​USA und Südkorea starten Abschreckungsübungen

Südkorea und die USA halten in Pocheon eine gemeinsame Großübung mit scharfen Waffen ab. Foto: epa/Jeon Heon-kyun
Südkorea und die USA halten in Pocheon eine gemeinsame Großübung mit scharfen Waffen ab. Foto: epa/Jeon Heon-kyun

SEOUL: Die Streitkräfte der USA und Südkoreas haben ihre bisher größten gemeinsamen Schießübungen zur Abschreckung Nordkoreas begonnen. An der ersten von insgesamt fünf geplanten Trainingseinheiten der «gemeinsamen Feuerkraft-Vernichtungsübung» hätten am Donnerstag 2500 Soldaten beider Länder teilgenommen, teilte das Verteidigungsministerium in Seoul mit. Mehr als 600 Waffensysteme einschließlich Artillerie, Jagdbomber, Kampfhubschrauber und Militärdrohnen waren demnach zur Feuerunterstützung im Einsatz.

Hauptschauplatz war ein Truppenübungsplatz in der Nähe der stark befestigten innerkoreanischen Grenze. Die Übung habe die Fähigkeit und Bereitschaft der Streitkräfte demonstriert, «um entschieden auf die Nuklear- und Raketenbedrohungen Nordkoreas sowie einen Großangriff zu antworten», hieß es.

Der Konflikt mit Nordkorea, das wegen seines Atomwaffenprogramms harten internationalen Sanktionen unterworfen ist, hat zuletzt wieder deutlich an Brisanz gewonnen. Nach einer bisher beispiellosen Serie von Raketentests im vergangenen Jahr hat Nordkorea auch in diesem Jahr wieder mehrfach atomwaffenfähige Raketen getestet. Die USA und Südkorea nahmen ihre gemeinsamen Manöver wieder in vollem Umfang auf.

Die Trainingseinheit am Donnerstag dauerte den Angaben zufolge 130 Minuten. Die nächsten Einheiten sollen im Juni folgen. Es sei die größte Schießübung ihrer Art, sagte ein Ministeriumssprecher in Seoul. Anlass dafür sei auch der 70. Jahrestag der Sicherheitsallianz, den beide Länder in diesem Jahr begehen.

Nordkorea hatte vor einigen Tagen das Manöver als «Kriegsübung gegen die Volksrepublik» kritisiert. Südkorea und die USA streiten den regelmäßig gemachten Vorwurf Pjöngjangs ab, wonach die gemeinsamen Manöver Vorbereitungen eines Angriffs dienten.

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Heinz Grosch 26.05.23 15:20
USA und Süd Korea
So kann man auch einen Krieg provozieren worauf die USA ja spezialisiert ist
Ingo Kerp 26.05.23 13:00
Bisher hat N.Korea keinem Land den Krieg erklärt und seine Raketen zum Testen immer ins Meer geschossen. Zwar werden die US und S.Korea Manoever vom nordl. Korenachbarn als Provokation gesehen, ob sie aber im Notfall helfen, sei dahingestellt. Keiner weiß wie Kim und seine Schwester ticken. Ob mit den konventionellen Waffn ein Angriff von N.Korea, so denn einer erfolgen sollte, abgewiesen werden kann ist fraglich. Man muß leider auch in Betracht ziehen, das Kim im Notfall mit einer A-Bombe spielt (droht) und dann helfen weder Artillerie noch Kampfhubschrauber.