43 Unternehmen geben keine Einweg-Plastiktüten mehr ab

Ab 2020 sollen bei den großen Einzelhändlern keine Plastiktüten mehr ausgehändigt werden. Foto: epa/Narong Sangnak
Ab 2020 sollen bei den großen Einzelhändlern keine Plastiktüten mehr ausgehändigt werden. Foto: epa/Narong Sangnak

BANGKOK: Einzelhändler und Minimärkte haben sich verpflichtet, ab Januar 2020 keine Einweg-Plastiktüten mehr an Kunden abzugeben.

43 Unternehmen haben nach Angaben von Umweltminister Varawut Silpa-archa ein Regierungsprogramm unterzeichnet und wollen die Abgabe von Plastiktüten einstellen. Darunter ist CP All, das landesweit mehr als 10.000 7-Eleven-Märkte betreibt. Die Kunden sollen zum Einkaufen Stofftaschen mitbringen. Laut der Umweltorganisation Greenpeace landen in Thailand jedes Jahr etwa 75 Milliarden Plastiktüten im Müll. Die Hälfte davon stammt aus Einkaufszentren, Supermärkten und Minimärkten, die andere Hälfte kommt von traditionellen Märkten und Straßenhändlern. „Dies ist ein guter Anfang. Ich hoffe, dies ist nicht nur eine PR-Übung", kommentierte Tara Buakamsri von Greenpeace in Thailand die Ankündigung, auf Plastiktüten zu verzichten. Viele Kaufhäuser und Supermärkte haben bereits eigene Programme, um Plastiktüten einzusparen. Die Mall Group, der das Einkaufszentrum Siam Paragon in Bangkok gehört, bietet Kunden seit Juli Anreize, indem sie 1 Baht pro Plastiktüte als Erlös für Umweltschutzzwecke verwendet.

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Hermann Hunn 03.10.19 10:27
~ 50 Jahre zurückdenken ...
... dürfen die Schweizer Steuerzahler im Angesicht der Sanierungskosten der Sondermülldeponie Koelliken. Die letzte Schaufel Altlasten wurde im letzten Jahr (Apr. 2018) nach über 10-jähriger Sanierung entsorgt. Die Halle stand dauern unter Unterdruck und die Arbeiter mussten sich, je nach Situation der gefundenen Altlasten, in "Tschernobyl"-Schutzanzügen bewegen. Ohne die zukünftig erforderlichen Nachkontrollen und dem restlichen Rückbau sind bis dato ~900 Millionen Schweizerfranken im wahrsten Sinn des Wortes „verbrannt" worden. Negiert man die heutige Kenntnis betreffend (Sonder)-Müll in Thailand oder anderswo, sind spätere Kosten bzw. Folgeschäden vorprogrammiert.
JoHu 02.10.19 16:38
@Jürgen Franke
Hoffe, und wünsche Ihnen, dass Sie den Untergang nicht mit ansehen müssen! Allerdings verstehe ich nicht, warum Sie trotzdem unbedingt hier bleiben wollen, wo die genannten Punkte in Ihrem Heimatland doch wesentlich besser sind. Es stimmt natürlich schon, dass deren Stellenwert hier sehr niedrig liegt. Aber denken Sie mal grob 50 Jahre zurück, wie es damals bei uns war. Ich erinnere mich z.B., dass damals bei uns auf dem Land ein stillgelegter Steinbruch als Müllkippe für sämtlichen Abfall, sowohl privat als auch gewerblich, verwendet wurde. Darunter Altöl, Farbreste, Verdünner etc., das Ganze tlw. in 200 Liter-Fässern. Am Schluss wurde die Kippe dann mit Hunderten von Autos, die zuvor in der Schrottpresse auf ein erträgliches Maß gebracht wurden, dort abgekippt. Inclusive geborstener, öltriefender Motoren, Batterien etc. Danach würde Erde darüber geschüttet und Getreide angebaut. Es hat auch bei uns Jahrzehnte gedauert, bis sich das Bewusstsein dahingehend geändert hat. Die letzten 10 Jahre habe ich, zumindest hier im Isaan, doch den einen oder anderen Fortschritt in Sachen Müllentsorgung, Wiederverwertung und Kleinhäckseln statt Verbrennen von Zuckerrohrabfällen gesehen. Ist jetzt natürlich nicht die Welt, aber immerhin bewegt sich ein bisschen was. Natürlich herrscht hier, wie in vielen Ländern der Welt, eine andere Mentalität. Ist aber dann doch zu einfach, sich nur die schönen und angenehmen Dinge herauszupicken und auf all die anderen zu schimpfen wie ein Rohrspatz!
Jürgen Franke 01.10.19 21:30
Lieber Michael, Du wirst es nicht vermeiden
können, dass viele Leser Thailand so sehen, wie sie es gerne sehen wollen. Ich wohne auch schon lange in Thailand und habe vor Jahren hier berichtet, dass es mich unendlich traurig macht, mit ansehen zu müssen, wie so ein schönes Land verwaltet wird. Ordnung, Sauberkeit und Umweltschutz hatten leider hier noch nie einen beachtenswerten Stellenwert. Hinzu kommt der katastrophale Zustand des Verkehrs auf den Straßen. Trotzdem werde ich, eben so wie Du, hierbleiben, in der Hoffnung, den Untergang nicht mit anzusehen zu müssen.
JoHu 01.10.19 14:51
@Michael Meier
Kann Wilfried Stevens Kommentar von 10:11 voll und ganz zustimmen. Und dass er vermutlich im Gegensatz zu Ihnen schon sehr lange Zeit in Thailand lebt, konnte ich früheren Kommentaren entnehmen. Ihrem Geständnis nach vermute ich, dass Sie an einer deutlichen Sehschwäche leiden und deshalb auf Ihrem Porträtfoto eine Sonnenbrille tragen, um weiteren Schaden durch die starke Sonneneinstrahlung abzuwenden. Übrigens würde ich Ihnen aus demselben Grund dringendst empfehlen, zusätzlich noch eine Kopfbedeckung zu tragen.
Rüdiger 29.09.19 21:56
Häää? Ich dachte das Thema ist hier Plastiktüten und nicht Atomenergie! In Sachen Müll ist Japan- besonders Tokio- uns einiges voraus. Da hat Herr Stevens schon Recht. Aber wenn man kein Argument mehr hat schmeißt man einfach irgendwas in den Raum (Kommentar).
Herr Dong hat schon Recht dass Japan kein Vorbild für Atomenergie ist, aber: Anderes Thema!
Jürgen Franke 29.09.19 21:47
Lieber Michael, noch geht die
Bequemlichkeit vor Klimawandel, denn wer will schon bei der Hitze ungekühlt im Auto sitzen. Möglicherweise ist wieder ein Gesetz erforderlich, um die Menschen zum vernünftigen Handeln zu bewegen. Siehe Rauchverbot in den eigenen vier Wänden.
Mike Dong 29.09.19 12:00
@Herr Stevens / Vorbild Japan
Besonders Fukushima sollte hier als Vorbild erwähnt werden.
Hans-Dieter Volkmann 27.09.19 14:59
Mario Schmidt 27.09.19 09:05
Herr Schmidt, Sie beherrschen die Thai-Sprache sicherlich gut, dennoch ist ihre Übersetzung ins Deutsche nicht perfekt. Vielleicht gibt es in der Thai-Sprache zwischen "Tüte" und "Plastikbeutel" keinen Unterschied. Ich weiß es nicht. Wohl aber kenn ich den Unterschied in deutscher Sprache. Deutsche welche viel mit Ausländern zu tun haben, verstehen das dann u.U. trotzdem. Nehmen Sie es bitte nicht übel. Aber wenn man eine so detaillierte Korrektur darstellt darf man sich auch so detailliert korrigieren lassen.
Jürgen Franke 27.09.19 10:07
Es ist schon unglaublich, was man alles
für die Gesundung der Umwelt tun könnte. Leider müssen dafür die entsprechenden Gesetze erst immer geschaffen werden, da offensichtlich der normale Mensch nicht darauf kommt. Siehe Gesetz zum Rauchverbot im Haus.
Mario Schmidt 27.09.19 09:59
ถุงไม่เอา "hung mai au" ist grammtisch falsch. Es bedeutet "Die Tüte will nicht".
ไม่เอาถุง "mai au thung" wäre korrekt und bedeutet "Ich möchte/nehme keine Tüte".
ไม่ใส่ถุง "mai sai thung" heißt "nicht in die/eine Tüte packen".
Die Thaisprache hat nur wenige Grammatikregeln. Diese müssen aber zwingend eingehalten werden. Ebenso wie die Tonregeln. Es gilt Subjekt-Prädikat-Objekt. IMMER in der Reihenfolge. Thailänder, die viel mit Ausländern zu tun haben verstehen das dann zwar u.U. trotzdem. Auf dem Lande kommt es aber durchaus zu Missverständnissen. Ein ครับ "Krap" am Ende macht die Sache dann noch viel höflicher.
Jurgen Steinhoff 27.09.19 00:38
Es geht auch noch besserI
Ich war leicht überrascht, als ich bei meinem Einkauf neulich in D. einen Rentner vor mir an der Kasse hatte, der alles Obst und Gemüse in eigene Mehrfach-Beutel umgepackt hatte und die Plastikverpackung mit den EAN-Koden der Kassiererin vorgelegt hatte. Diese nahm sich unaufgefordert des Plastikmülls an. Als ich ihn darauf ansprach, dass ich solche Beutel noch nie gesehen hatte, schenkte er mir kurzweg einen. Solche Beutel werden inzwischen in mehreren Supermärkten in D. verkauft. Plastik vermeiden wo man kann, ein kleiner Beitrag für die Umwelt, die nicht weh tut.
Juergen Bongard 26.09.19 15:55
Hier wird wieder
einmal alles negiert oder/und verkompliziert. Ich nehme seit Jahren im Bic C, Lotus, Seven Eleven oder ähnliche Läden keine Plastiktüten mehr an. Da reicht immer ein : NO PLASTIK vollkommen aus. Das verstehen alle. Im Übrigen kann ich mich an eine Diskussion hier von Anfang des Jahres sehr gut erinnern, wo viele Kommentatoren die Plastiktüten verharmlost haben. Am schlimmsten war dieser Lesebrief eines Rechtsanwaltes. Einfach furchtbar. Nenne jetzt keinen Namen sonst werde ich wieder zensiert.
Hansi Mglueck 26.09.19 15:53
Man kann das nicht alles in einen Topf werfen. Im Markt und an den Straßenständen mit Stofftaschen Essen zu kaufen oder ganz auf die Plastiktüten zu verzichten ist Unsinn. Aber man könnte sehr leicht Mülltonnen aufstellen um den Abfall getrennt zu sammeln. An den meisten Tankstellen ist das bereits der Fall. Aber vor den kleine 7-11 gibt es das nicht und schon gar nicht am Marktplatz. Da stehen, wenn überhaupt, nur ein paar blaue Tonnen herum. In den Kaufhäusern sollten dicke teure mehrfach verwendbare Plastiktaschen zum Kauf angeboten werden. Dann kann jeder entscheiden ob er seine Tasche mitbringt oder jedes Mal eine neue kauft.
Hansi Mglueck 26.09.19 13:49
Wenn dann schon bitte richtig: mei SEI tung khrap. Aber es war nicht das sprachliche verstehen gemeint sondern das wieder einmal ein Farang alles besser machen will.
Ulrich Herzog 26.09.19 13:27
Plastiktüten
Wenn das nicht verstanden wird, sollte man vielleicht ein bisschen Thai lernen, Mai au Tung khrap und schon läuft es wie gewünscht.
Hansi Mglueck 26.09.19 11:55
Da die Hälfte der Plastiktüten vom traditionellen Markt und Straßenhändlern kommt passt das obige Bild zu der Kampagne: Spiegelei mit Reis geht ja noch aber Papaya Salat, Suppe oder Eistee in einem Stoffbeutel zu tragen wird doch schwieriger wenn die Sachen nicht vorher mehrfach in Plastik verpackt wurden. Dass 7-11 da mitmacht wurde schon oft gesagt, nur bis heute wird alles und jedes einzelne Stück nach wie vor nochmal in eine Plastiktüte gesteckt, wenn man nicht selber sagt, keine Plastiktüte. Nur wenn man das sagt versteht es niemand und man wird fragend von allen Seiten angestarrt. Es begreifen nur die wenigsten was gemeint ist.
Ingo Kerp 26.09.19 11:54
Die Foodabtlg. in "The Mall" in Korat gibt Plastiktüten raus, wenn man 20 THB bezahlt.