Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Behinderungen an Pariser Flughäfen wegen Wintereinbruchs befürchtet

PARIS: Wegen eines Wintereinbruchs in Nordwestfrankreich wird am Mittwoch mit massiven Behinderungen auf den Pariser Flughäfen gerechnet.

Sowohl bei startenden als auch bei ankommenden Flügen müsse mit Ausfällen und spürbaren Verspätungen gerechnet werden, teilte die französische Zivilluftfahrtbehörde (DGAC) am Dienstag mit. Reisende wurden aufgerufen, wenn möglich ihren Flug zu verschieben oder Kontakt mit ihrer Fluglinie aufzunehmen. Der Wetterdienst Météo France sprach für 33 Departements die Unwetterwarnstufe Orange wegen Schneefalls und Eisregens aus. In Paris bereiteten sich die Verkehrsbetriebe darauf vor, das Metro- und S-Bahnnetz eisfrei und damit am Laufen zu halten.


Airlines sollen mehr Fluggastdaten an Behörden weitergeben

BRÜSSEL: Fluggesellschaften sollen künftig beim Check-In erhobene Daten verstärkt mit nationalen Behörden teilen. Das werde dabei helfen, Grenzbeamte darauf vorzubereiten, welche Menschen sie erwarten und Kriminelle aufzuspüren, sagte EU-Innenkommissarin Ylva Johansson am Dienstag in Brüssel. Bislang müssten die Check-In-Daten, sogenannte API-Daten, nur auf mehr oder weniger freiwilliger Basis übermittelt werden, sagte die Schwedin. EU-Staaten und Europaparlament müssen noch über die neuen Regeln verhandeln und einen Kompromiss finden, bevor sie in Kraft treten können.

Die Vorgaben sollen für Flüge innerhalb der EU gelten, aber auch für solche in die EU oder aus ihr hinaus. Bislang müssen nur sogenannte PNR-Daten übermittelt werden, die bei der Buchung erfasst werden. «Aber Kriminelle buchen sehr oft viele Tickets für viele Flugzeuge, so dass es schwierig ist, zu sehen, wohin sie eigentlich fliegen», sagte Johansson.


United Airlines bestellt bei Boeing 100 Großraumjets

SEATTLE: Immer wieder Verzögerungen und Probleme mit der Zulassung eines Hoffnungsträgers: Boeing hat seit Jahren mit Problemen zu kämpfen. Jetzt kommt eine Milliardenbestellung.

Boeing hat einen Milliardenauftrag für seinen Langstreckenjet 787 Dreamliner und den Mittelstreckenjet 737 Max erhalten. Die Fluggesellschaft United Airlines bestellt 100 Dreamliner, wie beide Seiten am Dienstag mitteilten. Zudem sicherte sich die Lufthansa-Partnerin aus den USA Kaufoptionen für weitere 100 Maschinen des Typs. Außerdem kauft United 44 Exemplare der 737 Max, bestellt weitere 56 dieser Flugzeuge und sichert sich weitere 100 Optionen dafür. Über die Dreamliner-Bestellung war bereits spekuliert worden. Die Boeing-Aktien legten im vorbörslichen US-Handel dennoch um rund zwei Prozent zu.

Der Auftrag dürfte Boeings Pläne untermauern, die 787-Produktion hochzufahren. Von Mai 2021 bis August 2022 durfte der Hersteller den Typ wegen Produktionsmängeln nicht ausliefern. Boeing muss bei vielen Maschinen nacharbeiten. Ohnehin hatte der Einbruch des Langstreckengeschäfts in der Corona-Krise den Bedarf an entsprechenden Flugzeugen ausgebremst.

Laut Preisliste haben die 200 nun fest bestellten Mittel- und Langstreckenjets je nach Variante einen Gesamtwert von mehr als 40 Milliarden Dollar. Allerdings sind große Rabatte die Regel. Nach einer Schätzung der Nachrichtenagentur Bloomberg dürften die Maschinen auf einen Wert von mehr als 17 Milliarden Dollar (16 Mrd Euro) kommen.

Bei der Bestellung der größten und kleinsten Variante des Mittelstreckenjets 737 Max gehen Fluggesellschaften ein Risiko ein. Denn die Zulassung der Versionen Max 7 und Max 10 zieht sich hin - und eine wichtige Frist droht abzulaufen.

Allerdings gab es zuletzt positive Signale: Nach einem Plan einer demokratischen Senatorin könnte der Hersteller um den Einbau eines modernen Cockpit-Alarmsystems herumkommen, wie es ab dem kommenden Jahr für neue Flugzeugtypen eigentlich vorgeschrieben ist, wie Bloomberg berichtet hatte. Im Gegenzug müsste Boeing den beiden neuesten Max-Varianten einen zusätzlichen Sensor verpassen.

United will mit den neuen Maschinen derweil die Flotte erneuern und das Wachstum absichern. So kommen Airbus und Boeing seit einiger Zeit mit der Produktion bestimmter Modelle kaum hinterher. Lieferengpässe bei wichtigen Teilen plagen die Unternehmen. Gleichzeitig hat sich die Reisenachfrage nach der Pandemie überraschend schnell und stark erholt, vor allem auf der Kurz- und Mittelstrecke.


Lufthansa hebt Gewinnprognose erneut an - Aktie im Plus

FRANKFURT/MAIN: Noch im Frühjahr zeigte sich Lufthansa-Chef Carsten Spohr eher pessimistisch. Inzwischen laufen die Geschäfte wieder, und er kann die Prognose erneut anheben. Noch besser als das klassische Passagiergeschäft entwickeln sich zwei Töchter des Konzerns.

Die Erholung der Ticketnachfrage stimmt die Lufthansa noch optimistischer. Vorstandschef Carsten Spohr hält laut einer Mitteilung vom Dienstag einen operativen Gewinn (bereinigtes Ebit) von rund 1,5 Milliarden Euro in diesem Jahr für möglich - es ist die dritte Anhebung der Prognose seit dem Sommer. Der Konzern verkauft seine Tickets inzwischen für mehr Geld als vor der Pandemie 2019. Die Frachttochter Lufthansa Cargo und die Wartungssparte Lufthansa Technik steuern auf Rekordergebnisse zu. Der Kurs der Lufthansa-Aktie legte um fast fünf Prozent zu.

Noch im Frühjahr wollte Spohr für 2022 nicht einmal schwarze Zahlen versprechen, nachdem der Konzern im zweiten Corona-Jahr 2021 einen operativen Verlust von mehr als 2,3 Milliarden Euro erlitten hatte. Da sich das Geschäft in den folgenden Monaten erholte, kündigte er im Sommer zunächst einen operativen Gewinn von mehr als einer halben Milliarde Euro an - und verdoppelte seine Prognose im Oktober auf mehr als eine Milliarde Euro.

Dass es 1,5 Milliarden werden könnten, hatten nur wenige Fachleute erwartet. Branchenexperte Alexander Irving vom Analysehaus Bernstein geht davon aus, dass die Gewinnerwartungen des Marktes nun steigen dürften. Er sieht die höhere Prognose als Zeichen einer robusten Reisenachfrage, von der auch die Lufthansa-Konkurrenten profitieren sollten.

Im Oktober und November hätten sich die Ergebnisse besser entwickelt als erwartet, berichtete die Lufthansa weiter. Im Passagiergeschäft lägen die Durchschnittserlöse deutlich über dem Vorkrisenniveau, und die Buchungslage deute auf eine Fortsetzung der positiven Entwicklung hin.

Während die Lufthansa im Passagiergeschäft im Gesamtjahr noch nicht auf das Vorkrisenniveau zurückkehren dürfte, läuft es im Fracht- und Wartungsgeschäft noch besser. So soll Lufthansa Cargo den bisherigen operativen Rekordgewinn von 1,5 Milliarden Euro von 2021 in diesem Jahr übertreffen. Auch Lufthansa Technik erwartet für 2022 ein Rekordergebnis. Ihre Jahreszahlen will die Lufthansa am 3. März vorlegen.


Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen erholt sich weiter

FRANKFURT/MAIN: Der Passagierverkehr am Frankfurter Flughafen ist im November weiter aus dem Corona-Tief herausgekommen.

Der Betreiber Fraport zählte knapp 4,1 Millionen Fluggäste und damit etwa 41 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie er am Dienstag mitteilte. Damit lag das Aufkommen zwar wie üblich niedriger als im Ferienmonat Oktober, aber nur noch gut 19 Prozent unter dem Vorkrisenwert vom November 2019. Im Oktober hatte der Rückstand rund 23 Prozent betragen. Für dieses Jahr rechnet Fraport mit etwa 50 Millionen Passagieren. Im Frachtgeschäft verbuchte der Flughafen im November einen weiteren Rückgang. So wurden 160.657 Tonnen Fracht und Luftpost umgeschlagen - knapp 15 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum.


Lufthansa-Tochter Swiss bekommt Langstreckenjets von Airbus

ZÜRICH: Die Fluggesellschaft Swiss erneuert ihre Langstreckenflotte.

Sie kauft fünf Flugzeuge des Typs Airbus A350-900, wie sie am Montagabend mitteilte. Die neuen Maschinen sollen ab 2025 in Betrieb genommen werden und die vier verbliebenen vierstrahligen Airbus A340-300 ablösen. Die Flugzeuge stammten aus dem Bestellbestand von insgesamt 25 A350-900, den die Swiss-Muttergesellschaft Lufthansa 2019 bei Airbus angelegt habe.

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