ab», sagte er der schwedischen Nachrichtenagentur TT zufolge. Er verwies darauf, dass das Unternehmen zu den Verhandlungen eingeladen habe.

Die jüngste Verhandlungsrunde über einen neuen Tarifvertrag war am Montag vergangener Woche abgebrochen worden. Danach traten etwa 900 SAS-Piloten aus Dänemark, Norwegen und Schweden in den Streik. Seitdem sind zwischen 200 und 250 Flüge sowie etwa 30.000 Passagiere täglich von dem Streik betroffen gewesen. SAS kostet all das nach Konzernangaben täglich etwa 90 Millionen Kronen (8,5 Mio Euro).

Die Pilotenvereinigungen werfen dem Konzern vor, die Pandemie genutzt zu haben, um fast die Hälfte der Piloten mit einem vereinbarten Recht auf Wiedereinstellung zu entlassen, dieses Recht aber außer Kraft gesetzt zu haben.


Ryanair spart 1,5 Milliarden Dollar dank langfristiger Verträge

WIEN: Der irische Billigflieger Ryanair spart nach den Worten seines Chefs Michael O'Leary dank langfristiger Verträge zum Bezug von Kerosin in diesem Jahr rund 1,5 Milliarden Dollar. Die Airline erhalte einen Großteil ihres Bedarfs bis März 2023 zu einem Preis von etwa 73 Dollar pro Barrel (je 159 Liter), sagte O'Leary am Mittwoch in Wien. Zwischenzeitlich lag der Preis bei rund 120 Dollar pro Barrel. «Wir haben uns alle Kraftstoffe, die wir brauchen, zu viel niedrigeren Preisen gesichert», so O'Leary.

Ryanair werde in wenigen Jahren mehr als 200 Millionen Passagiere befördern, bekräftige der Konzernchef. Vor der Corona-Pandemie waren es etwa 150 Millionen.

Ryanair stehe in Kontakt mit etwa 30 bis 40 Flughäfen, die als neue Ziele infrage kämen. O'Leary kündigte für den Winterflugplan drei neue Ziele ab Wien an. Dann sollen Helsinki, Kopenhagen und Tuzla angeflogen werden. Der Standort Wien zähle zu den am schnellsten wachsenden in der Ryanair-Gruppe, hieß es. Der Billigflieger beschäftigt rund 16.000 Menschen und betreibt eine Flotte von 470 Flugzeugen.


Frankfurter Flughafen legt im Juni trotz Engpässen zu

FRANKFURT/MAIN: Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen hat trotz der Engpässe im Juni zugelegt.

Dank immer mehr Urlaubern zählte der Betreiber Fraport knapp fünf Millionen Fluggäste und damit rund 400.000 mehr als im Mai, wie er am Mittwoch mitteilte. Damit war der Juni für Deutschlands größten Flughafen der passagierstärkste Monat seit Beginn der Pandemie. Die Zahl der Passagiere lag 181 Prozent höher als ein Jahr zuvor, aber gut 24 Prozent niedriger als vor der Pandemie im Juni 2019. Derzeit macht Flughäfen und -gesellschaften der Mangel an Personal zu schaffen, nachdem die Branche in der Corona-Krise Tausende Stellen abgebaut hatte. Im lange brummenden Frachtgeschäft verbuchte der Flughafen einen Rückgang. Im Juni wurden gut 163.900 Tonnen Fracht und Luftpost umgeschlagen - gut 12 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.

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