Sonderausschuss untersucht Seoul-Massenpanik

Trauergemeinde erweist den Opfern der Tragödie von Itaewon die letzte Ehre. Foto: epa/Yonhap South Korea Out
Trauergemeinde erweist den Opfern der Tragödie von Itaewon die letzte Ehre. Foto: epa/Yonhap South Korea Out

SEOUL: Bei dem Unglück während nächtlicher Halloween-Feiern in der südkoreanischen Hauptstadt kommen fast 160 Menschen ums Leben. Neue Untersuchungen sollen die Wahrheit hinter der Katastrophe aufdecken.

Ein Sonderausschuss des südkoreanischen Parlaments soll sich mit den Ursachen der Massenpanik in der Hauptstadt Seoul befassen, bei der vor rund anderthalb Jahren 159 Menschen ums Leben gekommen waren. Die Nationalversammlung in Seoul beschloss am Donnerstag mit Stimmen der konservativen Regierungspartei und der Opposition die Änderung eines entsprechenden Sondergesetzes. Das Gesetz war bereits im Januar verabschiedet, dann aber nach einem Veto von Präsident Yoon Suk Yeol nicht ausgefertigt worden.

Die Wende erfolgte nach einem Treffen Yoons mit dem Oppositionsführer Lee Jae Myung Anfang dieser Woche. Das Treffen kam nach der Parlamentswahl im April zustande, bei der die sozialliberale Opposition die absolute Mehrheit gewonnen hatte.

Die nächtliche Katastrophe vom 29. Oktober 2022 während unorganisierter Halloween-Feiern im Vergnügungsviertel Itaewon hatte in dem Land Entsetzen ausgelöst. Vor allem Familien der Opfer und die Opposition forderten immer wieder gründlichere Untersuchungen. Für sie gingen die bisherigen Ermittlungen nicht weit genug. Auch sei die Schuldfrage noch ungeklärt.

Ein Sonderteam der Polizei hatte nach eigenen Ermittlungen erklärt, eine Vielzahl von Versäumnissen einschließlich fehlender Sicherheitsvorkehrungen und verzögerter Rettungsmaßnahmen hätten zur hohen Opferzahl beigetragen. Der neue Ermittlungsausschuss soll nach Angaben der Nationalversammlung bis zu einem Jahr im Einsatz sein. Seine Arbeit kann nach dem Jahr um höchstens drei weitere Monate verlängert werden.

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