US-Kampfeinsatz im Irak beendet

​Vier Jahre nach Sieg gegen IS 

Menschen halten Plakate während einer Kundgebung gegen eine Ausweitung des Bundeswehreinsatzes in Syrien und im Irak in Berlin. Foto: epa/Felipe Trueba
Menschen halten Plakate während einer Kundgebung gegen eine Ausweitung des Bundeswehreinsatzes in Syrien und im Irak in Berlin. Foto: epa/Felipe Trueba

BAGDAD: Vier Jahre nach dem militärischen Sieg gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist der Kampfeinsatz der USA im Irak offiziell beendet. Die verbleibenden Kampftruppen der von den USA angeführten internationalen Anti-IS-Koalition würden das Land vor Ende des Jahres verlassen, teilte Iraks gemeinsame Militärführung mit, wie die staatliche Nachrichtenagentur INA am Freitag meldete. Künftig solle es nur noch eine Gruppe von Militärberatern der Koalition geben, die Iraks Sicherheitskräfte unterstützen würden.

Der Einsatz des Bündnisses hatte begonnen, nachdem der IS 2014 große Gebiete im Norden und Westen des Irak überrannt hatte. Mit internationaler Unterstützung, auch der Bundeswehr, konnten die irakischen Sicherheitskräfte die Extremisten nach und nach zurückdrängen. Im Dezember 2017 erklärte der damalige irakische Regierungschef Haidar al-Abadi den Sieg über den IS.

Die USA hatten im Juli den Abzug der Kampftruppen bis zum Jahresende verkündet. Im Irak waren bisher nach Angaben des Weißen Hauses rund 2500 US-Kräfte im Einsatz. Beobachter gehen davon aus, dass sich die Zahl kaum verändern wird, die Soldaten aber künftig offiziell als Ausbilder und Berater im Einsatz sind. Vor allem die einflussreichen pro-iranischen schiitischen Milizen und Parteien im Irak verlangen einen US-Abzug. In den vergangenen Monaten waren mehrfach Einrichtungen angegriffen worden, die von den USA genutzt werden.

Der IS ist militärisch zwar offiziell besiegt, Zellen der Extremisten verüben aber immer wieder Angriffe, vor allem auf Sicherheitskräfte. Zuletzt kam die Sorge auf, die Terrormiliz könnte das Ende des US-Kampfeinsatzes zum Anlass für weitere Anschläge nehmen.

Die Bundeswehr bildet im Irak seit 2015 als Teil der Anti-IS-Koalition unter anderem Truppen aus. Derzeit unterstützt sie nach Angaben des Einsatzführungskommandos die kurdischen Peschmerga-Truppen im Norden des Landes. Von einer Luftwaffenbasis im Westen des Landes aus überwacht sie auch den Luftraum. Momentan sind im Irak rund 130 deutsche Soldaten im Einsatz.

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Hans-Dieter Volkmann 11.12.21 19:15
Michael Meier 11.12.21 15:00
Herr Meier, ihre Ausdrucksweise, muss das denn sein? Vergessen Sie nicht, damit zeigen Sie ihren Mitmenschen ihr Niveau.
Norbert Kurt Leupi 11.12.21 15:40
Bundeswehr-Einsätze / Herr Jürgen Franke
Die einen nennen es " Stabilität " garantieren und die anderen meinen es sei eine " Einmischung " in Angelegenheiten fremder Staaten ? Wie auch immer , die " Ersatz-Weltpolizei " aus Germanien wird ihre " guten Dienste " nicht einfach so aufgeben wollen ! Kultur ist eher militärische Zurückhaltung !!! " Räuber und Gendarm spielt man doch im Kindergarten " ?
Jürgen Franke 11.12.21 14:50
Möglicherweise wird die deutsche
Regierung nun auch die Soldaten der Bundeswehr aus dem Irak abziehen.
Ingo Kerp 11.12.21 14:30
Wenn sich die Amerikaner aus dem Irak zurückziehen, koennen sich die Kämpfer des IS im Land wieder verbreiten, wie die Taliban in AFGH. Dort hat der IS-K einen schweren Stand gegen die Taliban und hätte es wohl einfacher im Irak, das für den IS ein bekanntes Gebiet ist.