Für Golfspieler ist Thailand viel zu schade, um nur eine Sightseeing-Tour zu unternehmen und die idyllischen Strände zu geniessen. Viele Urlauber wissen nicht, dass sie sich in einemGolf-Paradies befinden. Ob in Bangkok, in Kanchanaburi mit der River Kwai-Brücke, im Seebad Hua Hin, auf der Insel Phuket oder im Norden bei Chiang Mai - überall locken in eine atemberaubendeLandschaft integrierte Anlagen. Besonders attraktiv für einen Golfurlaub ist Pattaya mit 20 wunderschönen Golfplätzen, die in kürzester Fahrzeit erreichbar sind. „Faszination Golf“ boomt undbringt dem Land weitere Urlauber.
Wenn Fabian Arp nach seiner persönlichen Rangliste gefragt wird, bleibt er die Antwort nicht lange schuldig: der Laem Chabang International Country Club, eine 27-Loch-Anlage. Als „Kronprinzen“listet der Deutsche unter den besten Golfplätzen rund um Pattaya auf: Khao Khaeo, St. Andrews 2000, Natural Park Resort, Rayong Green Valley, Natural Park Hills, Eastern Star und Phoenix.„Diese Anlagen unterscheiden sich nur im Detail, die ‘Tagesform’ müsste über ihre Platzierung entscheiden.
Der Bad Seegeberger eröffnete vor vier Jahren an der Soi Chaiyapool einen Golf Shop. Sein Thai-Ger Line Golf genanntes Unternehmen richtet Turniere aus, verkauft und vermietet Sets, organisiertTouren zu den Golfplätzen an der Ostküste und betreut Urlauber, die über den Bangkoker Reiseveranstalter ATN Asiatours.Net Golfferien in Pattaya gebucht haben.
Das Touristenzentrum ist schon lange kein Geheimtipp für Golfspieler mehr. Pattaya wird in Europa, im asiatisch-pazifischen Raum und in Amerika eben nicht mehr ausschliesslich mit Sex inVerbindung gebracht. Die thailändische Ostküste gilt als Nonplusultra für einen Golfurlaub, ein Paradies mit 20 attraktiven Anlagen, die in kürzester Fahrzeit zu erreichen sind.
Viele dieser Plätze haben einen internationalen Zuschnitt und bieten - im Vergleich zu Europa - günstige Preise für Green Fee und Caddy-Service. Laem Chabang trägt die Handschrift JackNicklaus’, Eastern Star hat Robert Trent Jones jr. entworfen, Gary Player wirkte bei Sri Racha International, Dennis Griffiths hat Phoenix Golf & Country Club konzipiert, und die beidenAustralier Peter Thompson und Michael Wolverridge schufen Rayong Green Valley.
Thailands Golfplätze - inzwischen sind es rund 200 - haben andere Dimensionen als die meisten europäischen. Die überwiegend in eine atemberaubende Landschaft integrierten Anlagen bestechendurch viele Blumenareale, alten Baumbestand, Teiche und Rinnsale, trickreiche Bunker sowie makellose Fairways und Grüns.
Der zu Pattaya am nächsten gelegene Siam Country Club entstand auf einem 700 Rai (112 Hektar) grossen Gelände, die umfangreichste Anlage soll mit 4.500 Rai (720 Hektar) Noble Place an derHighway 331 in Richtung Chacheonsao sein. Zu den landschaftlich schönsten Plätzen zählen der Plu- taluang (Royal Thai Navy) in Sattahip und das Bang Phra Golf Resort.
Die Wirtschaftskrise Ende der 90er Jahre hat den Bauboom zwar nicht stoppen können, aber so manchen Investor in die Pleite geführt. In Thailand war es üblich, um eine Golfanlage Eigenheime zugruppieren. Doch nach 1997 konnten sich nur noch wenige Thais eine Immobilie leisten. Und jene, die sich auf einem Golfplatz eingekauft hatten, sassen abends einsam und verlassen in ihremNeubau. Mit dem schmucken Clubhaus hatte frühabends auch das einzige Restaurant weit und breit geschlossen.
Golfplätze kämpften ums Überleben und vernachlässigten Pflege und Unterhalt. „So mancher Anlage konnten die wenigen Spieler den drohenden Bankrott ansehen“, erinnert sich ein Golfenthusiast.Das Management eines Clubs in der Nähe Pattayas zog die Notbremse und verkaufte die in einem See auf der Anlage lebenden Krokodile. Damit war die letzte Attraktion hin, Golfspieler sahen sichnach anderen Plätzen um.
Die von Fabian Arp favorisierten Clubs haben das Tief überstanden, verfügen durchweg über ein kompetentes Management, das die Tee-Off-Zeiten ebenso wie die Küche im clubeigenen Restaurant imGriff haben.
Residenten und Touristen loben neben dem hohen Standard der Plätze und dem vorzüglichen Service vor allem das niedrige Preisniveau. Die Green Fees beginnen bei 200 Baht (werktags), die Kostenfür einen Caddy belaufen sich auf 200 bis 300 Baht.
Und alle grösseren Golfplätze verleihen ganze oder halbe Sets und weiteres Zubehör, selbst Schuhe. Urlauber müssen ihre eigene Ausrüstung nicht mit nach Pattaya schleppen.
Fabians Schnupperkurse sind auf die Teilnehmer abgestimmt. Anfänger/innen beginnen mit dem Training auf der Diana Driving Range an der 3rd Road und wechseln später nach der theoretischenAusbildung auf die 9-Loch-Anlage am Asia-Hotel. Und immer dabei: ein englischer oder irischer Pro.
Das Anfängerprogramm endet auf einer 18-Loch-Anlage mit der Abnahme der Platz- bzw. Turnierreife oder des Handicaps. Den Mitgliedsausweis vom Thai-Ger Line Golf Club und den Handicapnachweis inden Händen, können die Golfurlauber in ihrer Heimat auf allen Plätzen golfen.
Zwischen Sightseeing und Shopping immer wieder Golf
Massgeschneiderte Touren führen in die Berge und ans Meer
Reiseveranstalter wie der von Deutschen geführte ATN Asiatours.Net in Bangkok bieten Rundreisen durch Thailand kombiniert mit Golfurlaub an. Neben dem Golfspiel auf wechselnden Plätzen lernendie Besucher Land und Leute kennen, sie haben ausreichend Zeit zu Shopping und Sightseeing. Dabei wird nur in Vier- bis Fünf-Sterne-Hotels übernachtet.
Mit Blick auf den Regenwald
Einige Golfplätze haben Ausblick aufs Meer, andere - vormals Reisfelder - sind in immergrüne Parks verwandelt worden. Erst im August eröffnet wurde der Tublamu Royal Navy Golf Course bei KhaoLak in der südlichen Provinz Phang Nga. An einem langen weissen Sandstrand gelegen mit Blick auf den tropischen Regenwald der Khao Lak-Hügel besticht diese neue Anlage durch seinen wohleinzigartigen tropischen Charakter. Die reichhaltige Vogelwelt sowie die üppige Vegetation verbinden das Golfspiel mit einem Naturerlebnis.
Asiatours, als Internet-Reisebüro gegründet, hat sich inzwischen auf Golftouren spezialisiert. „In der kommenden Wintersaison hoffen wir die Hälfte unseres Umsatzes mit Golf zu machen“, weistExecutive Director Ole Bruch auf die wachsende Bedeutung der faszinierenden Sportart für Thailand-Urlauber hin.
In Verbindung mit lokalen Tourveranstaltern und Partneragenturen wie Thai-Ger Line in Pattaya hat Asiatours bereits acht Kombinationen in sein Programm aufgenommen. Die Experten wickeln nichtnur eine gebuchte Tour ab, Golfspieler können sich beraten und ein massgeschneidertes Programm zusammenstellen lassen. „Unsere Kombinationsmöglichkeiten mit einem breit gefächerten Hotelangebotbieten jedem Golffreund die geeignete Basis für seinen Traumurlaub im Golf-Paradies“, ist sich Ole Bruch sicher. Und stets seien die Preise zivil und der Service unvergess-lich.
Die Highlights heissen Thai Classic Golf (Bangkok und Hua Hin), Golf-Abenteuer am River Kwai (Bangkok, Kanchanaburi, Hua Hin), Nationalparks-Golf- Natur (Khao Yai, Soi Dao Nationalpark undPattaya), Golfabenteuer in Thailand (Bangkok und Pattaya), Golf im Land der 1.000 Reisfelder (Bangkok und Nordthailand), Golf-Impressionen in Bangkok und Phuket sowie Golf und Meer: Khao Lakund Phuket, letztendlich Golf-Impressionen in Thailand und Vietnam (Bangkok und Ho Chi Minh).
Für das im Vergleich zu Phuket preiswertere Pattaya gibt’s neben einem Schnupperkurs für Anfänger Mehr-Plätze-Angebote. Fabian Arp von Thai-Ger Line organisiert die unterschiedlichen „Pakete“.Drei Plätze: Khao Kheow Country Club, Natural Park Hill Golf Club, Phoenix Golf & Country Club; beim Fünf-Plätze-Paket stehen weiter der Eastern Star Golf Club und Green Valley in Rayong,beim Acht-Plätze-Paket Laem Chabang International Club, Sri Racha International Country Club und Treasure Hill Golf Course auf der Liste.
Die Preise einschliesslich Transfers im Minibus, Green Fees und Caddy Fees liegen je nach Teilnehmerzahl zwischen 5.650 und 12.160 Baht pro Person.
Die Teilnahme am zehntägigen Schnupperkurs kostet zwischen 311 und 644 Dollar. (Die Preise richten sich ebenfalls nach der Teilnehmerzahl.)
Weitere Informationen gibt es bei Thai-Ger Line (Tel.: 038.720.519, 01.315.8443, Email: thaigerline@thai.com) und bei ATN Asiatours.Net in Bangkok(Tel.: 02.287.0057, Fax: 02.287.0058, Email: golf@asiatours.net, Website www.asiatours.net).
Fakten für Golfer
Der Golfsport hat in den letzten Jahren einen stetigen Aufschwung genommen. Golf ist längst ein Sport für viele geworden. Er bietet Entspannung in freier Natur, soziale Kontakte mitGleichgesinnten, ein lebenslanges Hobby und interessante Urlaubsziele. Nicht zu vergessen der gesundheitliche Aspekt.
Caddies: In allen thailändischen Golfanlagen darf man nur mit Caddies auf die Runde. Es ist üblich, dem Caddie nach der Runde ein Trinkgeld von 150 bis 200 Baht zu geben.
Carts: Auf vielen Anlagen darf man mit dem Cart nur auf den vorgegebenen Wegen (nicht aber auf den Fairways) fahren.
Handicap: Ein Handicapnachweis ist nicht erforderlich. Es kann aber passieren, dass der Marschall einen Golfer, der offensichtlich schlecht spielt und den Betrieb aufhält, verwarnt.
Flights: Auf den meisten Plätzen sind unter der Woche 5er- und 6er-Flights erlaubt; am Wochenende darf man nur zu fünft oder viert auf die Runde gehen. Lediglich in einigen exklusivenClubs sind ausschliesslich 4er-Flights zugelassen.
Driving Range: Im Allgemeinen kostet ein Eimer Bälle (30 bis 40 Stück) etwa 40 Baht. Aber: Nicht auf allen Plätzen ist eine Driving Range vorhanden.
Essen: Nahezu alle Golfclubs bieten eine äusserst schmackhafte Küche (thailändisch, europäisch, chinesisch oder japanisch). Bereits ab 100 Baht werden Gerichte serviert. Auf vielenAnlagen befinden sich an jenen Stellen, an denen mehrere Spielbahnen zusammentreffen, kleine Raststationen, an denen Snacks und Getränke verkauft werden.
