PRAG: Starker Wind hat in ganz Tschechien den Straßen- und Bahnverkehr behindert und die Stromversorgung Tausender Haushalte lahmgelegt. Bei wetterbedingten Unfällen wurden nach Medienberichten vom Samstag mehr als zwanzig Menschen verletzt. Die Feuerwehren waren auch wegen abgerissener Hausdächer im Einsatz.
Der schwerste Unfall ereignete sich nach Feuerwehrangaben in der Region Pardubice. Dort kam ein aus Brünn (Brno) nach Norden fahrender Linienbus infolge starken Windes von der Landstraße zwischen den Gemeinden Brezova und Hradec nad Svitavou ab und kippte um. Von den 45 Insassen wurden 21 verletzt, zwei davon schwer, wie die Feuerwehr auf Facebook mitteilte. Kleinere Unfälle gab es im ganzen Land zumeist wegen auf die Straßen gestürzter Bäume.
Umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste waren auch die häufigste Ursache der zahlreichen Verkehrsbehinderungen, über die die Nachrichtenagentur CTK berichtete. Neben einigen Nebenstrecken war deshalb auch ein Abschnitt der Eisenbahnverbindung von Budweis (Ceske Budejevice) nach Österreich blockiert.
Die teilstaatliche Elektrizitätsgesellschaft CEZ verzeichnete während der Nacht Stromausfälle bei bis zu 8000 Abnehmern. Auch mehrere Tausend Kunden anderer Anbieter waren vorübergehend ohne Strom. Der Grund war in den meisten Fällen, dass Bäume auf Hochspannungsleitungen gestürzt waren.
Der Wetterdienst CHMU verzeichnete Windgeschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometern pro Stunde in der Nacht und immer noch bis zu 90 während des Tages. Erst für Samstagabend erwarteten die Meteorologen ein Ende der Stürme.