83 Jahre alter Scheich Nawaf als neuer Emir vereidigt

Der neue kuwaitische Emir Nawaf Al-Ahmad Al-Sabah gestikuliert, während er vor dem kuwaitischen Parlament in Kuwait-Stadt seinen Amtseid ablegt. Foto: epa/Stringer
Der neue kuwaitische Emir Nawaf Al-Ahmad Al-Sabah gestikuliert, während er vor dem kuwaitischen Parlament in Kuwait-Stadt seinen Amtseid ablegt. Foto: epa/Stringer

KUWAIT-STADT: Einen Tag nach dem Tod des Emirs von Kuwait ist dessen jüngerer Halbbruder in dem ölreichen Staat am Persischen Golf als Nachfolger vereidigt worden. Der 83 Jahre alte Scheich Nawaf al-Ahmed Al-Sabah legte am Mittwoch den Amtseid in einer Zeremonie in der Nationalversammlung ab. Große politische Änderungen in Kuwait werden mit dem neuen Emir nicht erwartet.

Scheich Nawaf war 2006 zum Kronprinzen ernannt worden. Er diente über zwei Amtszeiten insgesamt 13 Jahre als Innenminister und half dabei, das Innenministerium in seiner heutigen Form aufzubauen. Beim Überfall des damaligen irakischen Diktators Saddam Hussein auf das Nachbarland Kuwait 1990 diente er als Verteidigungsminister. Im darauffolgenden Zweiten Golfkrieg kämpfte ein von den USA angeführtes Bündnis um die Befreiung des Öl-Emirats.

Scheich Nawaf gilt als jemand, der den Kurs des verstorbenen Monarchen fortsetzen dürfte. Sein Vorgänger habe ein «Erbe voller Errungenschaften» hinterlassen.

Scheich Sabah al-Ahmed al-Sabah war am Dienstag im Alter von 91 Jahren in den USA gestorben. Er versuchte sich als Vermittler bei Konflikten in der Region und bemühte sich unter anderem, die diplomatische Krise zwischen einem Bündnis um Saudi-Arabien und Katar seit 2017 zu entschärfen.

Der Leichnam Scheich Sabahs traf am Mittwoch aus den USA in Kuwait ein. An der Bestattung dürfen nach einem Beschluss des Ministeriums für höfische Angelegenheiten nur Angehörige teilnehmen. Grund für die Einschränkungen sei der «Schutz der Gesundheit», teilte das Ministerium mit - offenbar im Verweis auf Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus. In Kuwait, wo am Dienstag eine 40 Tage lange Trauer ausgerufen wurde, standen die Flaggen auf halbmast.

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