Ein Leser nimmt Bezug auf den Leserbrief „Wir sind hier glücklich!“ (DER FARANG Nr. 01/2015):
Hallo Redaktion, selten hat mich ein Leserbrief so zum Lachen gebracht wie der von Stefan M. in der Ausgabe 01/2015. Deshalb will ich mich auch bei ihm bedanken für die gutgemeinten Ratschläge für mich, den „Gescheiterten“, der nicht in der Lage ist eine vernünftige Beziehung einzugehen. Falls er sich auch noch um mich Sorgen machen sollte, kann ich ihn beruhigen, denn ich lebe seit über 40 Jahren glücklich und zufrieden, allerdings mit einem deutschen Ehepartner in bester Harmonie zusammen. Deshalb kann ich auch trotz fortgeschrittenem Alters noch den Unterschied zwischen dem tatsächlichen und dem vorgegaukelten Glück erkennen Um das tatsächliche Glück zu erreichen, musste ich auch nicht frustriert extra nach Thailand kommen, weil es in der Heimat nicht geklappt hat. Soviel zu meiner Person! Er bedauert, dass sich so wenig „Glückliche“ zu Wort melden, um den Frustrierten und Gescheiterten eine Lehrstunde zu erteilen, was man zu tun aber auch zu unterlassen hat, um das wirkliche Glück zu erleben. Antwort: Weil es nur eine Minderheit ist, die sich schämt zuzugeben, dass ihr vermeintliches Glück nur ein Traum war. Seine beiden geschilderten Optionen für ein glückliches Leben im „Land of Smiles“ kann ich absolut so nicht nachvollziehen. Wer es tatsächlich wagt, sich bei einem Thai aktiv für Veränderungen einzusetzen, könnte schon bald ein Messer zwischen den Rippen haben oder es fliegen ihm ein paar blaue Bohnen um die Ohren, denn gutgemeinte Hinweise kommen ja einem Gesichtsverlust gleich. Deshalb ist die zweite Option, sich einfach mit den Missständen, wie er sie selbst nennt, zu arrangieren, vielleicht die bessere. Einfach das Gehirn ausschalten, sich alles gefallen lassen, immer die Fresse halten und alles hinnehmen so wie es kommt, weil die Thais ganz einfach so sind und man sie ohnehin nicht ändern kann und sollte, was ja fatale Folgen haben kann. Zum Glück ist Herr M. aber nicht alleine, denn der Kolumnist Oskar denkt genauso. Auf Seite 3 der gleichen Ausgabe gibt er offen und ehrlich zu, sich schon lange nicht mehr „stündlich und täglich“ über die von ihm selbstgeschilderten Missstände oder (ich nenne es) Verbrechen aufzuregen. Er bezeichnet all diejenigen, die mal ein offenes Wort wagen, als milieugeschädigt und frustriert und wirft ihnen vor, dass sie ein pessimistisches Bild von Thailand hätten. Gleichzeitig gibt er aber auch zu, dass dies die dunkle Seite der Medaille ist, was er auch noch mit Pattaya-Sumpf deklariert. Zusätzlich ist es aber auch noch ein Eingeständnis, dass es solche Zustände tatsächlich gibt und auch er wie viele andere Möchtegernglückliche davor die Augen verschließt, solange sie nicht mal selbst davon betroffen sind! Wenn er also heute so denkt wie er schreibt, dann ist dies ein deutliches Zeichen von Resignation, wie man es nach Jahrzehnten Thailand auch nicht anders erwarten kann. Die aufgezählten Verbrechen auf Seite 50 und 52 der gleichen Ausgabe verbreiten wirklich ein optimistisches Bild von Thailand und Herr M. glaubt tatsächlich daran, dass es auf diesem Planeten nur ganz wenige Orte gibt, wo man so frei und ungezwungen leben kann. Ich wünsche den beiden, dass dieses vermeintliche Glück sie niemals verlassen wird.
Axel Koch, Pattaya
Die im Magazin veröffentlichten Leserbriefe geben nicht die Meinung der Redaktion wieder. DER FARANG behält sich darüber hinaus Sinn wahrende Kürzungen vor. Es werden nur Leserbriefe mit Namensnennung veröffentlicht! |
Und kein Wort von den übrigen Lebenshaltungskosten, die in Thailand ungleich billiger sind als in Deutschland. Strom, Wasser, Benzin, Autosteuer, kommunale Abgaben wie Müllgebühr, Abwassergebühren, Schornsteinfeger, Heizung...und und und...
Wer da behauptet, er lebe in Deutschland billiger, kann nicht rechnen. Das ist Alles.