40 Tote in Gefängnissen in Nordbrasilien

Archivbild: epa/Nathalie Brasil
Archivbild: epa/Nathalie Brasil

MANAUS (dpa) - In vier Haftanstalten im nordbrasilianischen Manaus sind 40 Insassen tot aufgefunden worden. Schon am Vortag wurden in einem der Gefängnisse 15 Menschen bei Zusammenstößen unter den Häftlingen getötet. Die neuen Todesopfer seien alle erstickt worden, sagen die Ermittler.

In vier Haftanstalten im nordbrasilianischen Manaus sind am Montag 40 Insassen tot aufgefunden worden. Bereits am Vortag waren in einem der Gefängnisse bereits 15 Menschen bei Zusammenstößen unter den Häftlingen getötet worden. Die neuen Todesopfer seien alle erstickt worden, wie die Strafvollzugsbehörde des Bundesstaates Amazonas mitteilte. Ein Sozialarbeiter sei von Häftlingen verletzt worden.

Die Unruhen begannen am Sonntag in der Haftanstalt Anisio Jobim während der Besuchszeit. Die Häftlinge seien teils mit selbstgebastelten Stichwaffen übereinander hergefallen, teilten die Behörden mit. In diesem Gefängnis wurden am Montag vier weitere Tote in deren Zellen gefunden. In den drei anderen Haftanstalten wurden am Montag weitere 36 Leichen von Häftlingen entdeckt.

Die Regierung des Präsidenten Jair Bolsonaro habe zusätzliche Sicherheitskräfte nach Manaus entsandt, erklärte am Montag der Gouverneur von Amazonas, Wilson Lima, nach einem Treffen mit Justizminister Sérgio Moro.

In dem Gefängnis Anisio Jobim hatte es bereits im Januar 2017 blutige Zusammenstöße von Häftlingsgruppen gegeben, in deren Verlauf 56 Häftlinge getötet wurden.

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